Inbetriebnahme des Pouch

  • Hallo zusammen


    Jetzt ist es bei mir soweit, Montag morgen habe ich in der Klinik Termin, meine Schläuche werden gezogen und das Katheterisieren beginnt. Hoffentlich läuft alles gut und der Pouch ist dicht. Mit dem Trinken und der konsequenten Entleerung klappt es leider noch nicht. Manchmal habe ich nach 3 Stunden noch keine 250 ml im Beutel, und dann bereits nach 1 Stunde zwischen 350- 500 ml. Ich habe ganz schön Muffesausen, dass ich im nächsten halben Jahr an Haus und Hof angebunden bin, da ich ganz schön ländlich wohne, und vor lauter Angst es könnte keine Toilette in der Nähe sein lieber zu Hause bleibe.
    Das Katheterisieren wird mir in der Klinik gezeigt, laut Arzt muss ich eine Nacht stationär bleiben, wenn alles klappt darf ich am nächsten Tag wieder heim.
    Sobald ich wieder da bin, werde ich von mir berichten
    Viele Grüße


    rose

  • liebe Rose
    auch ich hatte Muffensausen und wie. Ich war ja DK-Träger mit offenem Ablauf und somit als Rollifahrer an kein Klo gebunden. Und nun sollte ich auf Zeit kathetersieren und es hat nicht immer ein befahrbares Klo. Und nach einer Stunde hat die Blase schon ¨über 600 ml und dann wieder nach vier Stunden erst 100 ml. Ich stelle zur Zeit konsequent Nachts den Wecker auf zwei Stunden und tagsüber versuche ich auch einen Rhythmus reinzubringen. Ist aber mit Kindern, Betrieb und Physiothterapie und dem Pflegedienst manchmal schwierig. Inzwischen bin ich soweit, dass ich sage, lieber einmal mehr entleeren als zuwenig. Zumal ich eh das Gefühl habe, wenn ich die Trinkmenge zugunsten der Zeit einschränke, der Pouch anfängt zu schmerzen. Also keine Angst, Dein Bauch sagt Dir wie wenn und wo (sogar mit als Tretraplegiker!) Und als "Fussgänger" findest Du immer eine Ecke! (Ich bin immer noch auf meine Kinder oder Mann zur Hilfestellung angewiesen - und auch das funktioniert!) Also Kopf hoch :streicheln: :streicheln: :streicheln: :streicheln:
    Gruss Krümelchen

    :rolli: Krümelchen
    Tetraplegikerin seit 1990, Mainz Pouch I seit 2007

  • Guten Morgen Rose,


    keine Angst - das spielt sich schon ein.
    Wann wieviel im Pouch ist, ist auch bei mir nach jetzt zwei Jahren immer noch ganz unterschiedlich und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, eben wie im richtigen Leben :D :D :D Wenn der normale Alltag Dich wieder hat, wirst Du schon merken, dass Du auch eine Menge Flüssigkeit über die Haut verlierst und innerhalb von kurzer Zeit ein Gefühl dafür entwickelst, wann Du den Pouch leeren musst.
    Auch ich wohne ländlich; dennoch habe bisher nie Probleme gehabt. Ich habe beim Sport (Reiten, Radeln, Wandern, Walken) in der freien Natur immer einen Lofric primo Katheter in der Hosentasche. Der ist erstens gebrauchsfertig und kann zweitens auch mit ungewaschenen Händen benutzt werden, denn man muss ihn garnicht direkt anfassen. Und wir "Pouchis" haben ja den nicht zu unterschätzenden Vorteil, in ganz dringenden Fällen wie die Männer notfalls am nächsten Baum zu können und müssen uns dafür nicht mal ausziehen...
    Aber Spass beiseite:
    Bis zum nächsten Klo hat`s bei mir eigentlich immer gereicht. Ich gehe allerdings, wenn`s denn sein muss, schnurstracks selbst in verschwitzten Sportklamotten auch im Nobelrestaurant auf die Toilette, ohne was zu essen oder zu trinken.
    Und im Auto habe ich immer einen Lofric primo Katheter mit integriertem Urinbeutel, falls ich mal im Stau stehe.
    Du siehst also, liebe Rose, man muss nur für alle Fälle gerüstet sein. Dann lebt es sich fast wie ein Mensch mit originärer Blase. Du schaffst das schon !!


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • rainer

    Hat das Thema geschlossen.