pT1g3 - RCT geplant, dann doch BCG

  • Im Mai 2012 hatte ich eine Blasenenzündung und Blut im Urin.


    Nach zwei Versuchen mit Antibiotika wurde es immer schlimmer, beim Pinkeln kamen nur noch Tropfen


    raus und es schmerzte nur noch, daraufhin ging ich dann doch zum Urologen.


    Beim Ultraschall sagte der Doc, da ist ein Tumor, den müssen wir uns mal genauer anschauen.


    Bei der Blasenspiegelung stellte der Doc mehrere kleine Tumore in der prostatischen Harnröhre und


    einen grösseren Tumor in der Blase fest.


    Am 10.10.2012 hatte ich eine TUR im Theresienkrankenhaus in Nürnberg.


    Der Klinikaufenthalt war angenehm und alle waren sehr Nett.


    Dann eine Woche später das Ergebnis beim Doc.


    1. Blasenauslass rechts pT1 g3 High grade
    2. Prostatische Harnröhre links pT1 G3 High grade
    3. Prostatische Harnröhre rechts pTa G2 Low Grade


    Der Doc meinte den Blasenkrebs könnte man noch mit einer Chemo therapieren,


    aber in die prostatische Harnröhre kommt man damit nicht gut hinein.


    Also, Blase muss raus!


    Da die Harnröhre mit betroffen ist, stehen die Chancen auf eine Neoblase mit normalen Ausgang
    auch sehr schlecht. Ich war natürlich total am Ende.



    Nachdem ich sehr viel im Forum gelesen habe, wurde ich auf die paar Leute aufmerksam, die eine
    Radiochemotherapie gemacht haben und weil Erlangen bei mir um die Ecke ist, habe ich mit Professor
    Fietkau von der Strahlenklinik gesprochen.



    Der Prof. meinte, bei mir wäre eine RCT möglich, wenn die Tumore komplett entfernt wurden und die


    Blase mindestens 400ml fasst, da es sonst zu einer Schrumpfblase kommen könnte.


    Ich warte nun auf meinen Termin zur Nachresektion in der Martha Maria Klinik in Nürnberg und werde später


    weiterberichten.


    lg an alle Forumschreiber, ohne die ich die letzte Zeit nicht überstanden hätte.

  • Lieber Seppi,


    ich verstehe sehr gut deine Angst!
    Ein Pouch ist allerdings nicht unbedingt Angst erregend. Ich leb richtig gut mit ihm. Als Viel-Reisender in Sachen Forschung war ich vergangenen Dienstag bis gestern in Argentinien, am nächsten Dienstag flieg ich nach Australien. Mein Pouch verzeiht mir diesen Wahnsinn, meine Frau gottlob auch. Ich habe den Mainz-Pouch seit vier Jahren. Nach Monaten der Angst vor dem Verschlafen geht es mir wirklich sehr gut, hatte bislang keinerlei Probleme. Natürlich haben manche hier Probleme, v.a. mit Undichtigkeit, aber es kann eben auch sehr gut gehen.


    Alles Gute!
    Hans

    1990: Blasenkrebs und Zystektomie mit 30.
    2008: Umbau der Harnableitung in Mainz Pouch 1.
    Sehr zufrieden damit, praktisch keine Einschränkungen. :thumbup:

  • Hallo Seppi,


    herzlich willkommen hier im allerbesten Blasenkrebsforum. Ja wie Hans schon sagt, Deine Abgst ist verständlich.


    Inzwischen kannst Du ja schon begonnen mit verschiedenen Kliniken kontaktiert. Telefoniere, maile oder bitte um einen Termin.


    Ist die TUR B mit fluorezierendem Licht gemacht worden. ( z. B. Hexvix) und hast Du eine Mito Instillation bekommen? Wenn nein, dann bitte bei der Nachresektion unbedingt darauf bestehen.


    Dann stellst Du die Diagnose wieder ein.


    Wahrscheinlich wirst Du Deine Blase opfern müssen. (Harnröhrenbefall). Würde dann aber auf ganz Nr. sicher gehen und einem Pouch den vorzug geben. Bei der RCT ist halt die Gefahr, daß bei Versagen, Du dann evtl. auch keinen Pouch mehr bekommst, weil der Darm aus dem er gemacht wird, durch Bestrahlung geschädigt ist.


    Es gibt sicher für und wider, es werden Dir auch noch einige "Fachmänner" und erfahrene Hasen schreiben.


    Empfehle Dir dann auch , die Ratschläge die Du dann bekommst zu befolgen. Wir sind alle immer bemüht so gut wie möglich zu helfen und Leid zu ersparen. Und viele Ratschläge resultieren aus Erfahrungswerten.


    Warum gehst Du zur Nachresektion in ein anderes KH?


    Und schreib Dir ruhig den Frust von der Seele, frag auch alles. Es ist immer Jemand im Forum der versucht zu antworten.


    Wünsche Dir alles Liebe und Gute


    Gruß Ricka

  • Hmm, Seppi,


    bei einer Radiochemo müssen die Karzinome komplett ( !! ) entfernt sein, sonst ist der Misserfolg vorprogammiert.
    Und bei drei Karzinomen, davon auch noch zwei in der prostatischen Harnröhre, diese auch noch gegenüberliegend, bezweifle ich die restlose Resektion dieser Karzinome......


    Du kannst es versuchen, aber Du solltest Dich schon einmal mit einer Radikalen anfreunden.
    Ein Mainz-Pouch oder ein Urostoma ist ganz sicher nicht die schlechteste Art, weiterzuleben.......


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Hallo Seppi,


    die RCT in Erlangen ist wohl die beste die Du in Deutschland bekommen kannst. Ich würde allerdings die Nachresektion direkt dort machen lassen, denn es ist Bedingung in diser Klinik, dass Du die TUR-B mit R-Null Resektion in deren Haus machst, wenn du dort die RCT machen möchtest. Sonst musst du 6 Wochen warten und das ganze nochmal machen und das ist bestimmt nicht gut für deine Blase.
    Wenn die eine R-Null Resektion schaffen, dann kannst Du Dir immer noch überlegen, ob Du die RCT machen willst oder die Zystektomie. Ausserdem kannst Du Dir den Laden dann mal genauer unter die Lupe nehmen. LG, Hans

    05/2010 Harnblasenkarzinom mit Infiltration der prostatischen Harnröhre: Pt2b, G3-4, L1. 09-10/2010 Radiochemotherapie, 02/2011 Lungenmetastase, 05/2011 Cyberknife Therapie

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