Nach 3 oder 6 Monaten?

  • Liebe Mitglieder,
    mein Fall könnte als ganz unspektakulär betrachtet werden:
    "Papilläres Urothelkarzinom vom low Grade Typ ohne Invasionsanzeichen. Urinzytologie mit einigen größeren, gering atypschen Urothelzellverbänden, vereinbar mit dem vorbeschriebenen hochdifferenzierten Urothelkarzinom. TNM: pTa, low grade (G1), Rx "
    Die TUR-B war am 13.November.
    Mein Problem: Ich bekam keine Frühinstillation, und im Februar hat "mein" Urologe eine Urinprobe genommen, eine Sonografie durchgeführt und mich dann bis Mai nach Hause geschickt. Mein Fall wäre zu benign (außer seiner Malignität!), um andere Analysen machen zu müssen.
    Sein überbordender Optimismus beunruhigt mich ein bisschen: 6 Monate zwischen OP und der ersten Kontrolle durch Blasenspiegelung scheint mir zu viel.
    Könnt Ihr mir sagen, ob das normal ist oder es sich womöglich doch um Budget-Erwägungen und Sparmaßnahmen handelt, weil ich dem Fußvolk der TK Mitglieder angehöre?
    Ich danke Euch !
    Corrida

  • Liebe Corrida,


    auch wenn es "nur" ein pTa G1 war (wie bei mir auch), sollte die Nachsorge engmaschig angelegt werden. Denn Blasenkrebs hat eine hohe Wahrscheinlichkeit rezidive zu bilden.
    Schon allein dein Befund sagt auch, (Rx) das nicht sicher festgestellt werden kann, das der Tumor vollständig entfernt wurde, denn wenn würde dort ein "R0" im Befund stehen.


    Dies ist praktisch auch mein Befund incl. des Rx und mein Urologe wollte mich aller 3 Monate sehen!


    Deswegen würde ich folgendes Raten:
    Blasenspiegelung in den ersten zwei Jahren alle drei Monate, dann in halbjährlichen Abständen, und nach fünf Jahren einmal im Jahr.
    Experten empfehlen, dies möglichst lebenslang beizubehalten.


    Gruß
    Andreas

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Hallo Corrida,


    Ich hatte im Oktober 2012 das gleiche Grading wie Du, pTa Low Grade und ich bekomme alle 3 Monate eine Blasenspiegelung. Ich bekam auch keine Frühinstallation. Bis jetzt hatte ich kein Rezidiv. Nach 2 rezidivfreien Jahren, werden die Spiegelungen alle 6 Monate durchgeführt und nach 5 Jahren einmal jährlich.


    Liebe Grüsse


    Babsi

  • Recht vielen Dank, ich werde die Initiative ergreifen :) .

  • Nun, Corrida,


    bei diesen Staging/Grading ist in sehr vielen, ( viel zu vielen ), Kliniken eine Frühinstillation mittels Mito nicht üblich.
    Diese Banausen sagen sich, ( in Verbindung mit den Kassen, aber zum Ärger des Herstellers ), dass der Krebs noch soooo klein wäre, da würde eine Mito nichts helfen.
    Dabei "vergessen" sie, dass eine TUR-B immer eine große Wunde in der Blase hinterlässt, eine Wunde, die bis in den Muskel/Blutkreislauf geht und abgeschilften, krebsbefallenen Zellen die Möglichkeit bietet, sich dort einzunisten resp. weiter zu wandern
    Und genau dies wird zu einer hohen Prozentzahl durch eine Frühinstillation verhindert.


    Diese meine so wundervolle Auskunft hilft Dir jetzt aber nix mehr.
    Aber vielleicht dieser Rat :
    Frage in der Klinik nach, ob die nächste Blasenspiegelung unter PDD - wie z.B. Hexvix - durchgeführt wird.
    ( Mittels PDD kann der Arzt viel mehr sehen als unter Weisslicht )
    Mir, ( mir persönlich ), wären sechs Monate Wartezeit nach der TUR-B zu lange.
    Ich würde versuchen, spätestens Ende dieses Monates eine Blasenspiegelung machen zu lassen. Unter PDD. Dafür würde ich sogar die Klinik wechseln, wenn es sein muss......


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Zitat aus: ll_f_04.pdf


    Der Nutzen einer systematischen (strukturierten) Nachsorge ist bisher nicht durch Studien erwiesen. Ein mögliches Schema zeigt Tabelle 3. (Anmerkung von mir (Lubber): Den ersten Satz ("Nutzen nicht erwiesen") kann man getrost vergessen....eine systematische und strukurierte Nachsorge muss zweifelsfrei sein!)


    Tabelle 3
    Nachsorge bei Harnblasenkarzinom.


    Untersuchungsart


    Nach transurethraler Resektion in kurativer Zielsetzung – Anamnese und klinische Befund
    Zystoskopie
    Sonographie Niere/Harnblase/Restharn
    – Bei Carcinoma in situ: Urinzytologie


    Nach ZystektomieAnamnese und klinischer Befund
    – Röntgen-Thorax
    – Labor: Kreatinin, Blutbild, Blutgasanalyse, Elektrolyte
    Sonographie Niere/Harnblase/Restharn
    – Urogramm
    – Weitere Untersuchungen (CT Becken) bei Symptomen


    Untersuchungsfrequenz


    – im 1. und 2. Jahr alle drei Monate
    – im 3. und 4. Jahr alle sechs Monate
    – ab 5. Jahr einmal jährlich

  • Dieses Thema enthält 2 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.