BCG Therapie - Reha beantragen während der 3 monatigen Pause

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich schreibe hier für meine Mutter,
    Sie hat nach 2 TURB die 6Wöchige BCG Therpie und nach dann erneuter TURB (ohne Befund) den zweiten 3 wöchigen Zyklus (jeweils nach vorheriger Spiegelung) mit 3 Monaten Abstand.
    Der nächste Spiegelungstermin ist Mitte November.


    Nachdem ich hier im Forum gelesen habe, dass Sie einen Schwerbehinderten Antrag stellen kann (da CIS) und natürlich auch Anspruch auf eine Reha hätte, nun meine Frage, wenn wäre eine Reha ratsam in der 3 monatigen Pause?.
    Seltsamwerweise hat weder der Hausarzt noch der Urologe hier irgendetwas angesprochen (und sie fragt auch nicht danach, da sie eigentlich nicht weg will...) Meine Mama ist bereits in Rente.
    Ich denke es wäre dringend ratsam, seit der 1. OP vor einem Jahr kann sie keine Nacht mehr durchschlafen, im besten Fall (was so gut wie nie vorkommt) sind es mal 5 Stunden am Stück.
    Und dementsprechend geschlaucht ist sie natürlich auch.


    Ich denke ihr könnt mir da bestimmt weiterhelfen.


    Danke schonmal :)


    P.S. ich hab das jetzt mal in diese Rubrik geschrieben, ggfs. bitte verschieben.

  • Dann will ich mal auf deine Fragen antworten aber auch zeitgleich Dir noch ein paar Fragen stellen.


    1. Jeder an Krebs erkrankte hat in Deutschland das Recht auf einen Nachteilsausgleich in Form eines Schwerbehindertenausweis.
    Bei oberflächlichen Tumoren - je nach Tumorstadium wird dieser Schwerbehinderenausweis befristet mit Heilungsbewährung ausgestellt.
    Bei einem CIS, sollte diese Heilungsbewährung 5 Jahre betragen und ein GDB (Grad der Behinderung) von 50 - 60 ausgestellt werden.


    2. onkologische Reha:
    Hat man die Voraussetzungen erfüllt, sollte man auch eine onkologische Reha beantragen. Diese wird in der Regel auch durch die DRV genehmigt. Aber die Bearbeitung kann mehrere Monate dauern.


    Hier findest du weitere Informationen:
    rehabilitation_nach_tumorerkrankungen.pdf


    Nun stellt sich mir aber die Frage, warum schläft deine Mutter keine Nacht durch - was ist die Ursache?? Harndrang??


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Sorry hatte ich nicht reingeschrieben - ja Harndrang - tagsüber hat sie es ganz gut im Griff - hatte auch schon Beckenbodentraining.
    Aber nachts sind es so alle 3 Stunden, ganz selten mal 5 Stunden (sprich 1 x pro Nacht). Sie bekommt bereits Urivex um die Blase zu bruhigen.


    Könnte es helfen, abends auf Kaffee (auch Koffeinfrei) zu verzichten? Ne Stunde vorm schlafen gehen nix mehr zu trinken? Hab auch schon gelesen dass Alk. freies Weizen was bringen soll, mag Sie allerdings nicht besonders.


    Klar während der BCG Behandlung ist es ja fast normal, dass man öfter rennen muss.
    Bei der letzen TURB meinte der Urologe, der Schließmuskel sei in Takt.
    Sie meint vielleicht ist es auch schon so im Kopf, dass sie Nachts raus muss?

  • Also,


    natürlich sollte man auf Kaffee am Abend verzichten und ebenfalls hilfreich ist es die Trinkmenge am Abend schrittweise zu reduzieren.


    Aber:
    Hat man Euch oder deine Mutter nicht über die Nebenwirkungen, die bei der BCG-Therapie auftreten können und werden, aufgeklärt??



    Bei bis zu 90 % der Patienten kommt es zu Schmerzen und Unwohlsein bei der Miktion sowie zu verstärktem Harndrang. Zystitis und entzündliche Reaktionen (Granulome) der Blase sind ein Bestandteil der antineoplastischen Aktivität. Weitere lokale Nebenwirkungen werden gelegentlich beobachtet:
    Makrohämaturie, Harnwegsinfektion, Einschränkung der Blasenkapazität, Harnstauung,Schrumpfblase,


    Somit ist es normal, das man einen verstärkten Harndran hat und da hilft auch kein Beckenbodentraining (schaden tut das Training aber auch nicht).
    Auch macht es Sinn, die Blasenkapazität zu messen - dazu einfach in einen Messbecher urinieren und das am besten über mehrere Tage und die Uhrzeit + Werte notieren. Dadurch kann der Urologe feststellen, ob es zu einer Schrumpfblase gekommen ist.


    Reha:
    Eine Reha wird nicht helfen, durchschlafen zu können, denn spätestens bei der nächsten BCG-Therapie ist die Blase wieder so gereizt, das wieder alles von vorn beginnt. Es wäre besser, eine Reha nach der BCG-Therapie durchzuführen (das ist aber meine persönliche Meinung).


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

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  • Hallo Andreas,
    danke für Deine Antwort. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob der Urologe sooo genau über die möglichen Nebenwirkungen sprich Einschränkung der Blasenkapazität, Harnstau und Schrumpfblase aufgeklärt hat.... oder sie hat es mir nicht erzählt, weil mich die Sache sowieso sehr belastet (mein Vater ist vor 10 Jahren an Prostatakrebs, welcher auch die Blase befallen hatte gestorben und als bei Ihr letztes Jahr die Diagnose kam, war es für mich erstmal ein Dejavue)
    Dass natürlich an den Tagen der BCG Behandlung bzw. in den 6 oder 3 Wochen verstärkter Harndrang auftritt ist uns schon klar, nur dass es auch in der 3 monatigen Pause immer wieder zu Durchschlafproblemen führt, hab ich hier in den Beiträgen nicht so rausgelesen.


    Das mit dem Kaffee hab ich auch schon vermutet, werd sie nochmal drauf ansprechen und auch darauf auf die Menge zu achten - sie ist sowieso nicht der große "Trinker", war leider noch nie so, außerdem raucht sie immer noch ( :( ) und das reizt die Blase bestimmt zusätzlich, mal ganz abgesehen davon, dass es ja angeblich die Hauptursache für Blasenkrebs ist.


    Jedenfalls hat sie das mit der Schwerbehinderung jetzt angeleiert.


    Gruss
    Birgit

  • Liebe Birgit,


    ich nenne Dir mal meine Erfahrungen mit der BCG-Therapie, vor 2 Jahren hatte ich schon einmal die 6-malige Initialtherapie:


    Meine Blase brauchte fast 1 1/2 Jahre bevor sie sich von der BCG-Therapie erholt hatte, ohne eine gewisse Planung konnte ich das Haus nur dann verlassen, wenn ich zuvor zwei Stunden nichts getrunken hatte. Auch an durchschlafen war nicht zu denken, ich musste auch mindestens ein oftmals zweimal in der Nacht zur Toilette.


    Noch im Mai dieses Jahres, also 2 Jahre nach der BCG-Therapie hat man noch gesehen, das es einige entzündliche Stellen in der Blase gegeben hat und laut meinem Urologen als Ursache die BCG-Therapie hatten.


    Um es Dir mal etwas bildlich zu erklären, eine Gesunde Blase ist wie ein Luftballon, sie kann sich wunderbar dehen und zusammen ziehen - eine BCG-Therapie kann aus einer Blase einen Lederball machen - da ist nicht mehr viel mit dehen und zusammen ziehen.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

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