Nun bin ich auch - noch - inkontinent

  • Liebe Blasenlose bzw. Neoblasianer!
    Nun gehöre ich auch in diese Abteilung des Forums, vorher war ich bei TUR-B bei oberflächlichem Karzinom zu Gange und habe mich immer davor gefürchtet, meine Originalblase zu verlieren. Doch als Ende Mai sich auch noch Tis entwickelte und zudem im schlecht zugänglichen linken Harnleiter sich Unklarheiten entwickelten, lautete der Beschluss der Planegger Ärzte richtliniengetreu: Blase raus und Niere dazu und auch gleich Prostata, denn das ganze Ableitungssystem sei mit Urothel (wie eine Tapete) umkleidet. In meiner Not holte ich mir unter Zeidruck eine Zweitmeinung in München Großhadern ein und stieß dort auf den sehr zugewandten Leiter des Blasenkarzinom-Zentrums, Prof. Dr. A. Karl. Er räumte mir erstens schon mal einen zeitnahen OP-Termin und versprach auch, dass er während der OP prüft, wie weitgehend er vorgehen muss. So war es für mich eine große Erleichterung, nach der OP zu erfahren, dass die Niere erhalten und nur ein kleiner Abschnitt des Harnleiters nach Schnellprüfung im Labor herausgenommen werden musste. Drei Wochen lag ich danach in Großhadern und drei Wochen in der Schedel-Klinik in Kellberg bei Passau.
    Inzwischen nehme ich das dort gelernte Beckenbodentraining ernst, lasse mich auch dabei von einer kundigen Physiotherapeutin vor Ort begleiten und sehe zu, dass die Windelmengen in der Restmülltonne bald weniger werden. Nun werde ich auch Eure Beiträge näher studieren und hoffe, dabei helfen und zugleich profitieren zu können.
    Alles Gute von
    Uro Thelius

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Hallo UroThelius,
    wllkommen im "Club der Neoblasen". Dann wurde bei dir ja doch recht zügig die radikale Entscheidung getroffen - wohl aufgrund des Harnleiterbefalls?
    Schön das es mit der Neoblase geklappt hat. Ich hoffe, es geht Dir soweit gut, die Inkontinenz wird sich sicher bessern ....
    Lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Danke Barbara,
    für die einfühlenden Worte. Ja, ich bin jetzt 12 Tage von der Reha zurück und merke, worauf es nach dem großen Eingriff ankommt. Die Blasenkontrolle während des Tages ist schon recht ordentlich, doch in der Nacht mache ich trotz Weckerstellen immer noch 3 bis 4 Seni Man Super voll. Vielleicht erfahre ich über diese Forum noch ein paar Kniffe, wie man dem Ziel der Kontinenz auch während des Schlafes näher kommen kann.
    Die erste Vorstellung bei meinem örtltichen Urologen ergab leider, dass die Lymphocele rechts neben der Neo-Blase noch nicht kleiner geworden ist, gottseidank aber auch nicht größer, sonst käme man um eine Punktion (und damit Re-Traumatisierung) nicht herum. Ich brauche derweil meine Heparin-Spritzen noch auf, will aber dann ohne sie auskommen. Diese Lymphblase darf halt nicht auf die Aorta in der Leiste drücken. Um dieses Damokles-Schwert zu kontrollieren, komme ich demnächst in die MRT. Gibt es Hinweise, wie man zum natürlichen Abbau einer Lymphocele beitragen kann?
    Lieben Gruß auch von
    Uro

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Hallo Uro Thelius,
    auch nach meiner OP(Urostoma) war eine Punktierung notwendig. Sie wurde unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Es war schon erstaunlich, wieviel Flüssigkeit sich da angesammelt hatte. Aufgefallen ist es dadurch, dass etwa 10 Tage nach der OP Flüssigkeit aus dem Penis lief. In der Folgezeit ist dieses Problem nie mehr aufgetreten. Ich denke schon, diese Punktierung wird das Problem Deiner Lymphocele beseitigen.


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Danke fürs Mutmachen,
    doch ergab ein MRT gestern, dass diese Lymphblasenbildung etwas ganz Normales bei einer OP ist, bei der man eben auch alle bisherigen Lymphknoten im Unterbauch mitentfernt (um zu sehen ob sie ohne Karzinom-Befall sind). Die Bilder zeigen, dass von dieser ("kleinen") Lymphblase wenig Gefahr ausgeht. Insofern steht eine Punktierung gegenwärtig gar nicht mehr an. Aber bei dieser Gelegenheit: Wie geht man beim Punktieren vor und wieviel muss der Patient dabei leiden? Was ist mit der Narkose und was gibt es für Risiken? Kann mir das mal jemand halbwegs konkret mitteilen?
    Bin neugierig und gelassen zugleich:
    Uro Thelius

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Hallo Uro Thelius,
    als bei mir nach der OP (Urostoma) nach einigen Tagen Flüssigkeit aus dem Penis lief hat man eben diese Lymphflüssigkeit in der Bauchhöhle festgestellt. Es gab eine örtliche Betäubung und durch die Bauchdecke wurde mit einer Hohlnadel die Flüssigkeit abgezogen. Nicht ganz schmerzfrei weil die Auswirkungen der OP noch deutlich spürbar waren. Aber nicht dramatisch, eher unangenehm.


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"