Hallo in die Runde , brauche bitte Eure Hilfe! Vater 72 Jahre Blasenkrebs pT2 G3 high g rade

  • Hallo bitte dringend um Eure Hilfe . Mein Vater 72 Jahre alt , Herzschrittmacherpatient mit Defibrilator hat seit zehn Tagen eine TUR hinter sich , Prostata wurde abgehobelt und bei der vorherigen Spiegelung ein Blasentumor festgestellt, welcher ebenfalls abgehobelt wurde . Nun kam der Befund wenig differnenziertes Urothelkarzinom der Harnblase im Bereich rechten Ureterostimus , Infilitrationstiefe bis in die mitgeführte glatte Muskulatur TNM: pT2 G3 high grade


    Nun vor ein paar Stunden wurde mein Vater erneut in die Klinik eingeliefert da er sehr starke Blutungen hatte und wird nun gerade nochmal operiert .


    Die Ärzte geben ihm ohne OP maximal zwei jahre Zeit zum Leben .
    Blasenkrebs pT2 G3 high g rade
    Empfohlen wird die radikale Zystektomie und Ileumkonduititanlage . Erläutert wurde meinem Vater auch die Radiochemotherapy, die jedoch bei bestehnder Niereninsuffizienz und bei Tumornähe im Bereich des rechten Ostiums als kritisch zu bewerten ist .


    Ein weiteres Risko ist der Herzschrittmacher , 3 Kammern mit Defibrilator , 50-60% igen RCA-Stenose .


    Nun sind wir schwer am Überlegen, Operieren lassen mit Blasenentfernung oder lieber nicht .


    Derzeit ist mein Vater im Sana Klinikum in Hof in behandlung wo auch die TUR durchgeführt wurde .



    Gibt es Erfahrungen mit Herzschrittmacherpatienten für so eine OP. Kann uns jemand eine Klinik in Deutschland empfehlen, wo es gute Erfahrungen gibt


    Wird der Schrittmacher wie bei der TUR abgestellt oder bleibt er während der OP (Blasenentfernung) an ?


    Wir sind wirklich total durch den Wind und ich weiss nicht was ich meinem Vater und auch meiner Mutter raten soll.


    Ich danke schon mal und bin für jede noch so kleine Info dankbar .

  • Also erst mal,


    herzlich willkommen hier im allerbesten Blasenkrebsforum.


    Bitte keine Panik, diese ist ein schlechter Berater. Es ist eine sch...Diagnose bei den Umständen die Dein Vater zu tragen hat sicher nicht ganz einfach. Ansonsten eine übliche für dieses Forum. Ich plädiere für Zystektomie und Anlage Ileum Conduit. Damit kann Dein Vater noch viele gute Jahre haben. Von RCT halte ich bei der Konstellation nichts- meiner Meinung nach-viel zu anstrengend.


    Problematisch sehe ich auch den Herzschrittmacher und den Defi. Abschalten geht glaub ich garnicht. Das hieße ja erneut -Herz-Lungen-Maschine,- das Risiko geht glaub ich keiner ein. Mit dem behandelnden Kardiologen sprechen. Nach Aussage dann evtl. gemeinsam eine Klinik suchen, (ich meine ein großes Klikikum- alles in einem Hause) Eine sehr gute erfahrene Urologie und ein sehr gutes Herzzentrum, wären meine Auswahlkriterien.


    Ich habe mich mal schnell bei Klinikbewertung in der Sana Klinik in Hof umgeschaut- die Uro scheint gut zu sein-leider nur 2 Bewertungen. Die Kardiologie schneidet schlecht ab. Also eine neue Klinik suchen. Seid ihr soweit flexibel? Dein Vater sollte schon mindestens alle paar Tage besucht werden. Das ist schon auch sehr wichtig. Ihr habt alle nötigen Kliniken und Uni-Kliniken im Umkreis- Nürnberg-Würzburg-Erlangen-usw. Da ist sicher ein Platz ohne lange Wartezeit zu bekommen. Redet mit dem Hausarzt und dem Kardiologen, die haben normalerweise gute Kontakte in die Umgebung.


    Falls Du noch Fragen hast, oder Dir was unklar ist-immer ran an die Tasten, wir alle werden Dir mit Rat und großer Umsicht helfen so gut wir können.


    Liebe Grüße und für den Papa alles Gute


    Ricka

  • Herzlichen Dank Ricka für Deine schnelle Rückmeldung.


    Meine Eltern wohnen in der Nähe von Hof somit war Hof die nächstliegende Möglichkeit und die Uro dort habe ich vorher schon geprüft , die sind wirklich nicht schlecht. Natürlich hast Du Recht mit der entsprechenden Kardiologie dazu, das wäre sehr wichtig.


    Gibt es neben diesen beiden angesprochenen Varianten noch irgendwelche Alternativen ? Also neben Chemo oder Blasenentfernung ? Wie sieht es mit Bestrahlungsmöglichkeiten aus oder geht dabei zuviel kaputt ? Oder ist das immer eine Kombination ?


    Zuerst muss sich mein Vater von der heutigen OP erholen, dann versuchen wir nach entsprechender Erholungsphase eine optimale Entscheidung zu treffen .


    Würde mich freuen, wenn es noch weitere Anregungen geben würde . Vielen dank für die freundliche Aufnahme hier im Forum

  • Hallo und guten Abend, Bangkok,


    bei einem pT2G3 gibt es wohl keine Alternativen zur radikalen Zystektomie oder der RCT, ( Radio-Chemo-Therapie ).
    Das Urostoma ist wohl die beste Lösung, da die OP-Zeit - ausser beim nassen Stoma, ( Ureterocutaneostoma, Harnleiterhautfistel ) - die geringste ist.


    Aber hinsichtlich Herzschrittmacher und Defibrilator wird Dir hier wohl niemand einen seriösen Rat geben können......


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Hallo,
    eine RCT könnte eine Alternative sein, wenn das Risiko einer Operation zu groß ist. Das müssen aber die Ärzte ausdiskutieren. Bei einer RCt können natürlich auch Komplikationen entstehen, in der Regel sind diese aber erträglich (z.B. Blasenentzündung) und verschwinden einige Wochen nach der Behandlung wieder. Ich persönlich hatte einiges während der RCt durchzustehen, das meiste war aber nicht direkt auf die Behandlung zurückzuführen, sondern ich hatte eben Pech, z.B. hab ich mir im Krankenhaus gleich 2 multiresistente Keime eingefangen.
    Bei einem Urostoma ist der Vorteil, das man weiss, wo man dran ist. Es werden viele Lymphknoten mit entfernt und wenn die sauber sind, dann braucht man keine Chemo draufzuknallen. Aber ist eine schwere Entscheidung. Ich weiss nicht wie ich entschieden hätte, wäre ich 72 Jahre alt gewesen. Ich wollte mit 46 vor 3 Jahren unbedingt meine Potenz und Kontinenz erhalten und habe mich für das höhere Risiko und die größere Ungewissheit entschieden, bis jetzt erfolgreich. LG zur späten stunde: Hans

    05/2010 Harnblasenkarzinom mit Infiltration der prostatischen Harnröhre: Pt2b, G3-4, L1. 09-10/2010 Radiochemotherapie, 02/2011 Lungenmetastase, 05/2011 Cyberknife Therapie

  • Guten Morgen,

    Zitat

    Zuerst muss sich mein Vater von der heutigen OP erholen, dann versuchen wir nach entsprechender Erholungsphase eine optimale Entscheidung zu treffen .


    Wenn Du den Beitrag von fratho liest- wirst Du verstehen warum ich eher zur Eile tendiere. Das heißt nicht,daß Ihr es überstürtzen sollt. Aber bitte schon zügig dran bleiben. Es sollte nicht nur die Lebenszeit- sondern auch die Qualität mit beachtet werden.


    Wie Hans schon schrieb- nach der Zystektomie weiß man mit wem man es tatsächlich zu tun hat.


    Wünsche Euch eine gute und baldige Entscheidung,


    Gruß Ricka

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