So ist es uns ergangen - pTa G1-2( Low Risk )

  • Hallo allerseits,


    wir möchten kurz berichten, wie der Stand der Dinge ist seit der Diagnose im September 2009.
    In erster Linie um Mut zu machen, dass es auch wieder aufwärts geht!


    Diagnose im September 2009: pTa G1
    Danach folgte ca. 4 Wochen später die Nachresektion. Ergebnis: Tumorfrei.
    Da bei der ersten TUR die Blase perforiert wurde, musste auf eine Mito Instillation nach der TUR B verzichtet werden. Es wäre normalerweise eine gemacht worden. Das ist, zumindest an der Klinik in der mein Mann war, üblich.


    Nach 3 Monaten wurde bei der Spiegelung das erste Rezidiv entdeckt. Der Schreck war groß! Nach 3 Monaten schon, kann so etwas überhaupt sein?
    Deshalb haben wir uns hier im Forum registriert ;-). Diese Frage, verbunden mit der daraus resultierenden Angst, brannte uns auf der Seele!
    Wir wurden hier aber ziemlich schnell beruhigt...Es ist nichts Außergewöhnliches, dass nach so kurzer Zeit schon ein Rezidiv auftritt.


    Also wieder in die Klinik zur TUR B. Ergebnis: pTa G1-2 low Risk.
    Diesmal wurde eine Erstinstillation mit Mitomycin gemacht.
    Danach, beim behandelnden Urologen, im wöchentlichen Abstand die Mito Instillationen.


    Bei der nächsten Spiegelung wieder ein Rezidiv! Unsere Verzweiflung wuchs...Zumal mein Mann nach den TURs immer das Problem mit Blasentamponaden hatte.
    Das heißt, es hatten sich Blutgerinnsel gebildet, die den Harnabfluss behinderten. Er musste jedesmal als Notfall ins Krankenhaus.
    Die Tamponade wurde mittels einer großen Spritze abgezogen. Diese Prozedur wünscht man wirklich seinem ärgsten Feind nicht!


    Im September 2010 stand wieder die Kontrollspiegelung an...Wir waren natürlich total aufgeregt.
    Nicht nur die Angst vor einem Rezidiv hatte uns im Griff. Nein, auch die Angst vor einer Blasentamponade...


    Es wurde eine Spiegelung unter PDD gemacht. Dieses Mal in einer anderen Klinik, die auch eine Lasertherapie durchführen kann, falls etwas gefunden wird.
    Allerdings wurde dann doch kein Laser benutzt sondern eine "normale" TUR gemacht.
    Weshalb hat uns der Chefarzt nicht gesagt. Er war nicht sehr mitteilsam...
    Die TUR B war dieses Mal ein wahres Blutbad. Mein Mann musste nachts noch einmal in den OP um eine Blasentamponade zu entfernen. Es war ein Alptraum!
    Erst morgens kam er, mit Sauerstoffmaske, auf das Zimmer.
    Was genau war, außer der Tamponade, haben wir nie erfahren.
    Wie gesagt, der Chefarzt war nicht sehr zugänglich...


    Nach einigen Tagen kam das Ergebnis der pathologischen Untersuchung der entnommenen Proben:
    Kein Anzeichen auf Malignität!
    Das war für uns so eine Erleichterung, dass wir das, was voran gegangen war, gut verkraften konnten!


    In der Zwischenzeit hat mein Mann den behandelnden Urologen gewechselt. Dieser hat nämlich einen echten Aufstand gemacht, weil wir uns erdreistet hatten eine Spiegelung unter PDD machen zu lassen.
    Das wäre bei einem Tumor, wie mein Mann ihn hatte, nicht nötig.


    Der neue Urologe ist viel zugänglicher und außerdem hat er zur Spiegelung ein flexibles Zystoskop. Allein dieser Umstand war der Wechsel schon wert ;-).


    Bei der nächsten Spiegelung, Januar 2011, wurde natürlich wieder "Etwas" entdeckt.
    Wir waren nicht mehr überrascht oder in Panik. Langsam hatten wir uns daran gewöhnt...Wir gingen mittlerweile davon aus, dass immer etwas sein wird.


    Zur TUR ging mein Mann wieder in die Klinik, in der er am Anfang war.
    Der Ablauf war der gleiche.
    TUR gemacht; Mito in die Blase und Ergebnis der Pathologie abwarten. Wir hatten mittlerweile Routine.
    Das Ergebnis der Pathologie:
    Kein Anzeichen aud Malignität. Das "Etwas", dass der Urologe bei der Spiegelung gesehen hatte, war ein Polyp.
    Allerdings wieder das gleiche Spiel- sozusagen: The same procedure as last TURs:
    Eine Blasentamponade!
    Wieder als Notfall in die Klinik. Wieder die Entfernung der Tamponade und danach Spülungen mit Kochsalzlösung.


    Im März stand die nächste Kontrolle an.
    Wir hatten dieses Mal mit unserem Urologen vereinbart, wenn etwas zu sehen ist, dass er davon Proben entnimmt.
    Dann würde man zumindest sehen ob es etwas bösartiges ist oder nicht. Natürlich würde das, im Falle einer Malignität, eine TUR B nicht ersetzen!
    Wenn es aber, wie schon einige Male vorher, nichts Bösartiges ist, würde ihm eine TUR mit den üblen Folgen, erspart bleiben.
    Wir waren bei dem Gedanken schon etwas zuversichtlicher.
    Der Tag der Kontrollspiegelung kam und es war: NICHTS!
    Außer einer gereizten Schleimhaut von den Eingriffen und den Mito Instillationen, war die Blase sauber!


    Wir konnten es kaum fassen!
    Seit dieser Zeit war nichts mehr. Bei den Kontrollen wurde nichts gesehen, dass suspekt wäre.
    Anfangs war die Schleimhat stark gereizt. Aber auch das ist im Laufe der Zeit immer besser geworden.
    Die letzte Spiegelung war im September. Nun wird nur noch alle 6 Monate gespiegelt.
    Allerdings macht der Urologe nach 3 Monaten einen Ultraschall; eine Urinzytologie und den PSA- Test.


    Seit Juni 2010 war kein Rezidiv mehr aufgetreten. Einmal war ein Polyp in der Blase, der entfernt wurde.


    Mein Mann möchte seine Erfahrung mit dieser Krankheit gerne mitteilen um anderen Betroffenen Mut zu machen.
    Auch wenn es manchmal nicht so aussieht, es kommen auch wieder gute Zeiten!
    Natürlich wissen wir, dass man immer auf der Hut sein muss und auch niemals denken darf: Ich bin geheilt.
    Die Kontrollen werden nun immer dazu gehören. Aber es wird zu einem Stück Normalität. Klar, ist man vor einem Kontrolltermin nervös und denkt: Hoffentlich ist alles in Ordnung!
    Aber die Angst, die man zu Anfang hatte, ist nicht mehr so dominant.


    Wir hoffen, dass alles so bleibt wie es ist. Dann ist es nämlich richtig gut :-).


    Allen Betroffenen und deren Angehörigen wünschen wir einen besinnlichen 2. Advent!
    Henryk und Karin

  • Liebe Karin, lieber Henryk,
    vielen Dank für Euren Beitrag. Er hat mir wirklich wieder etwas Mut gemacht, da es bei meinem Mann so ähnlich läuft.
    Im Juli hatte er seine 1.TUR, einen Pta G2.
    Dann jetzt im November die 1. Kontroll-Spiegelung: an der selben Stelle ein Rezidiv, zwar winzig, aber immerhin für uns war es doch ein Schock. So schnell...damit hatten wir nicht gerechnet.
    Nun folgt Anfang Januar die nächste TUR, mal sehen, wie es wird.
    Vielleicht haben wir auch das Glück, das es irgendwann heißt: nichts mehr da...
    Euch wünsche ich es bei jeder Kontrolle!!
    Vielne Dank für die mutmachenden Zeilen und eine schöne Vorweihnachtszeit
    wünscht Euch
    Hildegard

  • Hallo Karin und Henryk,


    vielen Dank für euren Bericht, der ganz sicher dazu angetan ist, anderen Betroffenen Mut zu machen.
    Er macht aber auch deutlich, dass jeder Blasenkrebs und Krebs überhaupt sehr unterschiedlich verlaufen kann.


    Ihr habt ja nun Einiges durch, aber es hat sich letztendlich bisher für euch gelohnt.


    Nur gut, dass inzwischen noch kein Urologe auf die Idee gekommen ist, die Blase wegen der vielen Komplikationen evtl. schon mal zu entfernen.
    (Dann gäbe es aber evtl. auch noch weitere alternative Möglichkeiten.)


    Ich wünsche euch beiden sehr, dass die Rezidivfreiheit weiterhin anhält und ihr hoffentlich von weitergehenden Entscheidungen verschont bleibt !


    Mit herzlichen Grüßen
    Ebs

  • Hallo Ihr Lieben,


    schön, daß Ihr von Euch berichtet und daß Dein Mann das Forum daran teilhaben läßt. Dieses Forum lebt von Erfahrungen und von so guten allemal. Es ist doch wunderbar, wenn Betroffene lesen,


    aha so kann es also auch sein.


    Das macht doch erst einmal Mut und nimmt die panische Angst, die nötigen Schritte zu gehen. Ihr habt viel mitgemacht, das war wahrlich kein Honiglecken, aber.......es hat sich gelohnt.


    Immer schön zur Kontrolle gehen, nicht leichtsinnig werden und von den super Ergebnissen hier berichten. :thumbup:


    Ich wünsche Euch eine schöne Advents-und Weihnachtszeit, viel viel Gesundheit und weiterhin Rezidivfreiheit.


    Lieben Gruß Ricka

  • Hallo Karla,


    bei uns ein ähnliches Spiel mit dem pTa G 1-2, bei meinem Männe ist auch immer irgendwas...
    Derzeit eine Harnröhrenstriktur durch die vielen Instillationen und Spiegelungen.
    Aber Männe hat noch seine Blase und was wichtiger ist sein Leben...
    Dennoch gerate ich noch gern in Panik, wenn "etwas" ist. Zumal da noch einige andere Krankheiten vorhanden sind.

  • Guten Morgen,


    es freut mich, dass unser kleiner Erfahrungsbericht eine so positive Resonanz bringt.
    Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir damals auch froh gewesen wären, wenn wir entsprechende Erfahrungen von Betroffenen mit Oberflächentumoren gefunden hätten.
    Man hat nur die Fakten gefunden.
    Klar, das war erst einmal das Wichtigste. Dass man überhaupt einen kleinen Überblick über die Sache bekommt.
    Aber die Ängste wurden uns natürlich dadurch nicht genommen. Wir wären so froh gewesen, wenn wir auch etwas Lebensnahes gefunden hätten.
    Das hätte die Ängste wohl etwas gedämpft.
    Deshalb wollte mein Mann seine Erfahrungen mitteilen.


    @regidie,
    mein Mann hatte 2004 einen Herzinfarkt. Das war schon ein ganz schöner Schuss vor den Bug.
    Ich weiß was Du meinst...


    Liebe Grüße und eine gute Zeit,
    Karin

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