Hallo,
ich bin neu hier und schreibe etwas verzweifelt da meiner Mutter (74 Jahre) Ende 2015 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Im Januar wurde dann die erste OP gemacht. Den Krankheitsverlauf habe ich versucht chronologisch darzustellen:
13.01.2016:
Aufnahme KH1 (74 kg)
14.01.2016:
Radikale Zystektomie aufgrund muskelinvasives TCC der Harnblase mit Ileostoma
pT3b, pN1 (1/16), L0, V1, Pn1, G2, R0
Z.n. TURB (Vinzens KHS) pT2a G2 (12/2015)
CT-morp. Kein Hinweis auf Fernmetastasen
23.1.2016 – 22.02.2016:
Lungenembolie und mehrere NotOps aufgrund undichter Naht des Ilestoma, Darmverschluß und austretenden Stuhl in den Bauchraum und Darm. Einbau eines temporären Urostomas oberhalb einer Dünndarmfistel - Kurzdarmsyndrom. Aussage war das der Darm sehr porös ist und daher die Leckagen auftraten. Zusätzlich 4MRGN Keime.
22.02.2016 – 23.03.2016:
Normalstation mit guter offener Wundheilung der großen Bauchnarbe
Porteinbau (links) Schlüsselbein zur parenteralen Ernährung aufgrund Kurzdarmsyndrom (dauert keine 2 Minuten dann ist das Essen wieder draußen)
weiterhin MRGN Keime
23.03.2016:
Entlassung in Geriatrie KH2 Isolierstation
Schlechte Versorgung, zu wenig parenterale Ernährung (700kcal), Dehydration, Personal ist mit den zwei Stomata überfordert
30.03.2016:
Als Notaufnahme da der Allgemeinzustand (AZ) schlecht wieder in KH1 und Aufbau
27.04.2016:
Entlassung wieder in KH2 und wieder schlechte Versorgung daher Entscheidung für häusliche Pflege durch Sozialdienst und Ehepartner
17.05.2016:
Häusliche Pflege mit teilweise schlecht ausgebildete Pflegekräfte aber AZ verbessert sich leicht (aber immer noch MRGN)
14.06.2016 und 20.06.2016:
Transport in Polyklinik KH1 und zurück für Nierenfistelentfernung danach Fieber bis teilweise 39°C
01.07.2016:
Verlegung wieder in KH1 nach Fieber und Schüttelfrost sowie Bakterien im Blut und Keime in Abstriche
15.07.2016:
Aufgrund Keimbelastung Entfernung von Port, ZVK Halsvene
26.07.2016:
Porteinbau (rechts), schlechter AZ trotzdem Entlassung nach Hause
02.08.2016:
Wieder Fieber und AZ sehr schlecht, Hausärztin überweist wieder in KH1
10.08.2016:
Diagnose: Bakterien am Portkatheter und linke Herzkammerverengung
CT Untersuchung (Bericht weiter unten) Gewicht ~51kg
24.08.2016:
OP am offenen Herzen zwecks Bypass und Portentnahme, Nach Intensivstation auf Normalstation mit Bettnachbarn (das erste mal seit der der ersten OP) – keine Isolation – nach einem Tag wieder auf Isolation da Keime noch immer vorhanden, Verlauf gut,
01.09.2016:
Verlegung in Aufbaueinrichtung KH3 nach HerzOps, zunehmend depressives Verhalten und abfallende Gedächnisleistung
06.09.2016:
Ergebnisse des großen Blutbildes ergaben eine neue schwere Keimbelastung
CT Bericht 10.08.2016:
Klinische Angaben:
Temp bis 38,6 und 30000 Leukos, CRP> 200 z.n. Sepsis bei Portinfektion (Enterococcus faeoalis) 1Harnwegsinfektion bei einliegenden Fremdkörpern 4-MRGN Klebsiella pneumonia (Isolationsmaßnahmen empfohlen) - Rektalabstrich — AP 3-MRGN Klebsiella pneumonia 7 Urin Nasenabstrich: Kein Nachweis multiresistente Keime Z.n. Zystekomie mit Anlage eines Ileumkonduits 01/2016 bei muskelinvasivem TCC der Harnblase A TNM: pT3b, pN1 (1/16), LD, V1, Pnl, 62, R0 - CT-rnorph. kein Hinweis auf Fernmetastasen - z.n. TURB (Vinzenz KH) DTZa GZ (12/2015) Malabsorption bei Kurzdarmsyndrom durch AP (AnurPraeter)—Anlage bei hoher Dünndarmfistel - parenterale Emahrung aber Port-System Postoperative Lungenembolie z.n. Nahtinsuffizienz der Dünndarmanastomose z.n. Conduitlekage mit Urinurnbildung z.n. Nahtinsuffmenz der Anastomose zwiwschen terminalem Ileum und Coecurn Dünndarmfistel Z.n. Wundheilungsstörung mit Faziendehizens
Voruntersuchungen, zuletzt ein CT des Abdomens vom 07.07.2016 und ein CT des Thorax vom 22.01.2016 zum Vergleich vorliegend.
Thorax: Im rechten Lungenoberlappen und im rechten Lungenunterlappen zeigen sich pulmonale Konsolidierungen mit umgebenden Milchglastrübungen und positivem Bronchopneumogramm im sinne pneumonischer lnfiltrate. Ein weiteres kleines und ebenfalls am ehesten entzündlich bedingtes Konsolidierungsareal zeigt sich im ventralen linken Lungenoberlappen. Im rechten Lungenunterlappen zeigen sich überwiegend subpleuraler Lokalisation pulmonaler Noduli bis 7 mm Durchmesser, die in der Voruntersuchung van 1/2016 noch nicht nachweisbar waren und somit suspekt auf eine pulmonale Metastasierung sind, Verlaufskontrolle zur definitiven Beurteilung erforderlich. Kein Pleuraerguss, kein Pneumbthorax. Keine höhergradigen strukturellen Lungenveränderungen.
Vermehrter mediastinaler Besatz mit kleinen, nicht pathologisch vergrößerten Lymphknoten. Schilddrüse ‚innomogen mit nypodense teilverkalkte Knoten im rechten Schilddrüsenlappen. Teilverkalkte Weichteilverdichtungen in beiden Mammae, klinische Korrelation und gegebenenfalls ergaänzende Mammographie empfohlen. Links pektoral implantierter Port, die Katheterspitze endet in der Vena oava superior. Um die Katheterspitze zeigt sich eine umschriebene Kontrastmittelausspamng, die sich bis zum cavoatrialen Übergang fortsetzt und am ehesten einem Thrombus entspricht. In dieser zeigen sich kleine Lufteinschlüsse.
Abdomen: Unverändert hypodense Läsion in Lebersegment VIII van ca. 8 mm Durchmesser (Se2, 1m323). Keine weiteren fokalen Läsionen der Leber. Weiterhin etwas untypisch konfigurierte Gallenblase mit vermehrtem Enhancement der Wand, ldem zur Voruntersuchung. Keine Cholestase. Pancreas und Milz unauffällig. Nieren seitengleich kontrastiert ohne Nachweis suspekter Läsionen. Kein Harnstau. Linke Nebenniere leicht verplumpt, rechte Nebenniere zart. Die Ureterschiene wurde zwlschenzeitlich entfernt, aktuell zeigt sich ein l etwas vermehrtes Wandenhanoement der ableitenden Harnwege beidseits. Ileumkonduit im rechten Unterbauch. AP im linken Unterbauch. Kein Nachweis pathologischer Lymphknotenvergrößerungen intraabdominell. Kein Aszites. Kein Nachweis einer abgekapselten abszessverdächtigen Flüssigkeitsformation. Progredientes Weichgewebsplus parailiakal rechts angrenzend an die Operationsclips, weiterhin rezidivverdächtig.
Skelett: Altersentsprechende degenerative Skelettveränderungen und Kalksalzminderung der miterfassten Skelerbabschnitte. Kein Nachweis tumortypischer knöcherner Destruktionen.
Beurteilung:
1. Pulmonale lnfiltrate beidseits, am ehesten pneumonisch.
2. Neu aufgetretene pulmonale Noduli bis 7 mm Durchmesser, Verlaufskontrolle zum Ausschluss einer pulmonalen Metastasierung erforderlich.
3. Teilverkalkte Weichteilverdichtungen in beiden Mammae, klinische Korrelation (Fibroadenome bekannt?) und gegebenenfalls ergänzende Mammographie empfohlen.
4. Thrombus mit Lufteinschlüssen um die Katheterspitze des Ports, dieser reicht bis zum cavoatrialen Übergang.
5. Größenprogrediente rezidivverdächtigen Weichgewebsformation rechts parailiakal
Aktueller Stand:
Das KH3 sucht nach Geriatrie bzw. Palliativeinrichtung (da dort wohl Erfahrung mit 2 Stomata, Keimen etc bestehen), zunehmende Lethargie und Hoffungslosigkeit.
Seit April verstärkte Schmerzen im unteren Beckenbereich (siehe CT Bericht)
Es fehlt eindeutig ein Arzt der den Gesamtüberblick hat und mögliche weitere Vorgehen erläutert.
Ehepartner und Familie sind mit den Nerven am Ende.
Haltet ihr eine Chemo in diesem Stadium für sinnvoll? Persöhnlich tendiere ich dazu schnellstens eine Chemo zu machen aber ich weiß nicht ob ihr Körper das durchsteht (2 Stomata, große Narbe im Oberkörper (durch Herz OP), Keime im Blut, Depression)?
Ich hoffe es kann uns hier jemand helfen bzw. einen Rat geben was als nächstes zu tun ist bzw. welche Untersuchungen gemacht werden sollten und wie ein weiteres Vorgehen wäre. Auch bin ich um jegliche Hilfe/Tipps für den Umgang mit meiner Mutter dankbar, wie schon erwähnt scheint sie in eine Depression zu fallen.
Vielen Dank!!!