Dringender Rat wird benötigt :-(

  • Guten Tag,


    meine Frau Anja 47j. alt hat vor ca 4 wochen Blasenkrebs diagnostiziert bekommen es handelt sich um einen pt1 G3, der Tumor wurde mit einer Op enfernt ohne die Blase zu entfernen, jetzt ist es 2 wochen her und sie hat immer noch starke schmerzen in der Niere und im Bauchraum...


    Kann mir jemand sagen wie hoch die überlebenschancen besser gesagt die lebensdauer ca noch beträgt, sie macht sie richtig fertig, weil sie was gelesen hatte wo stande das sie bloss noch ca 5 j. lebe...


    Stimmt das oder irrt sie sich da ?


    Es ist selbst sehr schwer als Mann, mit den Gedanken zu leben das meine Frau warscheinlich in 5 jahren nicht mehr unter uns ist :(


    Ich bitte euch schnellst möglich um Ratschläge etc pp...


    Ich danke schon vielmals im vorraus !!!


    PS: Gute Besserung denn anderen allen hier :)


    MFG Sascha und Anja aus dem Schwabenland

  • Hallo Sascha,
    in deinem Beitrag erkenne ich Verzweiflung, aber ich denke, dass ihr zu früh in Panik verfallt. Deine Ängste bzgl. Lebenserwartung gründen auf statitische Werte.
    Deine Angst dass deine Frau nur noch 5 Jahre zu leben hat ist völlig unbegründet.
    Die Statistik ist nur eine Sammlung von Werten die dann auf die gesamte Population übertragen wird. So gibt es Betroffene, die bereits kurz nach der Diagnose sterben, aber auch genauso viele, die noch Jahrzehnte weiterleben! Also: Vergiss dieses blöde Zeitfenster! und sehe die Zukunft positiv!!!
    Diese 5-Jahres-Sequenz hat sich bei Krebserkrankungen inzwischen etabliert, hat aber im Einzelfall absolut keine Relevanz.
    Und nun zu den von dir beschriebenen Beschwerden. Natürlich ist man sensibilisiert und deutet jede noch so kleine Beschwerde als Zeichen eines Tumors, besonders dann, wenn die Diagnose gerade erst gestellt wurde. Wartet erst einmal ab, wie es weitergeht! Bleibt am Ball und dringt immer auf kurzfristige Termine.
    Warum ich auf deinen Beitrag antworte?
    2012 hatte ich immer wieder Schmerzen beim urinieren und letztlich Blut im Urin; war für mich nur eine Blasenentzündung; mein Hausarzt schickte mich zur Urologin, die nach der Blasenspiegeiung einen Tumor diagnostizierte. Daraufhin wurde eine TUR-B durchgeführt, Ergebnis der Histologie war: Neuroendokriner Tumor in der Blase, der muskelinvasiv war. Das hieß: Blase raus und künstlicher Harnausgang um weiter zu leben. Nun bin ich seit Mai 2013 ein Beuteltier mit großem Handikap: Ich habe in beiden Harnleitern sog. "Schienen", das sind Schläuche die aus dem Nierenbecken durch den künstlichen Ausgang gehen und alle 6 Wochen getauscht werden müssen.
    Alles nicht schön aber ich lebe noch und will das auch weiterhin tun (bin jetzt fast 68 Jahre alt). Ich habe meine Ar4beitskraft diesem Land mehr als 50 Jahre zur Verfügung gestellt und immer fleißig Steuern gezahlt. Ich will noch mindestens 10 Jahre meinen Beitrag zurückerhalten!!!
    Geht es positiv an, dann wird es schon!
    [icon='fa-hand-o-up',32][/icon]
    Wer verzweifelt hat verloren, wer kämpft kann nur gewinnen

    Zystektomie 05/2013 pT3a pN0 (0/25) G3 R0 L1 V0 mit Anlage Ileum-conduit. 09/2013 Einlage beidseits Schienen. Rezidiv 01/2014. 3 Zyklen Chemo. Seither rechts Schiene

  • Hallo,
    also die 5 Jahre Lebensdauer sind völliger Quatsch. Die 5-Jahres-Regelung kann man vergessen.
    Bei mir ist auch im fast 6. Jahr nach der OP wieder ein Tumor aufgetaucht.


    Bei Pt1G3 wurde bei mir die Blase schon entfernt. Eierstöcke und Gebärmitter mit und alle
    Risikoträger beseitigt.
    Ich bin seither "Beutelträger", habe Platte und Beutel und lebe super damit. Wechsle jeden
    2. oder 3. Tag die Platte und habe nachts einen 2l-Beutel dran, so dass ich nciht mehr aufstehen m uß


    Eine Neoblase eignet sich für Frauen nicht sehr gut, da wir die kürzere Harnleiter haben. Das wird über-
    wiegend bei Männern gemacht.
    Also, wartet die Ergebnisse ab, macht euch nicht verrückt und denkt an die politiven Seiten, glaubt mir,
    es ist es wert.
    Ich wurde im Sep. 2008 operiert und habe im Febr. 2009 Antrag auf Wiereingliederung bei meinem Chef
    gestellt, aber leider hat er mich nicht mehr genommen, denn "Krebspatienten" wolle er nicht.
    Somit habe ich die Zeit mit Arbeitslosigkeit und Krankengeld überbrückt und bin mit 60 aufgrund meines
    Schwerbeh.Ausweises mit 100 % in Rente gegangen.
    Aber ich muß dazusagen, ich werde im Dezember jetzt 65 Jahre alt.


    Also positiv denken und nicht verrückt machen oder machen lassen.


    LG Margot

  • Die 5 Jahres Überlebensrate sollte man als Betroffener schleunigst vergessen. Hier werden auch all die Verstorbenen mitgerechnet
    die zwar Blasenkrebs hatten aber an einem Unfall oder einem Herzinfarkt verstorben sind.


    Was das auftauchen eines Rezidivs im 6. Jahr nach der Operation mit der 5 Jahres Überlebensrate zu tun hat, ist
    mir völlig schleierhaft.
    Auch die pauschale Behauptung das orthotope Neoblasen für Frauen ungeignet sind, ist schlichtweg falsch.


    Auch die Darstellung oder so getan wird das bei einem pT1 G3 die Blase sofort entfernt werden muss ist völlig
    falsch. Hier ist durchaus noch eine blasenerhaltende Therapie mittels weiterer TUR-B und dem Einsatz von BCG
    möglich.
    Erst wenn man feststellt das nach einer zweiten TUR und dem Einsatz von BCG (Chemo in die Blase) weitere
    Rezidive auftauchen kann man darüber nachdenken die Blase zu entfernen. Sind die Patienten jünger kann
    man noch über weitere Behandlungsmöglichkeiten wie Radiochemo oder Synergo nachdenken.


    Sascha, deine Frau ist erst 47, da sind alle Optionen die Ihr mit Eurem Arzt besprechen solltet offen. Wird jetzt
    konsequent eine Behandlung durchgeführt, ständige Kontrollen und Überwachungen eingehalten sehe ich deine
    Frau Anja noch sehr viele Jahre an deiner Seite, du wirst mit ihr altwerden können.


    Ich will hier auch nicht verheimlichen das es auch zu nicht vorhersehbaren Ereignissen kommen kann, das der Tumor
    doch grösser wie anfänglich angenommen ist, war oder wird..Durch regelmässige Kontrollen, Spiegelungen unter Hexvix
    (was bei der 2. Tur unbedingt notwendig ist) kann man dieses Risiko aber fast auf null minimieren.


    Und den Schuh der fehlgeschlagene Wiedereingliederung von Margot kann Euch in dieser Situation völlig am Hintern
    vorbeigehen. Noch ist es lange nicht soweit, jeder Chef ist anders und ob es übehaupt soweit kommt wage ich zu
    bezweifeln.


    Hier ein Hinweis an @margot, bitte halte dich mit diesen unqualifizierten Aussagen zurück. Hinweise und Tips sind immer gerne
    gesehen, sollten dann aber richtig sein und nicht in die Irre führen.


    Gruss Rainer

  • Hallo Sascha, bitte die Schmerzen in Niere und Bauchraum abklären lassen und zwar zügig.


    Bevor ich hier noch weiter schreibe bitte ich um den pathologischen Bericht der TUR-B welche bei Deiner Frau durchgeführt wurde.
    Weiterhin ist von Interesse wie nun der Urologe die Behandlung fortführen will. Was ist hier geplant.


    Balu

    19.03.2010 radikale Zystektomie mit Anlage einer Neoblase

    (TNM 2010) p0 pN0 (0/46) M0 L1 V0 Pn0 R0 G3


  • moin, moin Sascha,
    gerne bringe ich meine eigene Erfahrung ein. 2010, Pt4a und bald sind sechs Jahre vergangen. Ich lebe immer noch und ich lebe gut. Meine Arbeit habe ich zu 2011 wieder in Vollzeit aufgenommen. Selbst jetzt war mir der Ruhestand zu wenig und wieder bin ich zeitweise berufstätig. Es geht also.


    Bei der Anlage einer orthotopen Neoblase bei einer Frau ist bei der OP entscheidend ob der Anschluss an die Harnröhre möglich ist. Die ist nämlich bei der Frau kürzer als beim Mann.


    Doch davon seid ihr noch ein stückweit entfernt. Da ist den Worten von Rainer nichts hinzuzufügen.


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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