Liebe Forumsmitglieder,
nach einiger Zeit möchte ich euch ein update geben, und habe diesen Beitrag bewusst unter einer neuen Überschrift eingestellt - also, liebe Moderatorin .- bitte nicht woanders hin verschieben.
Am 15. August ist meine Neoblasenoperation 2 Jahre her., und ich muss wirklich sagen, es geht mir gut! Damit möchte ich euch allen auch einfach mal Mut machen, denn häufig liest man hier eher Schmerzliches als Positives.
Meine Diagnose war Pt2 G3, ohne Nachweis von Lymphbefall etc, ich habe meine Gebärmutter und meine Eierstöcke behalten, auch die Vagina wurde in Ruhe gelasen. Nach 3 Wochen Krankenhaus war ich eine Woche zu Hause und ging dann zur AHB in die Röpersbergklinik Ratzeburg, wo ich micht sehr wohl fühlte, obwohl ich noch so platt war, dass ich hauptsächlich auf meinem wunderbaren Balkon saß und die Vogelschwärme beobachtete - na ja, und natürlich hab ich meinen Beckenboden trainiert. Da bin ich übrigens etwas faul geworden. Aber da ich ich viel mit meinem Zwerchfell arbeite - Blasinstrumente und singen - , wird dieser eh immer mit bewegt.
Nach einem halben Jahr fing ich die berufliche Wiedereingliederung an, die nach einem Jahr abgeschlossen war. Seitdem arbeite ich wieder voll, abgesehen von den Stunden, die ich wegen der Schwerbehinderung weniger arbeiten muss.
Da ich im lezten Winter zwei Ermüdungsbrüche an meinem linken Fuß hatte, konnte ich die Nachsorgereha in der Müritz Klinik in Klink erst im März antreten. Das war nochmal sehr sehr toll, und seitdem fühle ich mich wieder total fit!
Natürlich gibt es hin und wieder mal Phasen mit Keimen und Infekten, aber es hält sich im Rahmen und beeinträchtigt mich nicht.
Wie sagte der Arzt in KlinK: Sie sind ein gesunder Mensch!
Jetzt mache ich all das, was ich auch vor der OP immer gemacht habe: arbeiten, Band, Chor, Familie (meine Tochter ist mit den beiden Enkeln in meine Nähe gezogen, meine Eltern in einen Seniorenwohnsitz - beides macht viel Arbeit!) , Freunde und Kultur. Und wir reisen auch gerne, ich für mein Teil allerdings weniger, um viel zu sehen, als um mich zu erholen und mich ausgiebig zu bewegen, vorzugsweise im Meer.. Ich versuche, viel Sport zu treiben, nicht zuletzt, weil ich eine Osteoporosediagnose habe.
Was ist anders?
Wo ich auch immer bin, versuche ich erstmal herauszufinden, wo sich die nächste akzeptable sanitäre Anlage befindet.
Tagsüber bin ich fast immer kontinent, nachts nicht, aber damit habe ich mich abgefunden, und es stört mich auch nicht mehr.Es gibt ja sehr gute Hilfsmittel!
Und natürlich habe ich eine Narbe... die ist leider nicht so schön weiß und unauffällig wie bei einigen Leuten, sondern eher rot.
Warum ich das schreibe?
Ich lese immer wieder, dass Mitglieder Respekt vor einer Neoblase haben und lieber eine andere Ableitung wählen, und ich möchte euch vermitteln, dass dies aber wirklich die beste Option ist, die am meisten Lebensqualität bietet!
Liebe Grüße
Hibiskus