Probenentnahme bei der Kontrollspiegelung

  • Im Laufe der Zeit und nicht zuletzt dank dieses Forums habe ich einiges über den Blasenkrebs gelernt. Zum Beispiel, dass durch die Instillation von Mitomycin direkt nach der TUR-B die Rezidivrate deutlich gesenkt wird. Ich ziehe daraus den Schluss, dass durch die OP-Technik Krebszellen freigesetzt werden, die sich dann wieder neu ansiedeln können.

    Wenn ich das jetzt mal weiter denke, gilt doch genau dasselbe für die Probenentnahme bei der Kontrollspiegelung. Falls sich in der Probe tatsächlich maligne Zellen befinden, kann durch das „Ankratzen“ doch auch eine solche Freisetzung entstehen. Und hier gibt es keine anschließende Mito-Instillation ….

    Ich halte diese meine Gedanken für schlüssig und folgerichtig. Trotzdem lag ich letztens auf diesem schrecklichen Stuhl;, musste über eine halbe Stunde in dem Teil warten, bis die Spiegelung losging, war schon völlig entnervt, als der Uro dann meinte, er würde jetzt eine Probe entnehmen. Wider besseres Wissen habe ich es über mich ergehen lassen … und war heilfroh, als es 1,5 Tage später hieß, dass die Probe negativ war.

    Nun treibt es mich um: was mache ich künftig in solch einer Situation? Lasse ich keine Probe entnehmen und begebe mich stattdessen bei dem kleinsten Verdacht ins Krankenhaus? Auch nicht wirklich eine prickelnde Vorstellung … Eine evtl. nächste anstehende TUR-B würde ich wegen oben dargelegter Argumente mittels HybridKnife machen lassen.

    Wie sieht das bei Euch aus mit der Probenentnahme? Ist das mehr oder weniger an der Tagesordnung (den Verdacht habe ich nämlich)? Schieße ich jetzt übers Ziel hinaus? Können sich tausende von Urologen irren? … ok, das ist jetzt polemisch …

    Fakt ist, dass ich eigentlich meinem Denkapparat traue, mich aber immer wieder von der Selbstverständlichkeit verunsichern lasse, mit der die Ärzte ihr Standardprogramm abspulen.

    Mich interessieren Eure Gedanken und Erfahrungen dazu!

    2.7.2013 1.TUR-B pTa high grade / 21.8.2013 2.TUR-B ohne Befund / Synergo wöchentlich 6* vom 19.09 bis 07.11.2013 / Erhaltungstherapie Synergo vom 6.12.2013 - 3.7.2014 (6*alle 6 Wochen)

  • Moin Gioia,


    eigentlich ist das Zytoskop nicht zur Probenentnahme gebaut, sondern nur zum Spiegeln (Angucken mittels Glasfaser-Optik und Lichtleitung sowie Einfüllen von Kochsalzlösung in die Blase).
    Mein Urologe müsste bei einer Probenentnahme ein weiteres Instrument durch meine eh schon enge und ca 25 cm lange Harnröhre schieben. Ich glaube nicht, dass ich mir das so ohne Betäubung gefallen ließe.
    Auch wenn die weibliche Harnröhre erheblich kürzer ist, so dürfte die Prozedur ähnlich (und schmerzhaft) sein.
    Wenn also ein begründeter Verdacht besteht, ist es in jedem Fall besser, in eine Klinik zur TUR-B mit PDD zu gehen.
    Aber eine Probenentnahme (mit anschließender Diagnostik) wird eben besser bezahlt als "nur" eine reine Spiegelung.
    Ich werde meinen Uro das nächste Mal fragen, wie groß die Differenz ist.

    Nach Zufallsfund 2006: pTa G2 (high grade) 5 x TUR-B und 30 x Mitomycin nun jährliche Kontrollzystoskopie mit Urinzytologie und PSA-Test

  • Hallo Forum,
    auch ich lerne erst jetzt immer wieder was Neues über meinen Blasenkrebs.
    Wenn die erste Instillation mit Mitomycin gleich nach der ersten TUR B erfolgen soll, weil dann womöglich umherschwirrende Krebszellen vernichtet werden, habe ich jetzt so meine Bedenken:
    mir wurde bei der ersten TUR B die Blase zweimal durchlöchert, eine Mito-Instillation konnte deshalb nicht gemacht werden; erst bei der zweiten Nach-TUR B ca. fünf Wochen später erhielt ich noch während der Narkose meine erste Chemo.


    Weiß jemand, ob dies Auswirkungen haben kann, dass sich Tumorzellen in der Blase haben festsetzen können, die bei der zweiten OP noch nicht sichtbar waren?


    Außerdem erhielt ich bei der zweiten OP auch nicht dieses Mittel eingefüllt, mit dem die Krebszellen sichtbar gemacht werden.


    Wer kann mir schreiben
    liebe Grüße
    Doris :thumbup:

    Unglück ist auch gut. Ich habe viel in der Krankheit gelernt, das ich nirgends in meinem Leben hätte lernen können.
    (Johann Wolfgang von Goethe)



  • Hallo Doris,
    also wenn Du nach der 2. TUR-B Mito bekommen hast, gehe ich mal davon aus, daß falls etwas rumschwirrte das jetzt mit der erhaltenen Spülung vernichtet wurde.
    Meinst Du mit dem "Mittel" Hexvix?
    Also da mußt Du mit Deinem Urologen sprechen bzw. dem KH das die TUR-B machte. Möglicherweise bietet das KH keine PDD ( Photodynamische Diagnostik) an.
    Solltest Du wieder eine TUR-B machen, bestehe bitte darauf. ( auf PDD und anschließender Spülung mit Mito) Zur Not solltest Du den Urologen bzw. das KH wechseln. ( Wo warst Du denn?) Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
    Lieben Gruß, Ricka

  • Liebe Gioia,
    Lieber Blasius,
    Grundlagen
    Im Rahmen einer Blasenspiegelung oder Zystoskopie wird die Harnblase bzw. deren innere Organwand sowie die Harnröhre mittels einer flexiblen oder starren Optik (Endoskop) betrachtet und beurteilt. Unter Zuhilfenahme von speziellen Instrumenten, die ins Gerät integriert sind, sind auch kleine Eingriffe oder andere diagnostische Maßnahmen möglich. Heute ist die Optik des Zystoskops zur Arbeitserleichterung über eine Kamera mit einem Monitor verbunden, sodass das gesamte Arbeitsteam und gegebenenfalls auch der Patient die Schritte mitverfolgen kann. Der große Vorteil der Blasenspiegelung ist die geringe Beeinträchtigung der Patienten. In vielen Fällen kann die Operation in örtlicher Betäubung und ambulant in der Arztpraxis durchgeführt werden. Folgende kleine Behandlungen können zusammen mit der Spiegelung durchgeführt werden: - Entfernung von Blasensteinen - Blutstillung - Beseitigung von Verengungen - Abtragung von kleinen Tumoren - Einlegen von Harnleiterschienen………………
    Durch gleichzeitige Biopsien (Gewebeproben)
    können Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden, beispielweise ein bösartiger Tumor.


    Quelle:AOK – Die Gesundheitskasse


    Liebe Grüße Ricka

  • Liebe Ricka,
    ganz verständlich war´s nicht. Also bei meiner ersten TUR B wurden Löcher reingemacht und es konnte keine Mito gegeben werden. Nach fünf Wochen bei der zweiten TUR B konnte dann Mito gegeben werden. Ich krieg auch jetzt seit Januar Mito (zuerst wöchentlich, jetzt monatlich).


    Bei der ersten TUR B bekam ich eine halbe Stunde vor der OP über Katheder was reingespritzt, da hieß es, man kann Krebstumore damit sichtbar machen. Bei der zweiten TUR B wurde das nicht vorher reingespritzt.


    Du schreibst: "solltest du wieder eine TUR B machen". Ja wird denn eine TUR B nicht nur gemacht, wenn wieder ein Tumor vorhanden ist???? ?(


    Und dann: was ist eine PDD?


    Meinen Urologen wechsle ich gerade. War bis jetzt bei einem der überhaupt nix sagt. Auch nach den Blasenspiegelungen ist kein Gespräch, ich weiß also gar nix.


    Beim operieren war ich im Klinikum Ingolstadt und war eigentlich sehr zufrieden. Sagt dir sicher was, wenn du von Augsburg bist.


    Vielen Dank, ich stoße immer wieder auf Unklarheiten.


    LG Doris :thumbup:

    Unglück ist auch gut. Ich habe viel in der Krankheit gelernt, das ich nirgends in meinem Leben hätte lernen können.
    (Johann Wolfgang von Goethe)



  • Dieses Thema enthält 4 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.