Inkontinenz bei Neoblase

  • Nun hab ich fast 11 Jahre meine kontinente Neoblase, kontinent weil sie so heißt sie es aber nicht unbedingt ist.
    Fakt ist nun, das ich tagsüber zu 100 Prozent trocken bin und nachts 7 bis 8 Stunden durchschlafe bevor es mich aus dem Bett reißt weil ich
    einen gewissen Druck verspüre.


    Fakt ist aber auch das ich des nachts eine Vorlage (Tens Nr. 2 ) eingelegt habe um gewisse Eventuallitäten vorzubeugen. Diese Vorlagen taugen zwar nicht das was sie versprechen, aber immerhin, besser als rein gar nichts.
    Das sich die Industrie bis heute nicht darum kümmert das "Neoblasenträger" ganz bestimmte Vorlagen benötigen ist wohl der Tatsache zu verdanken das wir zu wenige sind um damit
    Geld zu verdienen.


    Kein Neoblasenträger ist des nachts ohne Hilfsmittel zu 100% dicht, das gibt es nicht, das hab ich noch nie gehört. Wer mir das erzählt, der lügt, das ist Fakt.


    Im Grunde haben wir ja 2 Probleme:


    1.) Als allererstes kommt immer dieser Schleim, schön glitschig, durchsichtig und unheimlich gleitfähig. Keine Vorlage ist in der Lage diesen Schleim schnell
    genug aufzunehmen damit der anschließend kommende tröpfelnde Urin in die Vorlage gehen kann. Dieser Schleim verschließt sozusagen die Vorlage so das der Urin dann links
    oder rechts aus der Unterwäsche läuft.


    2.) das zweite Problem ist der Penis der sich nachts mit hin und her bewegt. Mal liegt er links, mal rechts mal oben mal unten. Jenachdem wie er nun liegt geht es entweder zu 100%
    daneben oder es geht nur ein Teil in die Vorlage.


    Alles in allem eine unbefriedigende Situation.


    Es gibt keine Vorlagen die den Schleim zu 100% und auch schnell genug absorbieren kann. Es gibt auch keine Vorlagen wo man den Penis in eine Richtung, am besten direkt gegen
    die Vorlage fixieren kann. Das müßte neu erfunden werden.


    Das was man tun kann ist mit einer möglichst engen, einer Nummer zu kleinen Unterhose in der man die Vorlage einlegt ins Bett zu gehen. Das garantiert zwar auch nicht den 100%
    tigen Schutz ist aber besser als rein gar nichts.


    Es gibt zwar diese umgebauten Pariser, genannt Urinalkondome. Es ist aber nicht jedermans Sache mit so einem Teil, mit Schlauch und Bettbeutel ins Bett zu gehen.
    Für den der es mag ist es ja ok, für Leute aber die ihr Bett nicht jede Nacht in ein Intensivbett umbauen wollen ist das nichts.


    Nicht zu vergessen sind die s.g. Windelhosen für 12 KG, am besten noch mit blauen Blümchen drauf. Auf so etwas verzichte ich von vorne herein. Wenn ich 95 bin, dement dazu, mich vor Rheuma nicht mehr bewegen kann, die Pflegestufe 3 habe, dann ist mir das egal. Solange ich eine um 12 Jahre jüngere Frau neben mir liegen habe kommt so ein Oberabtörner absolut nicht in Frage.


    Dann gibt es noch die s.g. Penisklemmen die Ihr Geld nicht wert sind. Entweder klemmen diese Teile unser bestes Stück so ab das man im vorderen Bereich blutleer wir wird oder aber die Teile hängen so locker daran das sie nach zwei mal umdrehen im Bett abfallen. Ich hab sie ausprobiert und nach 2 Tagen in die Tonne gehaun.


    Ich benutze nach wie vor einen Stift 4 cm lang, 9 mm dick, mit jeweils einer Kugel am Ende, eine 16 mm für aussen, und eine 10 mm die ich einführe. Alles aus
    medizinischen Edelstahl, mit gedrehten Gewinde, abgeflachten Kugeln, so das keine Verletzungsgefahr oder gar ein abgehen der Kugeln besteht.
    Alles wird jeden Tag desinfiziert und gereinigt.


    Vorteil für mich ist das ich nachts nicht mehr schlagartig auslaufe, es tröpfelt höchstens noch etwas. Die Resorbierung der Vorlage schafft das problemlos.
    Wenn ich nach 7 bis 8 Stunden aufwache ist die Vorlage gelegentlich etwas etwas gleichmäßg nass, meistens aber völlig trocken. Durch diesen Stift
    merke ich auch im Schlafen wenn ich dringend zur Toilette muss. Das ganze ist so ausgelegt das es nicht zu 100 % verschließt sondern eben nur zu 95% .
    Das garantiert mir das bei Überdruck nichts die Nieren hochgeht sondern alles schön langsam in die Vorlage.


    Es hat Jahre gedauert bis ich das gefunden hatte was mir einigermassen hilft die Nacht trocken zu überstehen. Vor allen Dingen das Maß zu finden war nicht einfach, durch vielfaches ausprobieren
    hab ich es gefunden. Über die Jahre hab ich wohl so um die 200 - 300 Euronen investiert um das richtige Teil zu finden. Wenn man seine Maße kennt ist man mit ca. 35 - 40 Euro für diese
    Teile aus med. Edelstahl dabei.


    Schade das unter uns Mitgliedern kein Vorlagen Hersteller ist, mit dem könnte man mal so etwas konstruieren.


    Mich würde interessieren wir Ihr das ganze regelt. Von Ecke weiß ich das er mit seinen Kondomurinalen gut zurecht kommt. Von den anderen hört man nichts, ist ja immer noch ein Tabuthema.


    Gruß Rainer

  • Hi Coco,
    jeder so wie er es mag, so wie du es machst mag es für Dich in Ordnung und akzeptabel sein, für mich kommt diese Verpackungskunst ala Christo nicht in Frage.


    gruss

  • Coco, ich glaube Du hast meinen Beitrag nicht richtig verstanden.


    Ich möchte damit klar machen das es für uns von der Industrie an Hilfsmitteln nichts gibt was funktionsfähig zufriedenstellend funktioniert.
    Das sieht man doch daran, das Du dich mit mehreren Vorlagen und Befestigungsbändern "eintütest", das viele das Kondom Urinal bevorzugen und das ich
    mit meinem "Harnröhrenstift" klarkomme.
    Das sind alles zum Teil selbst konstruierte aus der Not heraus erfundene Hilfsmittel.
    Ich behaupte das die Inkontinenz eines Betroffenen mit Neoblase (Anschluss an die Harnröhre) eine andere Inkontinenz ist als die, die Betroffene
    mit noch vorhandener Originalblase haben.


    Da wo es was zu verdienen gibt, da sind sie schnell dabei, so ein Urinalkondom kostet schon mal um die 1,50 - 1,80 Euro am Tag (eins) !!
    Dazu kommen dann der Schlauch, der Bettbeutel, der Beinbeutel wenn benötigt usw.. Da liegt man schnell bei 60 - 70 Euro im Monat.


    Ein kleiner Stift aber, gut konstruiert mit Druckschutz, in verschiedenen Größen, eventuell in hautverträglichem Silikon, könnte mehrfach verwendet werden und würde nur Cent´s kosten. So etwas macht keiner, das spült kein Geld in die Kasse.


    Gruß

  • Genau Coco.. das ist das was ich meine.


    Du hast dein Ding gefunden (Coco der Verpackungskünstler :thumbup: ) , ich hab meins gefunden. Jedem das seine.. oder.


    Etwas zu finden, zu konstruieren, herzustellen und eben günstig zu verkaufen. Mit professionellen Mitteln sicherlich kein Thema.
    Aber da will so keiner richtig ran, Die Zielgruppe und der daraus zu erwartende Umsatz erscheint zu gering.


    Ich hab schon mal überlegt so einen Stift aus Silikon herzustellen, (Silikon hautfreundlich und ohne schädliche Lösungsmittel gibt es, ein Silikon welches auch in der Lebensmittel
    Industrie verwendet wird.
    Dazu passende Formen zum gießen, eine durchdachte Konstruktion mit eingebauter Sicherheit.
    So etwas muss passgenau sein, sicher sein, absolut keine Verletzungsgefahr bestehen, darf nie abrutschen und in der Neoblase verschwinden.. naja, lassen wir es..
    ich bin kein begnadeter Bastler.


    Gruß

  • Moin Coco ,


    In den ersten drei Tagen nach meiner Selbstentlassung lief es ununterbrochen , das war im Februar .
    Danach wurde es immer weniger , ich machte statt Reha Beckenbodentraining und komme jetzt
    mit einer tena Level 2 in 24 Std. aus . Nachts bin ich fast kontinent , nur bei einer Motorradtour wird
    es wegen der Vibrations des V-Motors etwas mehr .
    Da habe ich wohl Schwein gehabt , was aber nur ein schwacher Trost ist . Rainer`s Konstruktion finde
    ich übrigens genial , wichtig ist doch , dass er damit klar kommt !


    Gruß Oslik

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