50 - Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Mitomycin-Instillation und einer BCG-Instillation

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Mitomycin C, ( auch nur Mitomycin genannt ), ist ein Antibiotikum und ein Zytostatikum


Es ist das Produkt der Fermentierung von Pilzen der Gattung “Streptomyces caespotius” Als “Chinon”, ( eine organische Verbindung, das ist das “C” hinter der Bezeichnung ), ist es in der Lage, Zellen zu schädigen. Dies geschieht, ( sehr vereinfacht ausgedrückt ), indem es sich nach der Metabolisierung, ( Verstoffwechslung ), in die Verbindung einer Zelle schleust, eine der Seitenketten abspaltet und so die Zellteilung hemmt. Dabei entsteht irgendetwas Alkylisches, was in der Lage ist, DNA-Stränge zu vernetzen. Mitomycin ist teratogen ( kann Veränderungen am Erbut erzeugen ), mutagen ( kann Zellveränderungen erzeugen ), und karzinogen, ( krebserregend ), dies alles allerdings nur bei intravenöser Gabe und recht selten.


Die “Früh-Instillation” von Mitomycin C wird aber direkt in die Blase eingegeben und wirkt daher “vor Ort” sowohl auf die sich nach der TUR-B in der Blase befindlichen, umherschwimmenden, krebsbefallenen Zellen als auch auf diejenigen in der offenen Wunde.


Mitomycin sollte spätestens bis 6 Stunden nach einer TUR-B intravesikal, ( durch einen Katheter direkt in die Blase ), verabreicht werden, sofern - ohne kontinuierliche Spülung - eine mindestens einstündige Einwirkzeit gewährleistet ist.


Als ein neues, vielversprechendes Verfahren steht die intravesikale Hyperthermie, kombiniert mit einer Instillations-Chemotherapie mit Mitomycin C, zur Verfügung.
Hierbei wird sie mit dem sogenannten “Synergo-System” appliziert, ( angewendet )


BCG ist etwas ganz anderes !!
BCG, ( Bacille Calmette-Guérin, benannt nach zwei französischen Forschern ), ist ein abgeschwächter Tuberkelbazillus.
Dieser bewirkt eine lokale Immunreaktion gegen den Krebs.
Warum dies so ist, ist bisher noch nicht entgültig erforscht worden.


Auf jeden Fall hat sich die intravesikale Gabe von BCG in der Krebstherapie seit einigen Jahren durchgesetzt.


Intravesikal verabreichtes BCG adhäriert, ( setzt sich an der Blasenwand fest ), und führt zu einer lokalen Aktivierung verschiedener Zellen des Immunsystems.


In einem Induktionszyklus werden wöchendlich über insgesamt sechs Wochen in Lösungsmitteln entsprechende Mengen Bakterien intravesikal appliziert ( verabreicht ).
Die Instillation sollte frühestens zwei Wochen nach der TUR-B beginnen.
Bei einem früheren Beginn steigt das Risiko für Nebenwirkungen, hier besonders für eine - lebensgefährliche - Sepsis.


Die Katheterisierung sollte möglichst atraumatisch, ( ohne Wunden oder Verletzungen verursachend ), erfolgen.
Bei einer traumatischen, ( wenn dadurch eine Wunde oder eine Verletzung hervorgerufen wird ), Katheterisierung muss auf eine BCG-Instillation verzichtet werden.


Nach der Instillation sollte der Patient körperlich ruhen, viel trinken und das Therapeutikum mindestens 2 Stunden in der Blase behalten.


Zu den Kontraindikationen einer BCG-Therapie gehören eine vorherige Überreaktion auf BCG, parallele immunsuppressive Therapie, Makrohämaturie, Harnwegsinfektionen oder unklares Fieber.


Lokale Nebenwirkungen zeigen sich bei 46% der Patienten, systemische Nebenwirkungen bei 19%.
Diese Nebenwirkungen treten häufig nach der zweiten oder dritten Instillation auf und bessern sich nach wenigen Tagen.
Nebenwirkungen sind Fieber, ( teilweise bis über 39,5° C ), irritative ( reizende, störende, verwirrende ) Beschwerden, Hautausschlag oder Arthralgie, ( Gelenkschmerzen ), sowie Blasenentzündung.
Bei den Antibiotika haben sich Gyrasehemmer wie z.B. Ciprofloxacin als sinnvoll erwiesen.
Diese können auch prophylaktisch, ( vorbeugend ), eingenommen werden und somit die Nebenwirkungen abschwächen

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