Nach Zystektomie R1 Befund

  • Hi , ich bin neu hier im Forum und weiss jetzt auch nicht genau ob ich jetzt so drauf los schreiben kann, mach ich jetzt aber einfach..
    Also bei meinem Vater (60) wurde vor einem halben Jahr ein Harnblasenkarzinom entdeckt, vor gut einem Monat hat er dann eine Neoblase bekommen..Wir dachten alles wäre gut bis ich dann, um mich zu informieren, im Krankenhaus anrief und der Arzt mir sagte es wären noch reste im Gewebe übrig geblieben , die Bestrahlt werden müssten..ich hatte ihn auch gefragt wie die chancen stehen das mein Vater wieder gesund wird..er meinte nach einer Zystektomie stehen die 5 jahres Überlebensrate bei 50 % ?? Ich versteh von allem nicht sehr viel, weil ich mich vorher mit dem Thema Krebs nie ausseinander gesetzt hab ..Für meinen Vater war es ein Schock (für uns alle) als ich ihm erklärte, dass es immernoch nicht vorbei ist..und jetzt weigert er sich einfach.
    Er sagt ihm ist alles egal, er will nicht kurz vorm tot noch gebraten werden und so dummes Zeug..
    Er ist seitdem sehr Depressiv, körperlich geht es ihm besser als Psychisch und ich weiss nicht wie ich ihm helfen soll..
    Ich hab Angst ihn zu etwas zu überreden wovon ich keine Ahnung habe , mein Vater sagt sein Kollege hatte Bestrahlung und die hat ihm die Nieren kaputt gemacht, ich weiss nicht weiter wenn ich sage er soll die Bestrahlung machen und er es macht und irgendeinen Schaden davon trägt fühl ich mich verantwortlich und nachher bringt es nichtmal was ...
    Eigentlich hab ich mich hier angemeldet um von Menschen zu hören die Erfahrungen haben mit dieser Scheiß Krankheit und auch mit Bestrahlung..irgendwie ist das alles sehr viel..


    LG Josie

  • Guten Morgen Josie,
    sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum. Der Anlass ist immer bedrückend und von Sorgen begleitet.


    Für eine seriöse Aussage ist es immer wichtig, den Befund nach der Zystektomie in der Gesamtheit zu kennen. Bitte stell diesen Befund komplett hier ein.


    Die Ängste kann jeder hier nachvollziehen. Es gibt aber kein "wegducken" bei diesem Monster. Wenn es weiteren Handlungsbedarf gibt sollte man die Therapie aufgreifen. Ansonsten wird es sehr schnell ein qualvoller Weg.


    Es wäre gut, den bisherigen Weg bis zur Zystektomie zu kennen. Vielleicht kannst Du dazu einige Eckdaten benennen.


    Liebe Grüße
    wolfgangm

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Guten Morgen,
    auch von mir ein herzliches Willkommen, auch wenn der Grund bescheiden ist.
    Ergänzend zu Wolfgang möcht eich meine Verwunderung ausdrücken, dass von Bestrahlung gesprochen wird, Soweit ich im Forum lesen konnte wird in der Regel mit einer Chemo weiterbehandelt ? Also reichlich Unklarheit.
    Holt Euch nochmal die genauen Befunde, die die zur Zystektomie geführt haben, als auch die aus dem Pathologie (Histologie) Befund nach der Zystektomie und stellt diese hier ein. Erst dann lässt sich seriös was empfehlen. Ggf. sollte man über die Einholung einer Zweitmeinung nachdenken...
    Das psychische Problem ist natürlich sehr schwerwiegend, der Vater hatte wahrscheinlich noch nicht wirklich viel Zeit sich mit der Krankheit auseinander zu setzen und ist wie die meisten Menschen dem Irrtum aufgesessen, das Krebs immer gleich Tod bedeutet - ging mir selber nicht besser, ist z.T. auch jetzt noch so - das Lernen, dass es nicht so sein muss, braucht viel Zeit und Unterstützung und Kennenlernen von menschen, die das geschafft haben (davon gibt es hier ganz viele :) ) !
    Hat er denn eine AHB (Reha) gemacht? Wenn noch nicht, so solltet ihr das dringend in Angriff nehmen und dort auch die Angebote zur psychologischen Betreuung in Anspruch nehmen, manchmal kann schon ein Gespräch helfen, erstmal wieder "auf's Gleis zu kommen" und den Kampf aufzunehmen.
    Stelle ruhig alle deine Fragen - hier wird dir geholfen"
    Lieben Gruss von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebe Josie,


    herzlich Willkommen hier im Forum, dem besten seiner Art!


    Zur Bestrahlung kann ich dir nicht viel sagen. Ich selbst bin allerdings an Brustkrebs erkrankt und da ist die Bestrahlung absolut notwendig. Wie das beim Blasenkrebs läuft, werden dir andere sagen. Nur muss ich leider Wolfgang insofern Recht geben las dass es das Schlechteste ist, was man beim Blasenkrebs machen kann, indem man alle Behandlungen verweigert.


    Ich möchte dir auf einen anderen Punkt antworten. Du hast Angst, deinen Vater zu etwas zu überreden, was sich hinterher womöglich als "schlecht" herausstellt. Ich kenne das so gut! Ich hatte damals meiner Mutter zur Blasenoperation (Zystektomie) zugeredet und sie hat mir jahrelang vorgeworfen, dass ich sie dadurch zum Krüppel gemacht habe, dass sie vorher kerngesund war und totkrank heimgekommen sei... dass die Ärzte sie als Versuchskaninchen missbraucht haben (weil sie ein Urostoma mit Beutel bekommen hat) und dass ich an allem Schuld wäre.


    Einige Jahre vorher war es schon so, dass sie mir vorgeworfen hat, wegen mir im Rollstuhl zu sitzen. Tatsache war jedoch, dass sie wegen iher Behinderung (Kinderlähmung mit 14 Jahren) kaum mehr laufen konnte und immer nur zu Hause oder im Auto saß. Während eines Urlaubs schlug ich vor, dass wir doch mal einen Rollstuhl ausleihen könnten, damit meine Mutter bei Wanderungen mitkommen könnte und nicht immer im Auto sitzen bleiben muss. Es war ein voller Erfolg. Der Bewegungsradius meiner Mutter stieg enorm und sie besorgte sich dann auch zu Hause einen Rollstuhl.
    Was sie nicht davon abhoelt, mir dann zu sagen, dass sie wegen mir im Rollstuhl sitzt.


    Was ich dir damit sagen will? Wenn Menschen so sind, dass sie die Schuld bei anderen suchen (wie z.B. manche Eltern bei ihrem Kindern), dann kann man das leider nicht ändern und auch nicht mit logischen Argumenten ändern. Du kannst noch so recht haben... wenn dein Vater es nicht glauben will, dann glaubt er es nicht.


    Du solltest also deinen Vater - mit unserer Hilfe - beraten. Aber entscheiden muss er alleine. Und du musst dir ein "dickes Fell" zulegen, falls er dir dann dennoch die Schuld gibt. Aber auch dafür sind wir da. Du kannst dich jederzeit bei uns aus"weinen", es wird immer jemand da sein, der ein paar tröstende Worte spendet.


    Ansonsten ist wichtig, wie Wolfgang schon schrieb, dass du Befund und den bisherigen Weg bis zur Zystektomie beschreibst. Ich ganz persönlich finde es ungewöhnlich, wenn nach der Zystektomie noch Reste im Gewebe übrig sind. Normalerweise wird da doch sehr weiträumig ausgeräumt (bei den Frauen z.B. auch Gebärmutter und Eierstöcke und so). Ich kann mir nur vorstellen, dass vielleicht nervenschonend operiert werden sollte (oder operiert wurde), was aber immer ein gewagtes Spiel ist. Leider gibt es Männer, die dennoch darauf bestehen. Da würde ich auf jeden Fall mal nachhaken, woran das liegt. Oder war es eine Operation mit Da Vinci? Auch da gibt es leider immer wieder Fälle, wo eim Chirurg mit seinen Augen, Händen und seiner Erfahrung bessere Ergebnisse erzielen würde.


    Ohne genauen Befund und genauer Beschreibung ist aber alles hier ein Rätselraten und wird (zurecht) nicht gerne gesehen, da wir ein sehr seriöses Forum sind, deshalb höre ich auch schon wieder auf damit.


    Vielleicht noch eines: Die Überlebens-Statistiken kannst du vergessen. Wir haben hier genügend Gegenbeispiele und jeder Patient ist anders. Und wenn man sich damit befasst, wie solche Statistiken entstehen, dann weiß man, dass man nicht darauf hören sollte. Blasenkrebs betrifft z.B. sehr häufig auch sehr betagte Menschen... die sowieso innerhalb von 5 Jahren sterben würden. Und auch diese Sterbefälle treten in dieser Statistik auf.


    Bitte verliere nicht den Mut und glaube mir:


    Trost##004


    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

  • Liebe Josie,


    auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen in unserem Forum. Wir werden versuchen, Dir sachlich und auch fachlich Rat zu geben.


    Die Informationen, die du uns bisher gegeben hast, sind leider entwas dürftig. Sodass wir nur Raten können, welches aber nicht hilfreich wäre.


    Wie Du schreibst, wurde bei deinem Vater der Blasenkrebs vor 6 Monaten entdeckt und vor 4 Wochen dann eine Neoblase angelegt.


    Und hier beginnen die Fragen, die noch zu beantworten sind um Euch wirklich fachlich einen Rat geben zu können:


    1. Wie wurde in den 5 Monaten zwischen Feststellung des Blasenkrebs und der OP behandelt?
    2. Wie schaut der genaue histologische Befund aus?
    3. In welchem Krankenhaus wurde die OP durchgeführt?
    4. War / ist dein Vater bei einer AHB (Anschluss - Heil - Behandlung)?


    Die Gesamtsituation ist natürlich für Euch und für dein Vater nicht leicht, emotional und Psychisch wird Eure gesamte Familie darunter leiden. Wir alle hier im Forum wissen das aus eigenen Erfahrungen und haben gelernt mit diesen Situationen als selbst von Blasenkrebs betroffene oder aber als Angehörige umzugehen.
    Eine Krebsdiagnose stellt das bisherige Leben total auf den Kopf, man hat einen "Mitbewohner in seinem Körper, der einen umbringen will" und diese Erkenntnis ist Psychisch sehr fordernd - weil man mit der Endlichkeit des eigenen Lebens von heut auf morgen konfrontiert wird.
    Wichtig wird sein, deinen Vater aus seinem depressiven Verhalten heraus zu holen, ihm wieder Lebensfreude zu geben, sodass er dann auch gewillt ist, den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Hallo Ihr Lieben ,
    Danke erstmal für eure Antworten !!
    Ich kenne mich zwar nicht soo gut aus aber ich erzähl mal was ich weiss und stelle auch die Histologischen Befunde rein (musste sie heimlich abschreiben, weil mein Vater nicht will das ich mich zuviel einmische) ich hoffe ich hab sie richtig abgeschrieben..
    Also ich fang mal mit den Befunden an Harnblase PT2b PL0 PV0 0/14 G3,high grade Prostata Adenom PT2a G2 Gleason 3+3=6 R0 M-8140/3
    Das sind jetzt die Befunde nach der OP die anderen finde ich nicht, ich weiss nicht ob die so jetzt vollständig sind, ich hatte nicht viel zeit die abzuschreiben..
    Also nach der Diagnose (er hatte keine metastasen) wurde erstmal eine turB gemacht glaube ich, der Arzt hat ihm gesagt es wäre nicht nötig die Blase zu entfernen, dann hat er Chemo in die Blase bekommen, ich weiss nicht wie oft aber es hat nichts genützt der Tumor kam zurück und hat neue Tumore in der Blase gebildet.. ja und dann musste die Blase raus..
    Er war nicht bei der Reha weil er nicht wollte ich hab versucht ihm zu erklären,dass es besser für ihn ist aber er wollte davon nichts hören, er war einfach froh wieder zuhause zu sein ..Asoo und er wurde im Marienkrankenhaus in Wandsbek/Hamburg Operiert.
    Auch jetzt hat er soweit ich weiss keine Metastasen und Chemo will er auf keinen fall, weil er Angst hat seine Haare zu verlieren usw.
    Ich hoffe das war mehr oder weniger verständlich..ich kenne mich leider überhaupt nicht aus und versteh diese Befunde auch nicht , wär lieb wenn mir jemand erklären würde ob die Befunde jetzt eher gut oder schlecht sind..


    Danke nochmal für Eure hilfe Ihr seit Toll !!!


    LG Josie

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