NeT und Bestrahlung

  • Bei meiner Mutter (Jahrgang 1935) wurde 2001 ein NeT am Dünndarm
    diagnostiziert, welcher 2002 operiert wurde. Es gab danach noch zahlreiche
    Herde, die nicht entfernt werden konnten (Bauchfell, Eileiter usw.). In den
    Jahren danach wurde sie mit Sandostatin behandelt.


    Vor zwei Jahren wurde ein Rezidiv in der Nähe der Blase festgestellt,
    welches wohl schon sehr groß ist. Aufgrund Ihres AZ kommt eine OP wohl nicht in Frage.
    Ihr wurde Bestrahlung angeraten, was ich nicht verstehe, weil das nach meinem bisherigen Kenntnisstand bei NeT keine Option ist. Der Radiologe sagte, es wäre das letzte Mittel der Wahl.


    Bei einer Ultraschalluntersuchung der Nieren am vorigen Freitag konnte die Nephrologin keine Blase mehr sehen.


    Sie wird jetzt seit 14 Tagen bestrahlt - am 31.03. will man sehen, "ob es was gebracht hat". Kann mir irgendjemand dazu was sagen?

  • Hallo Sylvia,
    Zunächst einmal herzlich willkommen hier. Schon heute mittag habe ich dich hier gelesen, und mir gedacht, dass sich bald einer der Fachleute meldet. Dazu zähle ich nicht, möchte dir aber trotzdem Mut machen. Toll wie du dich um deine Mama kümmerst! Sei weiter für sie da und unterstütze sie wo du kannst.
    Gibts auch noch deinen Papa zur Unterstützung?


    Du schreibst von NeT und meinst sicher den neuroendokrinen Tumor? Hast du einen exakten Befund? Tumor Klassifizierung? Ich bin mir sicher dass sich noch unsere Fachleute melden. Mit einem klaren Befund können sie dir besser und realistisch raten.


    Bis dahin drücke ich die Daumen!


    Liebe Grüße
    Skorpion 67

  • Hallo Sylvia, gerne würde ich Dir was raten. Jetzt aber mal ehrlich, bei dieser Vorgeschichte, nicht entfernte Herde, gerade am Bauchfell welches nicht durchblutet ist und wo eine Chemo so gut wie gar nicht greift, jetzt der Neuroendokrine, so groß das die Blase nicht mehr als Blase zu indentifizieren ist.
    Was soll ich Dir da raten, da kann ich nichts raten. Da greift der Radiologe zu einem Strohalm der eigentlich gar keiner ist, wahrscheinlich nur um überhaupt etwas zu machen.


    Sylvia, so leid es mir tut, es ist so wie es ist, da wird man nicht mehr viel machen können. Sandostatin, ein Wachstumshemmer war damals wohl das Mittel der Wahl weil eine Heilung nicht mehr möglich war und zukünfig auch nicht mehr möglich sein wird.


    Insofern bleibt jetzt nur noch die Schmerzbekämpfung, das Restleben noch so angemehm wie möglich gestalten.


    Leider, leider kann mehr dazu nicht sagen


    Rainer

  • Hallo Skorpion 67,
    danke für deine Antwort und den Willkommensgruß.


    Nein, meine Mutter lebt allein. Und ja, es handelt sich um einen neuroendokrinen Tumor. Nach ihrer 1. OP hieß es, dass es sich um einen bösartigen aber langsam wachsenden Tumor handelt (und 2002 bis heute ist ja auch eine relativ lange Zeit vergangen).


    Voriges Jahr im Mai wurde ein Pet-CT gemacht - da war das Rezidiv wohl schon sehr groß. Jetzt wurde wieder eins gemacht und sie sagte mir vorhin, es wäre gewachsen. Es fällt mir schwer, sie da genau zu fragen, zumal ich das Gefühl habe, dass sie nicht so richtig darüber sprechen will und es verdrängt.


    Ich denke aber, wenn ein Tumor schon so groß ist und die Blase nicht mehr erkennbar ist, gibt es da wohl nicht mehr so viel zu klassifizieren, oder?


    Sowohl der Onkologe und auch der Radiologe haben ihr das aber nicht so genau gesagt; wie gesagt, sie hat es erst durch die Nephrologin beim Ultraschall erfahren. Sie hat ihr die Nieren gezeigt und wollte ihr dann die Blase zeigen....


    Der Onkologe hatte zu ihr gesagt, dass der Tumor sehr dicht an der Blase sei und eine OP nicht infrage käme. (Dann würde sie mit künstlichem Darmausgang und ohne Blase erwachen). Sie wiegt auch nur noch 41 kg.


    Der Radiologe hat sie überredet, die Bestrahlung durchführen zu lassen, sie wollte eigentlich nicht.


    Ja, und nun weiß ich nicht, wie ich das alles bewerten soll, ob man noch was tun kann oder nicht und wie es weitergeht. Und meine Befürchtung ist, dass die Bestrahlung mehr Schaden anrichtet, als Nutzen bringt - vielleicht sehe ich das aber auch verkehrt?!


    Gruß
    Sylvia

  • Hallo Rainer,
    ja, das hab ich befürchtet. Ich hatte ihr auch von der Strahlentherapie abgeraten, weil ich dachte, es würde die Lebensqualität verschlechtern, was jetzt wohl langsam auch der Fall zu sein scheint.


    Sie hat schon seit einiger Zeit Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Was kommt da auf sie zu? Man kann es doch aber auch nicht einfach so lassen?!


    Sylvia

  • Hallo Sylvia,


    Na das klingt ja wirklich gar nicht gut. Du siehst das ganze ja ziemlich klar und realistisch. Leider leider muss man da wohl auch Rainer Recht geben. Besteht eine Möglichkeit deine Mutter zu dir zu holen? Oder zu ihr zu reisen? Und vielleicht länger zu bleiben?
    Ich befürchte auf dich kommt eine traurige Zeit zu.
    Eigentlich kannst du nur versuchen für deine Mama weiter da zu sein. Die verbleibende Zeit qualitativ so gut wie möglich zu gestalten. Das heisst Schmerztherapie. Leiden sollte niemand...


    Wie geht es dir damit? Unsere Mütter sind gleich alt, d.h. ich kann mitfühlen. Denn auch meine Mama ist sehr krank. Bei ihr ist aber das Herz.


    Sylvia ich wünsche dir und deiner Mama viel Kraft.


    Alles Gute
    Skorpion67, Kerstin

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