Vinflunin bei metastasierendem Urothelkarzinom

  • Vinflunin (Javlor ®), ein in superazidem Milieu erzeugtes Vinca-Alkaloid der dritten Generation, ist zurzeit als einziges Medikament für die Zweitlinientherapie bei metas-
    tasierendem Harnblasenkrebs zugelassen.


    Derzeit ist der Standard der First-line-Therapie des metastasierenden Urothelkarzinoms Gem/Cis, MVAC.

    Die Kombinationen sind wirksam. Selbst bei Patienten mit viszeralen Metastasen liegt die 5-Jahres-Überlebensrate immer noch bei 6,8


    MVAC = Chemotherapiekombination aus Methotrexat (M), Vinblastin (V), Adriamycin (A) (=Doxorubicin) und Cisplatin (C). Oft wird Adriamycin mit Epirubicin ersetzt.


    Problem Cisplatin
    Allerdings sind viele Patienten nicht „fit“ für eine Cisplatin-Therapie. Als einige „Tricks“, um die Patienten für Cisplatin „fit zu
    machen“, nennt De Santis das Messen statt dem Berechnen der Kreatininclearance, da ersteres bei älteren Patienten zu
    einer besseren Einschätzung führt, Ureterstents und perkutane Nephrostomien sowie Hydratation, sofern sie nicht reine
    Kosmetik ist.
    Dennoch bleibt die Frage nach der Therapie für jene Patienten, bei denen Cisplatin kontraindiziert ist. Derzeit ist Vin-
    flunin als einzige Substanz für eine Zweitlinientherapie beim metastasierenden Urothelkarzinom zugelassen.
    In der Phase-III-Studie von Bellmunt et al. [1] wurde an 370 Patienten BSC mit BSC plus Vinflunin verglichen. Für den
    primären Endpunkt – die Gesamtüberlebensrate – waren die Ergebnisse für die ITT-Population trotz eines durchschnittli-
    chen Gewinns an 2,3 Monaten Lebenszeit nicht signifikant.


    Nebenwirkungen
    Die Nebenwirkungen von Vinflunin halten sich dabei durchaus im Rahmen. Unter jenen vom Grad 3/4 stand Neutropenie mit
    50 % im Vordergrund, wobei nur 6 % febrile Neutropenie hatten. Anämien und Thrombozytopenien traten zu ca. 19 bzw.
    5,7 % auf, Asthenie/Fatigue zu 19,3 %. Auch Obstipation ist mit 16,1 % sehr häufig. De Santis:
    „Die Patienten brauchen sieben Tage nach der Therapie eine Obstipationsprophylaxe.“
    „Diese Studie war eine sehr ehrliche“, erklärt De Santis. Die Differenz zwischen der ITT- und der „geeigneten“ Population
    entsteht dadurch, dass nach den strengen Kriterien der Studie z. B. Patienten, die eine adjuvante oder neoadjuvante Thera-
    pie erhielten, ebenso exkludiert wurden wie jene, bei denen nach der vorangegangenen platinhältigen Therapie keine Pro-
    gression nachgewiesen werden konnte. „Es wurden also hier ‚gute‘ Patienten herausgerechnet“, erklärt De Santis


    Quelle: In teilen aus Journal für Urologie 2013

  • Leider kann ich jetzt auch zum Thema beitragen:
    Nach der ersten Chemo geht es meinem Mann ganz gut, keinerlei Erbrechen, lediglich zeitweise Übelkeit, die nach MCP und Schlaf gemildert wird. An erster Stelle Glieder- und Knochenschmerzen, als ob eine Grippe im Anmarsch ist. Blutdruckschwankungen. Aber alles im Rahmen. Verstopfung ist allerdings heftig, ohne Movicol geht es nicht. Alles in allem kein Vergleich zu Gemcitabin/Cisplatin.

  • Liebe Forum,


    ich brauche Eure Hilfe: Im CT neu aufgetretene Lebermetastasierung ubiquitär in allen Segmenten. Wäre hier evtl. Cyberknife möglich, gibt es Alternativen? Ich danke Euch.

  • Hallo Orchidee, Lebermetastasierung ubiquitär in allen Segmenten heißt, überall verbreitet. Ob das KyberKnife, ein System
    für die Präzisionsbestrahlung in diesem Fall noch möglich ist muss man erfragen.
    Eigentlich sagt das Wort Präzisionsbestrahlung ja schon alles. Es geht präzise auf einzelne Metastasen und nicht auf die ganze Leber (ubiquitär in allen Segmenten)


    030 450 557 221
    Charité CyberKnife Center
    Campus Virchow-Klinikum
    Augustenburger Platz 1
    13353 Berlin


    Hier eine Patientenbroschüre


    Patienten-Broschüre.pdf


    Gruß Rainer

  • Hy, Cyberknife wahrscheinlich nicht, dafür sind es wohl zu viele Metas, aber RFA (Radio Frequenz Ablation) wäre hier das Beste!

    05/2010 Harnblasenkarzinom mit Infiltration der prostatischen Harnröhre: Pt2b, G3-4, L1. 09-10/2010 Radiochemotherapie, 02/2011 Lungenmetastase, 05/2011 Cyberknife Therapie

  • Hallo Orchidee,


    Keine gute Neujahrsbotschaft, hoffe aber dein Mann kann rasch behandelt werden.


    Denk auch dass RFA das Mittel der Wahl ist.


    Ich wuerde den Befund an die Deutsche Leberstiftung schicken und um Rat bzw.Stellungnahme bitten. Kannst es auch tel. versuchen. Die sind mit allen Centren in D vernetzt und wissen sicher wo dein Mann gut und schnell einen Termin bekommt.


    Halte euch alle verfügbaren Daumen und hoffe mit euch auf ein gutes Ergebnis.


    Alles Liebe und Gruesse, Ricka