Pouch undicht ?!

  • Hallo,


    meine Mutter erzählte mir heute Nachmittag, das sie seit ein paar Tagen bemerkt, dass ein ganz klein bißchen Urin aus dem Bauchnabel läuft :wie: ... Sie hat es mir eben gezeigt u. es war tatsächlich ein kleiner feuchter Fleck an der Wäsche - wie kann das sein ??? Sie hat immer dann direkt Panik, sie müsse wieder operiert werden ... :hilfe: ... außerdem wurden die Katheter, die sie seit 1 Jahr benutzt und sehr gut mit klar kommt umgestellt - mit den neuen kommt sie nicht so gut klar. Man kann da doch sicherlich verschiedene Muster einmal ausprobieren ?


    Aber habt ihr eine Ahnung, was es mit der (kleinen) Undichtigkeit zu bedeuten haben könnte ?


    Danke und viele Grüße
    Kerstin

  • Guten Tag Muckel,


    Deine Mutter sollte auf der Verordnung der Katheter bestehen, mit denen sie immer gut zurechtgekommen ist. Die Kassen versuchen zwar immer die Billigschiene zu fahren, aber es existieren für diese Hilfmittel Festpreise. Meine Krankenkasse (Barmer) bezahlt bisher klaglos die vergleichsweise luxuriöse Versorgung mit Lofric Blasenkathetern und Lofric primo Kathetern. Allerdings ist es mir dadurch ja auch problemlos möglich, meinen Beruf auszuüben und Beiträge zu zahlen... :D


    Was die Undichtigkeit angeht, da bin ich gebranntes Kind :( :( :(
    Hat Deine Mutter schwer gehoben oder sonst was "Verbotenes" getan?


    Deine Mutter sollte zunächst einmal für einige Tage (etwa eine Woche) folgende Kontrollen durchführen und dokumentieren:
    1. ein Trinkprotokoll mit Uhrzeit, Getränkeart und -menge
    2. ein Ausscheidungsprotokoll mit Uhrzeit und Urinmenge
    3. ein Inkontinenzprotokoll mit Uhrzeit und Abschätzung, wieviel ausläuft
    Es ist nämlich möglich, dass der Pouch manchmal übervoll ist und dann überläuft. Das soll nicht sein, kommt aber gelegentlich vor. Möglicherweise müssen dann die Katheterisierungsintervalle verkürzt werden.
    Mit diesem Protokoll sollte deine Mutter dann ihren Urologen aufsuchen; gemeinsam mit diesem kann man dann Ursachenforschung betreiben und neue Strategien entwickeln...


    Ich drücke Euch die Daumen, dass keine Revisions-OP notwendig wird.
    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • Liebe Hexe,


    danke Dir ganz herzlich :danke: - habe soeben mit meiner Mutter telefoniert und ihr erzählt was Du geschrieben hast.


    Sie hat sich vor ca. 4 Wochen den Arm gebrochen und seitdem einen Gips - damit ist ihr das Katheterisieren deutlich erschwert und sie sagt, sie hätte immer gewartet bis es nicht mehr geht ... :raufen: ... hinzu kam die Problematik mit den neuen Kathetern (Tiemann-Spitze Gr. 16 - Pharmazentrlal-Nr. 2163686) diese benutzt sie ungefähr seit Ende des letzten Jahres. Sie sagt, man hätte das Gefühl sie saugen sich im Nabel fest u. man muß sie mit "Gewalt" wieder rausziehen ... hört sich nicht gut an ... nachdem ich gestern ein bißchen mit ihr geschimpft habe, hat sie heute nun endlich die Stomatherapeutin angerufen - bisher aber noch keinen Rückruf erhalten. Sie hat eine unheimliche Panik jetzt vor einer neuen OP - meinst Du es gibt auch "kleine" OP's bei sowas ? Ich stelle mir vor, das ein "Ventil" ersetzt werden müßte aber doch hoffentlich nicht der gesamte Pouch neu :hilfe: ??? Noch eine letzte Problematik, sie hat seit der OP mind. 10 kg zugenommen, zwischenzeitlich sich auch auf Diät gesetzt und nun hat sie wieder ihr "Kampfgewicht" .... können Gewichtsschwankungen auch eine Rolle spielen ? Ich stelle es mir so vor, das da ständig etwas gedehnt wird und sich wieder zusammen ziehen soll/muß ?


    Fragen über Fragen ... :hilfe:


    Viele Grüße
    Kerstin

  • Liebe Muckel,


    dass die partielle Inkontinenz mit dem "Kampfgewicht" zu tun hat, glaube ich nicht. Eher vermute ich, dass der Pouch aufgrund der vergrößerten Katheterisierungsintervalle übergelaufen ist. Deine Mutter sollte trotz lädierten Armes mit schönen weichen schon beschichteten Kathetern häufiger den Pouch leeren; möglicherweise erholt sich dann der Kontinenzmechanismus wieder. Trotzdem sollte sie einmal eine Woche lang ein von mir beschriebenes Protokoll führen, damit man genau abschätzen kann, ob eine minimale partielle Inkontinenz tolerabel ist oder ob unbedingt eine Revisions-OP erforderlich ist.
    Nein, dabei wird nicht der ganze Pouch neu gemacht, nur der Kontinenzmechanismus. Dazu muss allerdings ja wieder ein Stück Dünndarm entnommen werden, welches dann ganz kompliziert in sich gestülpt wird und submucös getaped usw.......Ich habe es erklärt bekommen, wie das gemacht wird; so ganz richtig habe ich es allerdings nicht verstanden.
    Muss ich ja auch nicht - Hauptsache dicht!!!


    Für Muster von für Deine Mutter am besten geeignete Katheter gibt es auf der Homepage der Deutschen Ilco eine ganze Seite mit Herstelleradressen:
    http://www.ilco.de/de


    Einfach anklicken: Adressen und Links, dann Hersteller.
    Die Firmen schreibst Du per e-mail an oder fragst telefonisch nach Mustern; die kriegt man problemlos.


    Also, erst mal keine Panik - das wird schon wieder - irgendwie :streicheln: :streicheln:


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • Hallo,
    ich bin auch neu hier und habe auch das Problem, daß mein Pouch undicht ist. Ich bin am 20. Februar 2008 operiert worden, und technisch funktioniert eigentlich alles einwandfrei.
    Beim Überlaufen ist auch nicht die Füllmenge bei mir entscheidend, manchmal habe ich 800 ml in der Blase, und da passiert nichts.
    An anderen Tagen läuft Urin raus, obwohl dann beim Katheterisieren nur ca 200 ml kommen. In der Reha-Klinik habe ich dann 2 Wochen lang ein Protokoll geführt, wann wieviel drin ist, und wann etwas rausläuft.
    Es war schon interessnt zu sehen, daß überwiegend bei geringer Füllmenge Urin rausgelaufen ist.
    Es scheint so, daß mein Pouch auf Druck, sei es von außen (Hosenbund) oder von innen (fester Stuhlgang oder blähende Speisen) reagiert. An manchen Tagen muß ich mich mindestens 5mal umziehen, weil der nasse Fleck oft über 10 cm im Durchmesser ist.
    Auch bekomme ich keine Regelmäßigkeit in meine Entleerungen hin. Ich habe mit einem Abstand von 3 Stunden angefangen, aber es passiert oft, daß nach ca. 1 Stunde schon wieder 700 - 800 ml drin sind. Ewig bin ich an meinem Bauch am fühlen, ob wieder viel drin ist.
    Ich traue mich kaum noch aus dem Haus, weil ich Angst habe, daß wieder etwas rausläuft. Das alles hat mich so depressiv gemacht, daß ich jetzt probeweise wieder einen Dauerkatheder trage mit Beinbeutel. Das ist im Moment für mich leichter zu ertragen, aber ich weiß auch, daß das keine Dauerlösung sein kann.
    Habt Ihr vielleicht einen Rat für mich?

  • hallo Browncharly
    mein Pouch ist zwar noch relativ neu, aber auch ich kämpfe mit den unterschiedlichsten Füllmengen. Obwohl ich eigentlich ein festes Trinkschema einhalte, wollen meine Nieren nie so wie ich :heulen: :heulen: . Nachts muss ich, damit ich meinen Pouch nicht überfülle, den Wecker zweistündlich mindestens stellen. Werde aber auch schon mal wach, weil es mir in die Nieren zurückstaut.
    Bei mir ist es auch undicht, und es läuft auch bei kleineren Füllmengen raus. Und nachts wenn ich in Seitenlage liege, ist es ganz schlimm. Ansonsten habe ich bis keine Regelmässigkeit für die Inkontinenz gefunden.
    Gruss Krümelchen

    :rolli: Krümelchen
    Tetraplegikerin seit 1990, Mainz Pouch I seit 2007

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