Ich wollt nur mal zusammenhängend, aber kurz, die Krankengeschichte meines Vaters (73 Jahre) aufschreiben, da meine Beiträge dazu über das ganze Forum verteilt sind.
22.12.2004
Nach Blut im Urin, stellten sie bei ihm Blasenkrebs fest. 2 Jahre zuvor war bei einer Ultraschalluntersuchung eine „Ausbuchtung“ in der Blase festgestellt worden, aber dem ist beiderseitig irgendwie nicht nachgegangen worden. (Ich denke mal eher von Vaters Seite aus, denn er hatte es nicht so mit Arztbesuchen)
27.12.2004
Termin für eine TUR. Er nahm blutverdünnende Tabletten, bekam aber jetzt vorher andere verschrieben. Waren aber doch nicht die richtigen, denn das Blut war zu dünn. Erneute Terminverschiebung. Sylvester war nicht sehr lustig.
04.01.2005
TUR in der Havellandklinik in Nauen. Rückenmarknarkose.
Anschließende Diagnose. T2G3. Blase muss raus. Haben noch ein MRT gemacht, aber an der Diagnose hat sich nichts geändert.
Er hat nun die Wahl, zwischen Beutel oder Neoblase. Er wollt erst seitlichen Ausgang, aber ist dann davon weg, nachdem ein Mann in seinem Zimmer dies hatte und immer mal Schwierigkeiten auftraten.(Schlauch ab, alles nass usw.)
Er entschied sich für eine Neoblase. Wie schon irgendwo geschrieben, saugte ich aus dem Internet alle Infos, die ich bekommen konnte und kam so in dieses Forum. Ich druckte alles aus und schickte mehrmals dicke Umschläge. (Ich wohne 370 Km von meinem Vater entfernt)
21.01.2005
Wieder im Krankenhaus. Der ganze Ablauf, wie Darmspülung usw. ist wie bei den andere Berichten hier im Forum.
24.01.2005
OP Termin mit Vollnarkose. Um 9.00 Uhr ging es rein. Ich rief um 14.30 Uhr an, da war er noch im OP. Um 16.00 Uhr lag er dann aber schon auf der Intensivstation. Alles gut verlaufen, soweit.
25.01.2005
Konnte heute sogar schon mit ihm telefonieren. Ich rief auf der Intensivstation an um zu wissen, wie es ihm geht und da fragte die Schwester mich, ob ich ihn mal sprechen möchte, er wäre wach. Na und ob. Er klang besser als ich dachte. Diagnose KREBSFREI.
Der Arzt hat auch den Antrag wegen Berufskrankheit gestellt. Mein Vater war Schuhmacher und von daher immer mit Gummi und Lösungsmitteln in Berührung. Die Chancen stehen gut. Wir aber noch dauern denke ich. Berichte dann.
09.02.2005
Rückschlag.
Vater haben sie heute zuviel Kontrastmittel in die Blase gepumpt, sodass es bis an die Nieren zurück drückte. Sie haben in der Röntgenabteilung nicht gelesen, dass er eine Neoblase hat. Ich sage nur Routine. Zum Glück ist kein Schleim in die Niere gespült worden.
Der OP Arzt hat extra drauf geschrieben, dass er dabei sein muss, aber es wurde ohne ihn gemacht.
Nun hängt Vater wieder am Tropf und hat Schüttelfrost und Fieber.
18.02.2005
Entlassung aus dem Krankenhaus.
21.02.2005
Habe gestern mit Vater telefoniert. Gefällt mir gar nicht. Er ist total geschwächt. Wenn er auf den Knien ist, kommt er nicht mehr hoch. Und ganz heißere Stimme. Hoffentlich bekommt er keine Lungenentzündung.
Er hatte schon die letzte Zeit im Krankenhaus abgebaut.
01.03.2005
Ab zur Reha nach Buckow.
Dort hat er gleich Infusionen mit Elektrolyten bekommen, weil er total übersäuert war. (Gibt es hier im Forum auch Themen drüber)
Im Krankenhaus haben sie darauf nicht reagiert.
Die Reha bekommt ihm sehr gut und seit seiner Entlassung ist er kontinent, auch nachts. Er hat sogar das große Glück, dass er nachts von alleine aufwacht.
Er musste kurz nach der Reha noch mal ins Krankenhaus, seinen rechten Bruch machen lassen, den er schon lange vor sich her geschoben hat, ihm aber sehr starke Beschwerden bereitete.
Wir haben nun September und alle hätten nicht gedacht, dass er so fit wieder auf den Beinen ist.
Nächstes Jahr muss er noch mal ins Krankenhaus, weil er jetzt auch links einen Bruch hat. Durch die grosse OP Narbe wird sich wohl aus Schwachstellen in der Leistengegend schneller ein Bruch bilden als sonst.
Aber das wird auch wieder denke ich.
Er hat jetzt ein Vierteljahr so spezielle Aufbaunahrung gekauft, die der Urologe empfohlen hat und die ist ihm sehr gut bekommen. Dann braucht er sie wohl nicht mehr.
So, das mal relativ kurz auf einem Blick. Ich möchte nur noch erwähnen, dass die zwischenzeitlichen Tiefs und Krisen wie bei den anderen Berichten auch da waren.
Klingt kurz und einfach, war aber nicht so, für alle.
Alles Gute wünscht Baldi