Trigeminusneuralgie durch Chemotherapie?

  • Hallo liebes Forum,


    kann es sein, dass als Spätfolge der Chemo (Cisplatin/Gemcitabin) eine Trigeminusneuralgie auftritt? Das fatale: Diese (starken) Schmerzen sprechen auf keinerlei Schmerzmittel an. Den Goldstandard bezüglich einer Therapie gibt es nicht wirklich. Bin für jeden Tipp dankbar. Nachdenkliche Weihnachtsgrüße von Orchidee.

  • Oh, oh, oh,
    sehr schlimm.


    Carbamazepin ist das Mittel der Wahl, da es am schnellsten hilft.
    Da es aber verschreibungspflichtig ist und langsam - wegen der Nebenwirkungen - gesteigert werden muss, wird es momenta wohl weniger helfen.


    Mein geliebtes Eheweib hatte vor etlichen Jahren mal einen Trigenimusbefall und bekam als ersten Schub Kortison. so um die 60,00 mg.
    Solltet ihr dies im Hause haben, würde ich es jetzt erst einmal nehmen. Einmal täglich, nicht mehr.


    Ansonsten Ibu 600 oder höher, ( IBU 400 ist rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten, davon mindestens 2 Stück = 800 mg ) oder Neuralgin.
    Und gleichzeitig eine magenresistente Tablette wie Pantoprazol einwerfen, denn Ibu, Neuralgin oder Kortison gehen gehörig auf die Magenschleimhaut.
    ( Nur als erste Maßnahme, denn wirklich helfen tun diese Tabletten nicht. Trigenimusschmerzen sind mit die stärksten Schmerzen, die ein Mensch erleiden kann.... )
    Allerdings wirken diese Tabletten erst nach einer Stunde oder gar noch später.


    Und Vorsicht, sowohl Ibu als auch Neuralgin und Kortison nicht einfach bei Magen-und Darmgeschwür, nicht bei bestehenden Magen-Darm-Beschwerden sowie bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion oder Herzschwäche einwerfen. Nebenwirkungen beachten, die sind nämlich nicht ohne......


    Möglichst sofort ärztliche Hilfe suchen. Bloss nicht Zähne ziehen oder Mandeln rausnehmen lassen, hat noch nie etwas gebracht....
    Hilfe bringt meist die OP nach der Ganglion-Gasseri-Technik oder die mikrovaskuläre Dekompression.
    Beides sind minimalinvasive Eingriffe. Erfolgsquote ca. 90% bei der Ganglion-Gasseri-Technik und 98% bei der mikrovaskuläre Dekompression.
    Allerdings ist die mikrovaskuläre Dekompression problembehaftet. Es kann bei bis zu 3% dieser Behandlung zu einseitigem Hörverlust sowie Blutungen und einer Schwellung des Kleinhirns kommen.
    Andererseits tritt die Trigeminusneuralgie nach mikrovaskulärer Dekompression seltener erneut auf.


    Ansonsten gibt es noch die radiochirurgische Trigeminusneuralgie-Behandlung. Schmerz kann nach 24 Stunden weg sein, aber auch erst nach 2 Wochen.
    Verglichen mit den Ganglion-Gasseri-Techniken hat die Radiochirurgie die niedrigste Komplikationsrate, aber auch die geringste Erfolgsrate bei der Behandlung der Trigeminusneuralgie


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Hallo Orchidee,


    woher deine Trigeminusneuralgie kommt, kann ich dir nicht beantworten, aber ich weiß, dass das Schmerzen sind, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht.


    Mein Rat an dich wäre der Schmerztherapeut, entweder in einer Klinik oder ambulant.

  • Hallo Orchidee, bei der Trigeminusneuralgie helfen Stellatumblockaden! Du musst dich an eine Schmerzklinik wenden! Durch eine Blockade des Ganglion Stellatum am Hals durch Lokalanästhetika werden die Schmerzen beseitigt. Die Blockaden müssen mehrmals durch geführt werden.


    Frohe Weihnachten

  • Hallo liebes Forum,


    danke für Eure Hilfe! Eckhard, z. Zt. habe ich noch 30 mg Cortison im Hause, wir werden es schon mal damit probieren. Hat Deine Frau denn noch Beschwerden oder ist es vollständig abgeklungen?


    Liebe Maiwetter, dss mit den Blockaden hört sich gut an, wir werden den Hausarzt befragen.


    Schmerztherapie im allgemeinen ist sicher auch sinnvoll, danke Kalif.


    Allen noch ein schönes Weihnachtsfest :danke: Viele Grüße, Orchidee

  • Liebe Orchidee,


    ich kann dazu nur sagen, dass meine Oma lange Zeit unter ihrer Trigeminus-Neuralgie litt, die Schmerzen im Klinikum Großhadern regelmäßig behandelt wurde (mit Spritzen, zumindest habe ich das so in Erinnerung), aber dass die Schmerzen irgendwann vorbei waren (ohne Operation).


    Ich habe mal gegoogelt und gesehen, dass das Klinikum Großhadern in München da ein großes Schmerz-Therapiezentrum hat.


    Nun müsste man mal schauen, ob es bei dir in der Nähe auch ein solches Schmerzzentrum gibt (oder du rufst mal in Großhadern an, ob sie dir eine ähnliche Einrichtung in deiner Nähe sagen können). Da scheint es schon alle möglichen Hilfsmittel zu geben.


    Mit Hausarzt o.ä. wirst du nicht weit kommen.



    Ich wünsche dir recht gute Besserung!



    Liebe Grüße


    Christina :Gute Besserung:

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

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