Brauche Rat und Mut

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum. Mein Name ist Verena und ich bin 41 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 11-jährigen Sohnes. Am 10.10. habe ich nach einer Harnstransportstörungs-OP von meinem Urologen die Diagnose Krebs bekommen. Der Pathologe hat folgende Histologie weitergegeben: Gewebespäne aus der Harnblase mit einer Infiltration durch Karzinomgewebe. Karzinomzellen teils in soliden, teils in drüsigen Formationen mit großen, entrundeten und hyperchromatischen Zellkernen (Grad 3). Die zellulären Atypien hochgradig ausgeprägt. Positivität der Tumorzellen für Zytokeratin-7 und partiell auch für Zytokeratin-20. Keine Positivität für PSA und für PAP. Die glanduläre Komponente mit nukleärer Positivität für CDX2.


    Laut Befund kann nicht eindeutig entschieden werden, ob ein primäres Urothenalkarzinom in der Harnblase oder ein eingewachsenes Karzinom anderer Lokalisation, z.B. Dickdarm oder Genitaltrakt, vorliegt.


    Also habe ich in den letzten Tagen Darmspiegelung, CT und Frauenarztultraschall hinter mich gebracht - zum Glück ohne Befund... Ein Skelettzintigramm steht für Übermorgen an. Da der Operateur eine deutliche Einwolbung der Blase nach Innen gesehen hat und mein Tumor kein typischer Blasentumor ist, gehen die Ärzte jedoch weiterhin davon aus, dass der Krebs von woanders her kommt und von hinten in die Blase einwächst. Der CT-Bericht sagte jedoch aus, dass ich einen Blasentumor (3,16 cm) habe, ein organüberschreitendes Wachstum ist nicht erkennbar.


    Am 29.10. habe ich ein Vorgespräch in der Uniklinik Münster, da die Blase entfernt werden soll. Das ist für mich auch kein großes Problem, wenn ich den Krebs dann los bin!


    Nun bin ich jedoch total verunsichert, denn ich hatte mich nach den ganzen für mich positiven Befunden darauf eingestellt, dass es Blasenkrebs ist und ich aufgrund nicht vorhandener Streuung eine gute Überlebenschance habe. Meine Hausärztin sagte mir jedoch, dass ich noch nicht auf der sicheren Seite wäre, es gäbe noch andere Möglichkeiten, wo der Krebs herkommen könnte... Aber was kann es dann sein? Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Ich bin für die Hilfe, meine Gedanken zu sortieren, sehr dankbar!


    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Verena,


    nun, die Angelegenheit scheint wirklich unklar zu sein. Einerseits die Meinung der Ärzte das der Tumor kein echter Blasentumor ist sondern von woanders herkommt, andererseits das CT das hier ganz klar einen Blasentumor diagnostiziert wobei ein Organüberschreitendes Wachstum nicht erkennbar ist. Wenn er also nicht organüberschreitend ist, dann ist es eben eindeutig ein Blasentumor. Einen Urachus Tumor kann man wohl ausschliesen (von hinten in die Blase) weil dieser zwischen Bauchnabel und Blase entsteht, das wäre ja von vorne. Oder meinen die vorne, von hinten in die Blase. ? Wo sitzt den nun der Tumor genau.


    Darmspiegelung, CT und Frauenarztultraschall haben zum Glück keinen Befund gebracht, wenn das Skelettzintigramm auch ohne Befund ist (davon gehe ich mal aus) solltest du möglichst schnell die Blase entfernen lassen. Es handelt sich hier um einen G3 und der ist hoch gefährlich. Alles in allem sehe ich für dich gute Changen mit der Entfernung der Blase den Krebs loszuwerden.
    Und immer wieder, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, letztendlich wird man erst bei der OP genau sehen was da los war bzw. ist.


    Ich weiß das wir hier schon einmal so einen artähnlichen Fall hatten, finde ihn aber nicht wieder. Ich drücke Dir die Daumen..


    Wenn es ein Urachus sein sollte wird es brandgefährlich. Lese dazu in unserem Wörterbuch unter "U" die weiteren Ausführungen.


    Hier ein weiterer Link zu Urachus


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    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer,


    danke für Deine schnelle Antwort! Ich hoffe sehr, dass es kein Urachus ist, nachdem, was ich darüber gelesen habe!!! Mein Tumor sitzt laut CT am Blasenboden unmittelbar rechts, der Operateur schreibt vom Ostiumbereich mit Nähe zum Blasenhals - dann kann es ja kein Urachus sein, oder?


    Danke für die Hilfe,


    Verena

  • Hallo Verena,


    ein Urachus sitzt am Blasendach, dort der Urachusgang in Verbindung zum Bauchnabel ist. Wenn es das sein sollte, könnte ich dir Fragen beantworten, da mein Freund ein Urachuskarzinom PT 3 b G 2-3 hatte. Wir arbeiten dran, daß die Statistik bei ihm nicht zutrifft.


    LG


    Hundefreundin

  • Hallo,


    ich hatte heute einen Termin in der Uniklinik Münster. Ein netter Assistenzarzt hat nochmal eine Blasenspiegelung und Ultraschall gemacht sowie Urin- und Blutkontrolle veranlasst. Nachdem er in der Ärzterunde nochmal alle Ergebnisse (CT, Knochen, Darm etc., alle negativ) vorgestellt hat, hat er mir mitgeteilt, dass man zum Glück von einem Tumor mit Ursprung in der Blase ausgeht. Ich soll aber zur Sicherheit noch eine Magenspiegelung machen lassen (Ausschlußverfahren). Vermutet wird ein Adenokarzinom, G3 (kein Urachus). Ich habe einen Termin für die Blasenentfernung am 21.11. bekommen. Herr Prof. Hertle operiert selber. Es wird ein Pouch gemacht. Hat jemand Erfahrung mit der Uniklinik Münster, bin ich dort gut aufgehoben? Ich hatte das Gefühl, dass ich dort gut betreut und ernst genommen werde. Und ist es richtig, dass nach der Blasenentfernung alles gut werden kann und ich doch noch eine Chance habe, meinen Sohn aufwachsen zu sehen?


    Danke,
    Verena

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