Etwas HILFLOS!

  • Hallöchen!
    Bin hier neu und hoffe jemand kann mir etwas weiterhelfen.
    Bei meinem Vater wurde im März ein Blasentumor diagnostiziert.
    Erst wurde eine Ausschabung gemacht. Die hat allerdings nicht wirklich weitergeholfen und somit wurde Anfang April die Total OP durchgeführt (d.h. Blase kompl. entfernt und durch ein Stück aus dem Dünndarm ersetzt). Im Moment befindet er sich in eine 4-wöchigen Reha.
    Man hat ihm dort schon dazu geraten, nach dem Aufenthalt Rente zu beantragen, da er in seinem Beruf nicht wieder arbeiten könne (Bau-/Möbelschreiner). Das war für meinen Paps wie ein Schlag ins Gesicht. Er ist erst 55 und soll schon zu Hause sitzen und nichts mehr tun.
    Wie funktioniert so etwas und darf man dann noch kleine Nebentätigkeiten ausführen? :raufen:
    Hoffentlich könnt ihr mit meinem Wirrwarr etwas anfangen. :hilfe:
    Bei Fragen, fragen...
    LG Nadine

  • Hallo,
    ich bin Wolfgang, eine Neoblase.
    Also bei mir wurde im März 2007 die Blase entfernt, 4 Wochen Krankenhaus, dann 4 Wochen AHB und anschließend noch ca 6 Wochen daheim. Dann habe ich das Arbeiten wieder angefangen, und zwar ohne Wiedereingliederung, sondern gleich volle Zeit (8Std pro Tag). Das war etwas zu forsch, aber ich habe es durchgestanden. Ich hätte mir länger Zeit nehmen sollen. ich habe als Drucker gearbeitet, also mit Maschinen, aber ohne schwer heben zu müssen. Mir war das wichtig, wieder voll ins Leben zu kommen.
    Sicher geht es bei dem einen besser, bei dem anderen schwerer. Ich würde mir Zeit nehmen und probieren, was möglich ist. Kommt drauf an, wie es mit der Kontinenz sich entwickelt und überhaupt mit den Kräften und wie die Arbeit im einzelnen aussieht. Nicht verrückt machen lassen! Ich lebe so gesund wie möglich und sehe die Dinge mit mehr Gelassenheit.
    Alles Gute
    Wolfgang

  • Hallo Nadine,


    ich war auch erst 55J., als meine Blase raus muste. Auch ich bin mittlerweile wieder voll aktiv, d.h. ich arbeite wieder soviel in meinem Beruf wie vorher, treibe Sport wie vorher und arbeite in Stall und Garten wie vorher.
    Das Problem bei Deinem Vater ist sein Beruf, in dem er vermutlich schwer heben muss. Durch die große Bauchnarbe besteht die Gefahr eines Narbenbruches, sollte er schwer heben. Das muss aber nicht so bleiben. Eckhard hier aus dem Forum kann uns trotz Neoblase vermutlich alle auf den Arm nehmen (nicht gleichzeitig - nacheinander :D ), aber der ist eine Ausnahme. Dennoch denke ich, dass bei gutem Aufbautraining der Muskulatur wieder Berufstätigkeit Deines Vaters möglich wäre, zumindest zunächst als Wiedereingliederung mit reduzierter Stundenzahl.
    Ich weiß nicht, ob Dein Vater selbstständig oder angestellt ist. Vielleicht besteht die Möglichkeit, ihn in seinem alten Betrieb mit Tätigkeiten zu beschäftigen, die nicht mit einer so sehr großen körperlichen Belastung verbunden sind. Das sollte erst mal geklärt werden; in Rente gehen kann er dann immer noch....


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:
    (Neoblase mit Bauchdeckenanschluß=Mainz-Pouch
    )

  • Ich war 54 als man mir die Blase komplett entfernte. Auch nach der Kur fühlt man sich noch etwas schlapp und der alte Fitheitsgrad wird so wohl nicht wiederkommen.
    Trotzdem bin ich voll im Beruf, fahre ein schweres Motorrad und fühle mich rundum wohl.


    Nach der Kur ruhig noch 4-6 Wochen krankschreiben lassen, danach in Wiedereingliederung (Mit der Krankenkasse und dem Arbeitgeber absprechen)
    Das heißt 2 Wochen täglich 4 Stunden.. dann 2 Wochen täglich 6 Stunden.. und dann nach insgesamt 4 Wochen wieder voll arbeiten.


    Wenn Dein Vater zumindest die Kontinenz tagsüber im Griff hat, sollte das alles kein Problem sein.
    Den Arbeitgeber darauf hinweisen das man anfangs (so ca. 1 Jahr) noch nicht schwer heben darf.. (nicht über 5 kg) !!


    Das müßte doch zu machen sein..



    Gruß Rainer

  • Oh, das hört sich doch alles garnicht so schlecht an!
    Damit kann man meinem Paps schon gut zureden.
    Er fühlt sich halt im Moment etwas überflüssig und nutzlos.
    Aber das kriegen wir schon hin.
    Mal sehen wie es nach der Reha aussieht. :schwester:


    Wenn man sich das Erste Mal mit einem solch komplexen Thema auseinandersetzt, hat man das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und wirklich helfen kann man dem Betroffenen auch nicht.
    Besonders wenn ER jemand ist, der nicht offen über seine Gefühle, Ängste und auch Schmerzen spricht (er will ja keinen belasten).
    Aber ich glaube das wichtigste in so einer Situation ist, der Zusammenhalt und das "Dasein" füreinander.


    :danke:

  • Hallo monduhr,


    Dein Vater ist mit 55 gewiss kein alter Tattergreis! Der Ratschlag, sich verrenten zu lassen, ist kein guter! Denn er kann erst im Alter von mind. 63 (bei einem Grad der Behinderung von mind. 50 %) die vorgezogene Altersrente OHNE Abschläge in Anspruch nehmen.
    Der Weg geht erst zum Versorgungsamt zur Beantragung des Schwerbehindertenausweises und dann zum Integrationsamt, das lt. Gesetz zur Hilfe bei der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben verpflichtet ist.

    Nach Zufallsfund 2006: pTa G2 (high grade) 5 x TUR-B und 30 x Mitomycin nun jährliche Kontrollzystoskopie mit Urinzytologie und PSA-Test

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