Adenokarzinom

  • Habe am Freitag den pathologischen Befund vom Arzt mitbekommen zwecks Vorstellung in der Uniklinik Bonn.


    Kann mir jemand zu diesem etwas sagen:


    TNM: mindestens pT1. pLO. pNX. pVO. pMX . G2


    Der Befund läßt sich durchaus mit einem primären Adenokarzinom der Harnblase an der Vorderwandmitte vereinbaren ??? Das Vorliegen von Adenocarcinoma in situ - Anteilen im Schleimhautniveau neben adenomatösen Strukuren sprechen gegen ein vom Urachus ausgendes Adenokarzinom. Zugleich wäre die fehlende Beteiligung der Detrusmuskulatur hierfür untypisch. ???


    Kann mir jemand erklären was das heißt..


    Das schlimmste an der Sache ist, das ich in der 17. SSW bin und mir die Ärzte geraten haben diesen Kind so schnell wie möglich per Wehenmittel auf natürlichem Wege zu kriegen :-(((


    Alles ist so schi...

  • Hallo Steffi,
    bin auch in der gleichen Situation. Mich hat man 1 1/2 Jahre auf Blaseninfektion behandelt. Zwischenzeitlich habe ich unseren Sohn (27.05.08) entbunden. Bin in der 17 SSW. und vor 10 Wochen ist dann doch mal ein anderer Arzt auf die Idee gekommen mich wegen Verdacht auf Nierensteinen zum Urologen zu schicken. Der schickte mich mit dem Spruch sie sind schwanger, da kann ich nichts tun, nach Hause. Ich von da aus 3 Tage später zu einem anderem Frauenarzt nachdem ich vom Hausarzt bereits innerhalb von ca. 3 Wochen zwei verschiedene Antibiotika bekommen haben. Der gab mir dann hintereinander zwei andere weil ich inzwischen so ziemlich gegen jegliches Antibiotika reszistend bin (es waren ja nur um die 10) und als diese auch nicht geholfen haben, gab er mir nochmals eine Überweisung zum Urologen. Diesesmal ging ich Gottseidank zu einem anderen und der machte die Blasenspiegelung und sagte mir sofort das ich einen Tumor habe. Zwei Tage später ins Krankenhaus-ein Tag danach OP und der Befund bösartig-Krebs. Alle sagen ich soll das Kind abtreiben bzw. jetzt bekommen obwohl es dann keine Chance hat, aber niemand übernimmt die Verantwortung dafür. Ich habe zwar eine medizinische Indikation habe aber ein sehr großes Problem mein Baby sterben zu lassen nur weil es den Ärzten im Weg ist... Erhoffe mir morgen in der Uni Bonn mehr Menschlichkeit...


    Habe auch mindestens pt1 G2. Bei mir spricht man mindestens von einer Teilblasenentfernung und wahrscheinlich Gebärmutter, etc..

  • Guten Abend, mp57258,


    es kann - natürlich - sein, dass ich mich irre, aber.....


    ich empfinde es unverantwortlich von dem behandelnden Arzt, bei einem pT1G2 zu einer radikalen Zystektomie zu raten,
    ganz besonders unter der Prämisse eines Schwangerschaftabbruches in der 17. Woche !!


    Ein pT1G2 ist - noch - keineswegs so gefährlich, als dass er nicht organerhaltend therapiert werden kann.
    Zumindestens so lange, bis das Kind geboren ist.


    Eine TUR-B, ( Ausschälung ), würde ich an Deiner Stelle durchführen lassen, damit das Karzinom erst einmal entfernt ist,
    auch eine Mitomycin-Spülung im Anschluss an die TUR würde ich riskieren, da das Mitomycin in die Blase gegeben wird,
    nur sehr kurze Zeit in der Blase verbleibt und damit dem Kind wohl nicht schaden kann.
    Blase und Gebärmutter haben schliesslich nichts miteinander zu tun.....


    In drei Monaten wäre dann die nächste Untersuchung, eventuell nochmals verbunden mit einer Nachresektion, dann ist das Kind fast da.
    Natürlich kann dies ein Risiko sein, aber bei einem pT1G2 ist dies überschaubar.


    Ich bitte hier unsere anderen, erfahrenen Nutzer unbedingt um eine Meinungsabgabe.


    Du schreibst etwas von einer “Teil-Blasenentfernung”, wenn es denn mal soweit sein sollte.
    Darauf würde ich mich nicht einlassen.
    Teilentfernungen bedeuten immer ein hohes, postoperatives Risiko.


    Gruß
    Eckhard

  • Ich habe gerade in einem anderen Fred Deine Diagnose gelesen. : pT1G2, pLO, pNX, pVO, pMX


    T1 = Tumor infiltriert subepitheliales Bindegewebe ( ist in die Schleimhaut eingedrungen )
    G2 = Mäßig differenziert, ( noch nicht ganz so aggressiv )
    pLO = kein Lymphbahnenbefall festzustellen
    pNX = regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
    pVO = kein Venenbefall festzustellen
    pMX = Das Vorliegen von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden


    Insgesamt zwar keine beruhigende, aber auch keine “einen aus dem Sessel reißende” Diagnose,
    welche sicherlich nicht für eine sofortige radikale Zystektomie spricht.


    Du solltest also sehr intensiv beim behandelnden Arzt nachfragen !!!!

  • Aufpassen!
    Hier ist ein Sonderfall Ecke!


    Hallo mP....


    So wie es ausschaut hast du ein Adenokarzinom...unheimlich selten.
    Ein Adenokarzinom basiert auf Lymphknoten oder "veraltet" Lymphdrüsen. Die Datenlage ist aufgrund der Seltenheit nicht eindeutig.


    Es gibt Subtypen wie z.B der Colontyp (Darm). Hattest du ne Darmerkrankung?


    Die Pathologie eines Adenokarzinoms ist unheimlich schwierig. Desshalb unbedingt hierzu eine 2. Meinung einholen. Normalerweise kommt das bei Männern 3 mal häufiger vor als bei Frauen und noch dazu im hohen Alter. Du bist also ein "Sonderfall".


    Positiv:
    Es wird berichtet dass eine Teilentfernung der Blase die geeignete Methode ist. Manchmal nur 1/6 der Blase...


    Negativ: Schwangerschaft. Hierzu muss ich mich noch schlau machen. Dürfte schwierig werden, aber ich erhoffe mir von Hexe paar Recherchen...Auf jeden Fall sollte man einen Adeno sofort behandeln...Nebenwirkungen und Rauszögern für das Baby ist sehr risky.
    Als Laie kann ich mir vorstellen, dass durch die Nabelschnur hier negative Begleiterscheinung zum Baby wandern. Inwiefern bösartige Zellen zur Nabelschnur wandern entzieht sich meiner Kenntnis.


    Es gibt noch einen sogenannten Urachus Tumor. Allerdings nur ca. 300 mal auf der Welt bisher diagnostiziert. (Ursache: von Nabelschnur).


    Jetzt heisst es Nerven bewahren und ne Zweitmeinung bei nem führenden Institut wie Heidelberg oder München einholen. Bonn ist sicherlich auch gur. Du solltest dich allerdings mal erkundigen, wieviele Adenokarzinome der Blase in der Uniklinik in Bonn behandelt wurden...


    Ich weiss dass Heidelberg da Erfahrung hat und auch schon Patienten während der Schwangerschaft bei Blasenkrebs behandelt haben...
    ist natürlich stressig ...Die Fahrerei.


    Der pathologische richtige und bestätigte Befund ist unheimlich wichtig. Hierzu kannst du dir das Material geben lassen bzw. eine 2. Meinung von einem anderen Institut dir einholen lassen. Das KH kann das organisieren für dich.
    Frag auch den Hausurologen. Der hat bestimmt auch nen Pathologen in der Hinterhand.


    Nochmals: Adeno wird mit Teilblasen OP behandeltbei nem T1 und wird mit nur 0,2 bis 2 Prozent aller Blasenkrebstumorarten beziffert. D.h. Absoluter Sonderfall!


    Es gibt 2 Personen (Birgit, Silvia) hier im Forum die einen Adeno hatten. Habe beide angeschrieben wegen Info Austausch. Mal sehen, ob sie sich melden.


    Du hast nen Sohn bereits! Also lebe für deinen Sohn und geh kein Risiko ein im Falle eines Falles.
    Mit einem Adenokarzinom gibts nicht so viele Optionen. Also denk an Dich in erster Linie. Die Schwangerschaft ist in diesem Fall sekundär in der Entscheidungsfindung.


    Ich argumentiere nur sachlich nüchtern, weil ich dir damit am besten helfen kann und bitte um Entschuldigung. Auf in den Kampf. Ein T1 Adeno ist bezwingbar!

  • Guten Morgen,
    danke für Deine (Eure) prompte Antwort. Ich muß dazu sagen ich war im Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen und fahre heute nach Bonn weil ich mit der Art und Weise dort nicht einverstanden war. Ich hatte Freitags diese Operation und dann hieß es den darauffolgenden Dienstag lt. Urologie müße ich das Kind kriegen. Als ich dann Mittags immer noch total verzweifelt dort saß und ziemlich am Ende war, fragte ich nach wie lange es denn noch dauern würde. Dann hieß es, wir fragen bei der Ggyn nach. Die wußten garnichts davon und es hieß dann nur noch bevor der pathologische Befund da ist, läuft garnichts. Ich bin dann Dienstag´s Abend entlassen worden mit dem Spruch ohne pathologischen Befund machen Sie sowieso keine weiterführenden Untersuchungen mehr. Dabei hat sowohl der Okologe im Nachhinein und mehrere andere Ärzte gesagt, man hätte doch schon längst ein MRT machen können.

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