Nachblutungen nach TUR-B – wieviel ist normal?

  • Hallo ich bin Betti, w, 51 J. alt. Eine kurze Zusammenfassung vor meiner Frage an Euch: Blut im Urin kurz nach Ostern folgte die OP am 7.5.2014. Befund: pTaG1. Da bei OP Nervenzucken des Beins auftauchte, wurde die Blasenwand verletzt, dh. einige Tage längerer KH-Aufenthalt bis die Blase dicht war. Entlassung am 13.5., zunächst klarer Harn einige Tage war alles ok. Wiederaufnahme am 17.5. wg. starker Blutung mit Koageln. Nach 3 Tagen Spülkatheter wieder Entlassung am 20.5.Nun ist das Bild seitdem sehr gemischt. Im Tagesverlauf ist der Harn mal blassrosa, mal rot, mal dunkelrot. Koagel treten auch täglich mehrfach auf, mal dunklere, mal hellere Fetzchen von ca. 1,5 cm Größe. Klar ist der Harn in seltenen Fällen auch mal. Ich trinke ca. 3 Liter Wasser am Tag und bewege mich nicht viel, höchstens mal ein 15 min. Spaziergang. Blutgerinnungshemmer nehm ich auch nicht. Ich bin sehr verunsichert: Heilt denn da überhaupt etwas? Frage ich mich – wenn es so stetig blutet? Oder ist das normal und hört von selbst auf? Vielen Dank für Eure Antwort!

  • Hmm, Betti,


    je nachdem, wie großflächig das Karzinom war, kann es durchaus zwei-drei Wochen lang zu "Nachblutungen" kommen.
    Du musst da aber schon sehr heftig gezuckt haben, wenn Dir der Arzt dadurch ein Loch in die Blase geschnitten haben soll.
    Immerhin ist der Blasenmuskel durchschnittlich etwa 8,00 mm dick und sehr fest. Und Du hattest "nur" einen pTa, ergo ganz oberflächlich.
    ( Da ich den Medizinern eh nur soweit traue, wie ich sie werfen kann, denke ich, dieses "Nervenzucken" ist eine andere Umschreibung von Pfusch ! )


    Zeigen sich diese Blutungen auch noch nach diesem Wochenende, dann solltest Du dich noch einmal spiegeln lassen, um die Ursache zu ermitteln. :zum Doktor:
    Nach drei Wochen sollte die Wunde eigentlich geschlossen sein.
    Miss der Färbung nicht zuviel Bedeutung zu, Blut ist ein ausserordentlich guter Farbgeber. 1% Blut im Harn lassen diesen bereits dunkelrot aussehen.


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Lieber Eckhard, nächste Woche Donnerstag bin ich sowieso beim Urologen wg. Kontraströntgen (um weitere Tumore in Harnleiter und Nieren abzuklären). Dann werde ich das mit ihm besprechen, ich danke dir für deine Antwort.

  • Hallo,


    will mich hier mal kurz einmischen, was die Blasenperforation betrifft. Diese Art der Blasenperforation hat nichts damit zu tun, ob nur oberflächlich geschabt wird oder nicht. Schon mal was von Nervus-obturatorius-Blockade gehört?
    Ich zitiere mal aus Wikipedia: "Diese Blockade wird bei urologischen Eingriffen an der Blase durchgeführt, wenn mittels Elektroschlinge Gewebe an der Seitenwand der Blase entfernt werden soll. Der Nervus obturatorius verläuft unmittelbar außerhalb der Blasenwand und kann durch die Stromapplikation an der Blase gereizt werden, was reflexartige Kontraktionen der Adduktorenmuskeln am Bein zur Folge hätte, wodurch eine Perforation der Blase durch das dort eingeführte Resektoskop möglich wäre. Die Nervenblockade soll diese Kontraktionen verhindern."


    Bei meinem Mann wurde bei der ersten TUR-B auch dadurch die Blase perforiert. Wenn man dies dem Anästhesisten beim nächsten Mal vor der TUR-B mitteilt, wird diese Blockade durchgeführt, so dass es zu keinem "Zucken" kommen kann.
    Frage mich nur, warum man das nicht generell macht, sicher wieder eine Kostenfrage.


    Liebe Grüße
    andromeda

    Wenn die Hoffnung aufwacht, legt sich die Verzweiflung schlafen (asiatisches Sprichwort)

  • Hallo andromeda,


    das ist aber ein ganz wichtiger Hinweis! Natürlich hoffe auch ich , wie viele andere, dass eine nochmalige TUR-B nicht nötig wird. Falls aber doch, dann werde ich den anäst. auf alle fälle darauf ansprechen, danke!


    Betti22

  • Hallo Betti,


    Du hast leider das gleiche Problem, das mein Mann auch hatte. Nach jeder TUR B hatte er einen Harnstau wegen Koagel.


    Du solltest darauf achten, dass wenn die Koagel entfernt werden und die Blase gespült wurde, hinterher ein Ultraschall der Blase gemacht wird. Nur dann sieht man ob auch alles aus der Blase draußen ist, oder ob noch Koagel irgendwo sind.
    Das mit den Koageln ist eine sehr unangenehme Sache. Uns wurde nur gesagt, dass es sehr selten vorkommt und man nichts dagegen tun kann. Auch die üblichen Spülungen mit den Kochsalzlösungen literweise haben darauf keinen Einfluss.


    Du solltest Dir, wenn noch einmal eine TUR B anstehen sollte, unbedingt den Nervus Obturatorius blockieren lassen! Der ist für diese unkontrollierte Zuckung und die Perforation verantwortlich. Das muss man aber immer vorher sagen! Das war bei meinem Mann auch so. Deshalb hatte er eine Blasenperforation. Das kann man durch das Blockieren des Nerves verhindern.


    Alles Gut für Dich,
    Karla

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