Schon Wochen bevor ich hier in die Reha nach Bad- Wildungen kam, bemerkte ich, dass ich immer schlechter Wasser lassen kann.Besuche bei meinem Urologen, meinem Operateuer und meinem Hausarzt, bei denen jeweils ein Ultraschall vor dem Pinkeln und ein Ultraschall nach dem Pinkeln gemacht wurde ergaben jedesmal eine sehr hohé Restharnmange.Dies Menge schwankte je nach Arzt und Rechenkenntnis dieser Ärzte zwischen 400 und 800 ml. Keiner dieser Ärzte hielt diese Restharnmenge für sehr bedenklich,zumal sich nun auch herausstellte wie gross meine Neoblase sein müsse, nämlich so zwischen 1200 und 1400ml.Auf meine Frage, warum so gross wurde mir geantwortet, ich sei nun mal ein grosser Mensch und mein Doc hätte es wohl gut mit mir gemeint.
Hier in Bad- Wildungen schlug Herr Dr. Schultheis die Hände über dem Kopf zusammen.Ich hatte nach dem Pinkeln von ca.400ml. noch einen Restharn (haltet Euch fest) von 1600!!!ml. Dies wurde durch Katheteresieren nach dem Pinkeln festgestellt. Die Frage ob dies vom Joggen kommen könnte wurde von Herr Dr. Schultheis verneint. Zur Zeit katheteresiere ich mich 3 mal am Tag und bin auf der suche nach einer Lösung die mich wieder selber pinkeln lässt. Ich bitte um Ratschläge, Meinungen und Trost. Euer Manny. Verzeiht bitte meine Rechtschreibfehler, den 1. ist mein Lektor nicht zur Hand und 2. komme ich mit dieser Sch eiss Tastatur an diesem Sch eiss Pc. hier nicht zurecht.
Hyperkontinenz der Neoblase,
- Mannyb
- Geschlossen
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Lieber Manny,
das mit Deiner großen Neoblase: 400ml Ausscheidung + 1600ml Restharn= 2000ml vorsichtig geschätztes Gesamtvolumen, ist fatal.
Hier muss schnellst möglichst was getan werden - die Ursache muss erkannt und beseitigt werden.
Zwei Ursachen könnte es für Deine Hyperkontinenz geben:
- Eine Striktur (Verengung) des Anschlusses der Neoblase zur Harnröhre.
Diagnostik und Therapie:
transurethrale Sichtung der gesamten Harnröhre und der Verbindung zur Neoblase, wobei auch ein Knickhahnphänomen (Abknicken der Harnröhre) sichtbar wird.
Beseitigung der Striktur durch transurethrale oder endoskopische Abtragung
- Unregelmäßige Verformung der Neoblase mit eventueller Verdrehung oder- und Verformung durch andere Darmschlingenbereiche und Verdrängung eines Teils der Neoblase in den unteren Beckenbereich oder eines eventuellen Abknickens der Harnröhre:
Diagnostik:
Bildgebende Verfahren: zunächst Sonografie im gefüllten und ungefüllten Zustand - Kontrastmittel-gestützte CT oder MRT des Beckens und Harnröhre.
Therapie:
Es wird wohl nur eine Nachoperation mit Verkleinerung der Neoblase möglich sein.
Eine Striktur im Harnröhrenbereich kann oft transurethral (durch die Harnröhre) beseitigt werden.
Ein Abknicken der Harnröhre operiert man heute oft minimalinvasiv.
Alle anderen operativen Maßnahmen richten sich nach dem Umfang der Defekte und können unter Umständen endoskopisch beseitigt werden.Ich hoffe, dass ich Dir weiter helfen konnte. Es ist jetzt für Dich sehr wichtig, dass die Ursachen diagnostisch geklärt werden und beseitigt werden. Ich hoffe für Dich, dass Deine Hyperkontinenz auf einfachem Weg beseitigt werden kann.
Viele lieben Grüße und Wünsche, Dein Detlef :detti:
- Eine Striktur (Verengung) des Anschlusses der Neoblase zur Harnröhre.
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Lieber Manny,
Dieter und ich sind entsetzt, daß Du schon längere Zeit ein solches Problem mit Dir herumschleppst.
Da uns die Qualität der urologischen Nachsorge nicht wirklich überzeugt, raten wir Dir zum Urologenwechsel, wenn Du wieder zu Hause bist.
(Ist das eigentlich noch immer der "Verunsicherungs-Urologe" von vor der OP?)Liebe Grüße
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Manny,
das gleiche Problem habe ich doch auch.
Allerdings kann ich abends in der Wanne meinen Restharn rauslassen.Morgens trinke ich zum Frühstück eine große Tasse Kaffee ( 500-600 ml ) und ein Glas Orangensaft.
Im Büro min. 5 große Tassen Obsttee, ( ca 500-600 ml/Tasse ).
Ich gehe durchschnittlich viermal im Büro pinkeln, und dann pinkel ich max. 500-600 ml.Dies bedeutet, ich habe über den Tag gut 4 Liter Flüssigkeit eingenommen, aber nur ca. 2,50 Liter ausgestrullt
Bevor ich nach Hause fahre, trinke ich beim Italiener zwei Tassen Kaffee und dann zuhause noch mal eine großeTasse Kaffe und gut einen Liter Milch.
Um 19:00 Uhr gehe ich gemeinhin in die Wanne.
Vorher gehe ich auf die Toilette zum Pinkeln.
In der Wanne lasse ich dann - trotz vorherigem Pinkeln - immer so zwischen 1.000 und 1200 ml raus.
Dies bedeutet schlichtweg, dass ich den ganzen Tag mit min. 1.500 ml "Restharn" herumlaufe.Aber wie gesagt :
Ich kann den Restharn weder im Stehen noch im Sitzen auf der Toilette rauslassen, sondern nur mit angewinkelten Beinen in der Wanne.Du solltest einmal durchprüfen, in welcher Position Du am Besten leerst.
Und wenn es in der Hocke unter der Dusche ist....Gruß
Eck hard -
Zunächst mal vielen Dank für Eure Ratschläge und Hilfestellungen. Nein Rosemarie, zu dem Urologen von damals gehe ich schon lange nicht mehr, es ist ein anderer. Ich habe Herrn Dr. Schultheis hier in der Klinik gefragt welche Möglichkeiten er sieht, dass ich wieder normal pinkeln kann.Er ist der Meinung, keine.Eine Stenose habe ich nicht, es wurde hier eine Röntgenuntersuchung der Harnröhre gemacht. Nach den anderen Möglichkeiten lieber Detlef, werde ich fragen und nachforschen,vielen Dank auch Dir für die wertvollen Tips. Lieber Ecke, Du glaubst nicht was ich im letzten viertel Jahr schon alles für Verrenkungen gemacht habe um die Blase leer zu bekommen. Das ging beim Badewannenpinkeln los und hörte mit Kopfstand und Verrenkugen nach links und rechts auf. Ich selbst leide seltsamerweise unter dieser Situation nur sehr wenig, mir geht es gut und die Selbstkatheteresierung funktioniert Problemlos. Herr Dr. Sch. scheint ein befürworter dieser möglichkeit der Entleerung zu sein, er meint:"das können sie ewig machen." Kann man ihm da glauben?? Liebe Rosemarie, den wirklich hohen Restharn habe ich hier in Bad- Wildungen erst erfahren.In Mainz bin ich von einem bedeutend geringerem Restharn ausgegangen, zumal ich auch sehr oft sehr viel ausgeschieden habe. Ich konnte nicht wissen, dass sich da so viel ansammelt. Hätte ich gewusst, dass ich mit mindestens 1000ml durchs Gelände hoppele hätte ich dies ganz schnell sein lassen.
Nach meiner Reha werde ich der Sache allerdings genauer auf den Grund gehen und dank Eurer hier geleisteten Hilfestellung und Information hoffentlich nichts auslassen. Allerdings lieber Detlef, ganz so tragisch wie Du die Sache siehst sehe ich sie nicht. Ich denke dabei an Eckhard der schon einige Jahre mit diesem Problem lebt. Was er mit der Badewanne macht, mache ich mit dem Katheter. Das hat sogar den Vorteil, dass ich Tag und Nacht 100%kontinent bin. Oder sehe ich da in meiner jetzigen Situation etwas falsch?Viele Grüsse aus Bad - Wildungen in dem seit heute Mittag die Sonne scheint und es auch etwas wärmer geworden ist. Manny -
Lieber Manny,
ich sehe in Deinem Bericht, dass Du Dich bereits mit Deiner Situation abgefunden hast.
Nachdem bei Dir eine Stenose ausgeschlossen werden kann, Du die Neoblase aber nicht selbsttätig entleeren kannst, bleibt Dir die weitere Abklärung und Beseitigung der Ursache für Deine Hyperkontinenz nicht erspart.
Eckhard ist in einer völlig anderen, wenn auch nicht befriedigenden Situation, mit der er sich aber arrangiert hat. Er kann die Neoblase selbsttätig entleeren.
Eine ständige Selbstkatherisierung ist aber nicht Sinn und Zweck einer orthotopen Neoblase. Außerdem kann sie zu Harnwegsinfekten führen - ganz zu schweigen von der verminderten Lebensqualität und der Gefahr der Unbrauchbarkeit bei Überdenhnung oder des Platzens (was durch Sepsis im Bauchraum schnell zum Exidus führt).
Ich will Dir hier keine Angst machen, aber es ist so...
Meiner Meinung nach wurde Deine Neoblase zu groß ausgelegt und verursacht deshalb jetzt die Probleme. Ich denke, dass die Abklärung und auch die Beseitigung Deiner Probleme für Dich hilfreich sein kann.
Viele lieben Grüße und noch einen schönen Aufenthalt in Bad Wildungen, Dein Detlef :detti:
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