Nachsorge bei Neoblase

  • Guten Tag


    Ich , mittlerweile 51, bin seit 6 jahren stolzer Besitzer einer Neoblase und habe , gottseidank keine Probleme damit (außer die durch die OP bedingten, wie leichte Impotenz und halt das nächtliche Übel mit dem Wasserlassen). Ich gehe regelmäßig alle 1/2 Jahre zur Nachsorge. Bei der letzten Nachsorge wurde dann Blut im Urin festgestellt, was eigendlich meines wissens immer war. Nun wurde mir von Seiten des Urologen vorgeschlagen einen MNP22 Test zu machen, welcher dann 35 Euro kosten sollte. Diesen Test habe ich dann auch durchgeführt. Jetzt im Nachhinein lese ich im Internet das dieser Test bei einer Neoblase nicht Ausssagefähig ist. Wird hier nur wieder auf der Angst der Patienten herumgeritten oder war es doch sinnvoll dieses zu machen ?

  • Guten Abend, Moritz,


    sei gegrüsst im Forum.


    Also ich glaube nicht, dass ein NMP22 bei einer Neoblase aussagefähig ist.
    Vielleicht, wenn man in der Neoblase Darmkrebs bekommt, aber dies ist - wie mir ein Uro-Professor versicherte - bisher noch nicht bekannt geworden.
    Da ich aber immer bereit bin, dazuzulernen, ( auch wenn das manche hier nicht so richtig glauben, :grinsen: ), habe ich den Prof. Dr. Wust, Chef der Strahlenklinik der Charité Berlin, nach dem Nutzen des NMP22-Test bei einer Neoblase gefragt.


    Mal sehen, was dieser antwortet......


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Ich hatte bis zu meiner Zystektomie mehrmals ein CIS-Rezidiv und alle NMP-22-Tests waren dennoch stets negativ (falsch beruhigend). Gerade bei einem CIS soll der og. Test eine höhere Spezifität und Senisibilität aufweisen. Diagnose CIS-Rezidiv stets nach PE und path.-histo. Begutachtung. Seitdem sehe ich diesen Test sehr kritisch, er schadet aber nicht, ausser dem eigenen Portemonnaie.

  • Viele Dank für die Antworten. Ich bin mal gespannt was der Prof. Dr. Wust dazu sagt.

  • Mahlzeit, Moritz,


    hier die Antwort :


    Das NMP-22 ist ein Protein aus dem Zellkern, welches (auch) von Tumorzellen gebildet wird.
    Es ist vor allem aufgrund der höheren Proliferation (Zellteilung) im Falle eines Tumors erhöht.
    Grundsätzlich ist der NMP-22 Test also nicht auf Urothelkarzinome beschränkt, da das Protein auch bei anderen Tumoren gebildet wird und erhöht sein könnte.
    Daten gibt es natürlich nur zum Blasenkrebs, da das der häufigste Fall ist.
    Ein Test bei einem Patienten mit Neoblase ist sicher ein seltenes Ereignis.
    Man würde auch in einer Neoblase nicht unbedingt erwarten, dass sich ein Tumor bildet.

    Gleichwohl wäre die Anwendung des Testes bei einer Neoblase schon sinnvoll, wobei die Einschränkungen bei der Anwendung von Tumormarkern zum Screening in gleicher Weise gelten.
    Die Rate falsch negativer, aber vor allem falsch positiver Ergebnisse ist einfach zu hoch.
    Wenn Sie in diesem Forum, ( Anm.: Onmeda-Forum ), ein wenig blättern, werden Sie haufenweise Einträge von beunruhigten Menschen finden, bei denen ein Tumormarker etwas erhöht war.
    Ich habe persönlich noch nie einen Tumor aufgrund eines Tumormarkers vorzeitig entdeckt, aber viele beunruhigte Patienten gesehen.
    Nur der PSA-Wert (Prostatakarzinom) ist hier eine Ausnahme.


    Es scheint ergo etwas umstritten, ob ein NMP-22 bei einer Neoblase überhaupt nötig erscheint.
    Er macht - eventuell - etwas Sinn, weil er möglichgerweise auch Krebsbefall an anderer Stelle entdecken könnte, ist aber für ein Screening wegen der fehlenden Aussagefähigkeit doch nur sehr bedingt anzusehen.
    Etwas überrascht bin ich hinsichtlich der - positiven - Aussage über den PSA-Test.
    Gerade diesem Test werden in letzter Zeit ja massiv falsche Ergebnisse nachgesagt.....


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Hallo


    Ich möchte mich für die Antworten bedanken.
    Mein Uro hat mich nach dem Test zum CT geschickt und das Ergebnis war für mich dann wieder beruhigend. Alles ok , keine Auffälligkeiten.


    Viele Grüße
    Bernd

  • rainer

    Hat das Thema geschlossen.