Hallo... Und Danke im Voraus!

  • Hallo,
    Erstmal möchte ich mich vorstellen, ich heiße Chris und bin nicht selbst betroffen.


    Vorgestern kam der Anruf, dass meine Omimi an Blasenkrebs erkrankt ist. Ihr soll als nächster Schritt die Blase entfernt werden. Das haut mich ganz schön aus der Bahn, da meiner Mutter am selben Tag wie ihr ein Tumor entfernt wurde (da warten wir noch auf die Histologie). Ich fühle mich total machtlos und würde sie gern unterstützen. Sie ist 82 und hat ein Lungenemphysem, was die ganze Angelegenheit nicht gerade einfacher macht...


    Aber vorab möchte ich einen Dank und meine Bewunderung aussprechen, dass sie alle anderen mit Rat und lieben Worten beistehen!


    Liebe Grüße
    Chris

  • Hallo Chris,


    schön das Du hier ins Forum gefunden hast. Du hast Recht, mit 82 Jahren, dazu ein Lungenemphysem wird das ganze kein Spaziergang.
    Ich nehme an, das aufgrund des Alters ein Uro-Stoma angelegt wird (die Beutelvariante). In diesem Alter eine recht praktikable Angelegenheit.


    Was das im Detail ist kannst Du in unserem Lexikon hier nachlesen


    Wenn Du die Histologie Ergebnisse hast, stell sie hier ein. So können wir besser beurteilen um was es da im Detail geht.


    Gruß Rainer

  • Hallo noch mal,


    Erstmal, danke für die Antwort... Da meine Oma leider recht weit weg wohnt, habe ich leider keinen Einblick in die histologischen Befunde, ich kann leider nur weiter geben, was sie mir erzählt.


    Sie hatte heute einen Termin bei dem Prof. der sie wohl operieren wird.
    Also hier die "Auswertung" des Gesprächs:
    Er sagte das sie sich bis zum 17/18.07 operieren lassen muss, weil das Karzinom wohl recht aggressiv ist und er nur bis dahin "garantieren" kann, dass er noch nicht gestreut hat.


    Der Tumor wächst durch die Blase in den Bauchraum.


    Wenn sie sich nicht operieren lässt, gibt er ihr noch 14 Monate.


    Er hat ihr die drei Varianten für den "Blasenersatz" erläutert, die Dünndarm Variante ist wohl am unwahrscheinlichsten, wegen der OP-Dauer und ihrer Begleiterkrankung. Sie hat einen Favoriten, will sich aber für sich entscheiden, daher sagte sie nicht welche...


    Ich weiß, dass das sehr schwammige Informationen sind, aber ich hoffe ihr könnt trotzdem etwas damit anfangen...


    Zu Bestrahlung und chemo hat erwisch wohl nicht wirklich geäußert, allerdings weiß ich auch nicht, ob sie gefragt hat...
    Meine Frage, wie wahrscheinlich ist es, das sie eins von beidem oder beides bekommt? Also in Anbetracht des Alters und der Gesamtsituation.
    Was kann ich als Angehöriger tun, außer für Sie da zu sein? Was hat euch geholfen?


    Vielen Dank im voraus und liebe Grüße


    Chris

  • Es bleibt schwierig ohne den Befund. Die Harnableitung bei einem Patienten >80 Jahre stelle ich mir ausschließlich als Urostoma (Beutel) vor. Allein schon aus Gründen der Kontinenz und der kürzeren OP Dauer. Chemo ja oder nein? Auch hier wird der pathologische Befund nach der OP die Richtung bestimmen.


    Nicht viel aber ohne Info des Befundes ist es wie malen ohne Farbe, sorry.


    wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Chris,


    also gehen wir mal von der Beutelvariante aus- ein Urostoma. Das ist wichtig, denn sie muss ohne große Probleme damit zurecht kommen.
    Dünndarm ist Neoblase- mit normaler Ableitung über die Harnröhre. Das ist aussichtslos, das lernst sie nicht mehr. Beckenboden, Kontinenz, usw.
    Dann der Main Pouch I( auch eine Neoblase ) muss über ein Nabelstoma selbst katheterisiert werden. Auch das halte ich für nicht wahrscheinlich.
    Du schreibst der Tumor wächst von der Blase in den Bauchraum, da ist natürlich die Gefahr des streuens groß.
    Nehme mal an, ein erfahrener Arzt wird eine kranke 82jährige nicht ohne wirklichen Grund operieren. Mich wundert nur seine " Garantie "für 4 Wochen, er kann doch gar nicht wissen, ob der Tumor nicht schon gestreut hat. Aber da ist alles nur raten, das erfährt man immer erst nach der Blasenentnahme.
    Also jetzt hoffen wir mit dir, dass das alles gut geht, schade daß du nicht mehr mitteilen kannst. Besucht ihr die Omi mal? Habe schon gelesen, deine Mama ist auch krank, wird schwierig gell?


    Aber versichere deiner Omi mit dem Urostoma kann sie gut leben. Nach der Op ist dann anschließend eine AHB (Anschlußheilbehandlung) zwingend. Die Omi muss dann unter ärztlicher Aufsicht wieder auf die Beine kommen. Wer kümmert sich um deine Omi im KH und danach?
    Wenn du was weisst schreib wieder,
    LG Ricka

  • Hallo Ricka,


    vielen Dank für deine Antwort! Ja, wir haben uns alle gewundert wie er auf diese 4 Wochen Angabe kam, ich bin von Erfahrung ausgegangen, auch wenn mich das doch sehr verwundert... Es wurde ein gabzkörper-Scan durchgeführt, deshalb ist sich der Arzt sicher, das er noch nicht gestreut hat...


    Ich denke auch, das sie sich für ein Urostoma entscheidet... Nach dem was ich gelesen habe, ist das die Variante die am minimalinvasivsten und "einfachsten" ist.


    Bei meiner Mama warten wir noch auf die Histologie, da heißt es noch Daumen drücken... Ich habe mir das erste Juli Wochenende frei genommen und fahre mit Mama zu ihr...


    Meiner Omimi wohnt bei meiner Tante, sie ist damals früher in Rente gegangen um sich um ihr jüngstes Kind zu kümmern und ist dann mit ins Haus gezogen und schmeißt den Laden bis heute quasi allein... Sie ist eine echte Kämpferin und eine sehr beeindruckende Frau für mich, aber das sagen wahrscheinlich viele über ihre Omis... :)
    Ich bin mir nur nicht so ganz sicher ob meine Tante die beste Betreuung für sie ist, wenn ich ehrlich bin, aber der Rest der Familie ist in ganz Deutschland verstreut und meine Omi schwört auf sie, weil sie schon so lange zusammen leben...


    Ich muss aber gestehen, das ich wirklich Angst davor habe, was passiert wenn jmd wie sie zum Liegen kommt... :(


    LG Chris

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