Ich weiß nicht, was und ob etwas ist

  • Guten Tag liebes Forum,


    ich habe hier schon öfter gelesen und muss jetzt mal etwas schreiben und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.


    Ich bin w und 26 Jahre. Bei einem Termin bei meiner FRauenärztin wurde Blut im Urin (+++ glaube ich) und zwei Tage später noch Spuren gefunden. Sie und auch mein Hausarzt haben mir egsagt, dass das nicht schlimm ist. Ich bin zu einem Urologen gegangen, der Spuren von Blut im Katheterurin fand. Er hatte eine Sonograpfie gemacht, die in Ordnung war. Dann hat er mir zur Beruhigung den UBC rapid-Test angeboten. Der war dann positiv. Darauf hat der Urologe eine Blasenspiegelung gemacht, die ohne Befund war.


    Zwei Wochen später wurde eine Rötgenuntersuchung mit Kontrastmittel gemacht, die auch ohne Befund war. Eine Woche später habe ich eine Urinprobe abgegeben für eine Urinzytologie. Dort wurden Bakterien und wenige normale Urothelzellen gefunden, kein Verdacht auf Malignität. Weil ich leider hypochondrisch bin und auch in Therapie bin, bin ich zu einem zweiten Urologen gegangen, da ich Schmerzen auf der rechten Seite über dem Schambein hatte. Auch er guckte sich den Urin an und fand kein Blut. Er ließ eine Urinzytologie machen (einen Monat nach der ersten), die auch ohne Befund war. Plattenepithel + Urothelzellen ++ Bakterien +, kein Verdacht auf Malignität. Ich sollte also wirklich beruhigt sein. Das bin ich auch, aber jeden Tag bekomme ich wieder Angst. Ich habe mir diese Comburstreifem gefunden, und es war die letzten Tage blut zu finden.


    Auch habe ich vor ein paar Monaten zwei Tage nach meiner Periode Blut in der Toilette gehabt. Ich weiß nicht, ob das von der Periode war oder im Urin. Ich habe gleich danach noch ein wenig uriniert, da war der Urin klar. Und zwei Tage später noch eine leichte Schmierblutung gehabt. Daher hoffe ich, dass das Blut nihct aus der Blase kam. Der Arzt hatte vor kurzem den Urin nochmal angesehen und kein Blut gefunden. Er ist also nicht beunruhigt denke ich.
    Ich hoffe, man kann das einigermaßen verstehen. Blasenspiegelung, Kontrastmittelröntgen und Urinzytologien ohne Befund.
    Ich kann aber nicht loslassen aus drei Gründen. Ich habe manchmal Mikrohämaturie, einmal vielleicht Periode oder Makrohämaturie, und dann ist da noch der UBC rapid-Test.


    Ich habe ihn gegoogelt und er ist sensitiv und auch sehr spezifisch. Angaben liegen für Spezifität bei 92,3. Ab 20 ist er leicht erhöht. Mein Wert lag bei 51. Es gibt dazu eine Tabelle, die den positiv prädiktiven Wert nennt. Das ist der Wert, der die Wahrscheinlichkeit nennt, mit der ein Harnblasentumor vorliegt. Der Wert liegt bei 65 ca., und für CIS und G3 bei 48. Eine andere Quelle sagt, dass er bei 99 liegt. Diese Quelle ist mitgeschrieben von dem Arzt Dr. Lüdeke, der denke ich den Test erforscht mit anderen.


    Ich denke also, dass dieser Test gar nicht falsch sein kann. Ich habe wirklich unglaublich Angst. Das einzige, woran ich mich klammere, ist eine Doktorarbeit, die ich gefunden habe. Es steht da, dass bei dem nmp22 falsch-positive Ergebnisse auftreten können, wenn der Test mit Katheterurin durchgeführt wurde. Daher wurde bei den Untersuchungen der Doktorarbeit für den UBC rapid auf ihn verzichtet.


    Es klingt vielleicht lächerlich und es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Aber ich habe wirklich Angst, dass doch nicht alles geklärt ist. Da ich leider viel gegoogelt habe, bin ich auf das CIS gekommen. Dazu passt ja das Blut, der Test und auch, dass ich oft auf Toilette muss (8 mal am Tag kann schon sein) und auch manchmal nach dem Toilettengang immer noch auf Toilette muss.


    Es ist mir sehr unangenehm hier zu schreiben und, wenn es doof ist, lösche ich das Thema! Also wenn ich soll. Aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Der Test scheint so gut zu sein. Dann kann er doch gar nicht falsch sein. Zumindest nicht, wenn ich ja auch noch Blut im Urin habe. Und zu beiden Urologen kann ich nicht mehr gehen. Sie schmeißen mich nicht raus, aber für sie ist das abgeschlossen. Und ich weiß auch, dass die Urinzytologie sehr sensitiv ist bei dem CIS. Kann ich da vielleicht was nicht richtig gemacht haben? Zu wenig oder zu viel getrunken? Den Urin zu lange stehen lassen beim Arzt, weil ich noch auf Toilette war?


    Ich würde mich wirklich freuen, wenn mir jemand was dazu schreiben könnte. Ich weiß, dass ich ein Hypochonder bin. Ich habe sogar schon bei anderen Urologen angerufen. Aber alle sagen, dass wenn bei der Blasenspiegelung und den Urinzytologien nichts gefunden worden ist, da auch nichts ist.


    Die erste Untersuchung war im März. Urinzytologie im April und Mai.


    Vielen Dank an jeden, der das ließt und mich vielleicht nicht ganz für doof hält....
    Ich habe schon so oft überlegt, ob ich hier was schreiben soll. Jetzt muss ich es mal tun, es geht gerade wirklich nicht mehr und ich weiß nicht, mit wem ich noch sprechen soll. Ich nerve schon alle denke ich.



    Ich wünsche euch ein warmes und erholsames Wochenende,
    Simone

  • hallo Simone, herzlich willkommen....
    Ich kann dich gut verstehen, bin in diesen Dingen auch sehr vorsichtig - und bei mir hat sich der Verdacht leider auch bestätigt... Aber ich denke, du kannst tatsächlich beruhigter werden. Zwei Urologen haben dich ernst genommen, eine blasenspiegelung, Röntgen, 2 x Zytologie ohne Befund sind eine recht sichere Basis. Um diese Dinge musste ich betteln... .
    Das einzige, was jetzt noch weiter absichern könnte wäre eine Blasenspeigelung unter Hexvix - ein Medikament, dass da 1 Stunde vor Spiegelung in die Blase gegeben wird und ggf. bösartige Bereiche einfärbt, die dann unter besonderem Licht (Blaulicht) besser sichtbar werden. Dazu benötigst du eine Überweisung in ein Krankenhaus, dass dies anbietet - das scheint bei niedergelassenen Urologen de facto nicht verfügbar zu sein...
    Je nach Wohnort könntest du dich noch an eine urologische Ambulanz, die direkt an ein Krankenhaus abgeschlossen ist ( in Berlin bspw. Charite, Campus Benjamin franklin) wenden und dich dort nochmal beraten lassen...
    Bitte lass dich nicht von der Angst kirre machen - ich kenne diesen Umstand bestens und habe inzwischen gelernt, dass das nix bringt...
    Du wirst hier sicher noch von den Langjährigen weitere Hinweise bekommen...
    Liebe Grüße Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Hallo Barbara,


    dankeschön, dass du mir antwortest! In der Stadt, in der ich wohne, gibt es eine urologische Ambulanz. Aber ich bekomme denke ich keine Überweisung, weil die Ärzte der Meinung sind, dass alles geklärt ist. Ich bekomme auch keinen Termin bei einem anderen. Es gibt einen Urologen, der das anbietet, aber da wurde mir gesagt, da ist nichts. Soll ich vielleicht einfach hingehen?


    Liebe Grüße,
    Simone

  • Hallo Simone, versuchen kannst du es... Warte mal noch ein bisschen - hier werden sicher noch mehr Leute Antworten, Samstag Abend ist hier wenig los, auch ich warte gerade auf verspätete Grillgäste ... Du kannst aber wirklich ruhig sein, es sieht wirklich gut aus ! Genieß den schönen Abend ... Wer weiß wieviele Sommerabende dieses Jahr noch kommen... ☺️ Liebe Grüße Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Hallo Simone,
    auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum.


    Ich denke, in Deinem Fall ist zunächst alles getan worden was angemessen ist. Du bist recht jung und die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose "Blasenkrebs" ist eher gering. Dennoch, es kann auch junge Menschen erwischen. Mit Deinem Urologen solltest du eine kontinuierliche Kontrolle zur Prüfung von Blutspuren im Urin vereinbaren. Erst wenn es kontinuierlich nachgewiesen wird, dann sollten weitere Untersuchungen angezeigt sein. Spiegelung mit Hexvix braucht schon belastbare Fakten.


    Weiterhin rate ich Dir diesen Hang zum Hypochondrismus durch fachlich kompetente Mediziner zu ersetzen. Es könnte sich fatal auswirken wenn Du ausschließlich im Netz versuchst Klarheit zu bekommen. Das klappt nicht, glaube mir.


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Liebe Simone,


    herzlich Willkommen hier im Forum, dem besten zum Thema Blasenkrebs und einem der besten, was die Menschlichkeit betrifft.


    Ich kenne mich mit Blasenkrebs nur wenig aus, bin "nur" eine Angehörige.


    Aber ich kenne mich mit Panikattacken und Angststörungen ein bisschen aus. Ich leide darunter und es wird von Jahr zu Jahr ein bisschen schlimmer.


    Ob du das hast, weiß ich nicht. Für die reine Blasensache können dir die anderen besser antworten.


    Aber du bezeichnest dich selbst als "Hypochonder" und ich kenne das Gefühl sehr gut, wie die Angst einen auffrisst... obwohl die Ärzte nichts finden.


    Sehr weit in dieser Spirale bin ich noch nicht, aber im Mai hatte ich einen vermeintlichen Herzinfarkt, der mich ein bisschen aufgerüttelt hat.


    Wenn man nämlich zu solchen Panikattacken neigt, hört das nie auf, sondern wird immer schlimmer. Immer öfter meint man, eine lebensbedrohliche Krankheit zu haben. Und deshalb ist es so wichtig, dagegen mit einer Psychotherapie anzugehen.


    Ich selbst habe nach dem vermeintlichen Herzinfarkt noch öfter solche Attacken gehabt, aber seitdem ich weiß, dass man sich da selbst in diese Spirale "hineindreht", kann ich damit etwas besser umgehen. So ist der "Brustkrebs", den ich vor einigen Tagen gespürt habe, weil ich auf der Seite der Brust plötzlich sehr starke Schmerzen hatte (über Stunden hinweg), von selbst wieder vergangen, denn ich habe mich einfach schlafen gelegt und am nächsten Tag waren die Schmerzen vollkommen verschwunden.


    Und den "Herzattacken", die ich seit dem vermeintlichen Herzinfark im Mai ein paar mal hatte, kann ich mit Ruhe begegnen, seitdem ich weiß, dass mein Herz gar nicht an der Stelle sitzt, wo ich die Herzattacken immer spüre (dies geht übrigens vielen Menschen mit Panikattacken so).


    Aber zugegebenermaßen habe ich auch schon mal verfrüht meine Periode bekommen und sofort gedacht, ich hätte Blasenkrebs. Da ja meine Mutter und meine Oma Blasenkrebs hatten... und die Bauchschmerzen, die ich dann auch noch hatte (die "normale" Menstruationsbeschwerden waren), waren für mich sofort ein Anzeichen, dass der Krebs schon wuchert...


    Was ich dir eigentlich schreiben will: Du wirst noch 5 oder 6 Ärzte aufsuchen und ihnen doch nicht glauben. Wenn (falls) du so etwas wie eine Panikattacke hast, wirst du dir lieber einreden, dass alle Ärzte der Welt unrecht haben, als dass du akzeptierst, dass du keine Erkrankung hast. Leider funktioniert das so und vielleicht kann dich dieses Wissen so aufrütteln, wie es mich auch aufgerüttelt hat...


    Sollte also nun auch ein dritter Urologe nix finden, dann solltest du versuchen, dir genau zu diesem Thema psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Denn solche Panikattacken sind angeblich ganz gut therapierbar.



    Liebe Grüße und alles Gute für dich


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

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