Der neue von der Nordsee

  • MOIN BIN DER neue aus Wilhelmshaven.
    Nachdem ich im März 2014 einen Herzinfarkt hatte und einen stent
    bekommen habe hatte ich das Glück relativ schnell nach der Reha
    wieder in meinem Arbeiten zu können.
    Auf Rücken, knie und Herz jeweils 10 Prozent bekommen.
    Alles gut.
    In der Reha einmal und im November einmal blut im Urin festgestellt
    ab zum Urologen der drei Tumore in der blase festgestellt hat.
    Die noch vor Weihnachten entfernt wurden.
    Diagnose ta1g1 was für ein jahr.
    Geh wieder arbeiten aber so viele fragen.
    Wie gehts weiter. Muss ich wieder zur Reha.Stell ich einen verschlimmerungsantrag
    Antrag auf Berufskrankheit stellen. Brauche laut Arzt keine Chemo
    oder anderes nur regelmäßige Kontrolle.
    Wie geht's weiter bin 45 jahre.

  • Hallo thomasgiese, guten Morgen,
    trotz aller Widrigkeiten begrüße ich Dich herzlich hier im Forum. Als ehemaliger "Nachbar" bitte ich Dich zunächst um die Einstellung des vollständigen Befundes und den genauen Therapieplan. Das ist immer die Basis für eine seriöse Beratung. Auf jeden Fall rate ich Dir schon jetzt diese neue Erkrankung als Verschlechterung beim Integrationsamt anzugeben um einen höheren GdB zu bekommen.


    Gruß Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Nach meiner Überzeugung findet etwa sechs Wochen nach der TUR-B (der Eingriff bei dem die Tumore entfernt wurden) eine weitere Spiegelung statt. Hier sollte Hexvix zum Einsatz kommen. Ein Medikament welches dem Arzt ermöglicht, weitere Tumorzellen zu sehen. Der Blasentumor neigt in sehr hohem Maße zur Rezidivbildung.

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo thomasgiese,


    so etwas nennt man vieleicht Glück im Unglück. Das pTa G1-Karzinom hat eine vergleichsweise gute Prognose, es bildet ca. 50 % der Harnblasenkarzinome, neigt nicht zur Metastasierung und die Rezidivwahrscheinlichkeit (erneutes Auftreten eines Tumors) ist eher gering. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es noch weitere Prognosekriterien gibt, z. B. Zellkern gestalt, Größe und Multifokalität der Tumore etc.
    Für den nur an einer Stelle vorkommenden pTaG1-Tumor gilt, dass nach kompletter Resektion und Frühinstillation keine weitere Therapie notwendig ist.
    Bei Dir waren es aber 3 Tumore, wahrscheinlich an unterschiedlichen Stellen


    Davon abweichend müssen alle übrigen (da bist du dabei) nicht muskelinvasiven Harnblasenkarzinome noch weitergehend behandelt werden. Der Grund dafür ist die bekannteTatsache, dass der Harnblasenkrebs zu Rezidiven neigt. Ebenso kann eine Verschlechterung der Differenzierung stattfinden, vom G1 zum G2 oder gar zum G3.


    Frage: Hast Du eine Frühinstillation bekommen ? Frühinstillation = innerhalb von 24 Stunden nach der TUR-B eine Chemo in die Blase ?
    Wenn nicht, ist das schon mal nicht gut, denn eine RECHTZEITIGE FRÜHINSTILLATION KANN REZIDIVE VERHINDERN. !!


    Was tun sprach Zeuss ?


    Wie Wolfgang schon schreibt, auf jeden Fall nach 3 Monaten wieder zum Uro und eine Spiegelung unter Hexvix verlangen. Kann der Uro mangels Gerät das nicht, oder will er nicht, einen anderen Urologen suchen der diese Untersuchung durchführen kann.


    Was eine HEXVIX - Zystoskopie ist, welche Vorteile usw.. kannst Du hier in unserem Lexikon erfahren. (hier klicken)


    Also, nehme das ganze nicht auf die leichte Schulter, so ein Blasentumor ist schon sehr gefährlich und kann sich schnell von einem kleinen zu einem sehr großen Übel entwickeln. Hier ist es wirklich sinnvoll alles zu tun was möglich ist um in Zukunft hinsichtlich Blasenkrebs auch wieder ruhig schlafen zu können.


    Gruß Rainer

  • Hallo thomasgiese,


    leider muss ich Rainer schon etwas korrigieren, auch wenn du mit den oberflächlichen Tumoren ( pTa G1 ) noch Glück in der weiteren Prognose hattest, neigen gerade auch G1 - Tumoren relativ häufig zu rezidiven - laut Statisk liegt diese bei ca. 34 % innerhalb von 2 Jahren nach der Erstfeststellung.
    Es gibt mehrere Gründe für diese Rezidivhäufigkeit, zum einen verzichten Kliniken bei dieser Art von Tumoren auf eine sinnvolle Mitomycin Frühinstillation und zum anderen kann es auch infolge der TUR-B zu einer Tumor (Zell) - Aussaat innerhalb der Blase kommen - bei der sich dann diese Tumorzellen neu ansiedeln.


    Häufig kommt es dabei dann zu einer Progression, also eine fortschreitende Entwicklung der Tumoren hin zu einem G2 oder G3.


    Deshalb ist, wie Rainer schon sagte der weitere Behandlungsplan wichtig ( aller 3 Monate Blasenspiegelung usw.).


    Weiterhin, solltest Du nun mit diesem Befund eine "Neufeststellung des Grades deiner Behinderung" beantragen, durch die Erkrankung mit Blasenkrebs stehen Dir jetzt min. 50 - 60 % GdB zu, bei einer Heilungsbewährung von 2 Jahren.
    Fall Du einen guten Hausarzt hast, kann er Dir ebenfalls behilflich sein eine Reha zu beantragen.


    Gruss
    Andreas

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Dieses Thema enthält 11 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.