Richtiger Gebrauch des Katheters mit Tiemann-Spitze

  • Hallo, es ist schon ein wenig spät geworden...
    und ich frage mich, ob es bei meinem Mini-Problem gerechtfertigt ist, einen neuen Threat zu öffnen? Ich tu's mal, weil ich keine vorausgegangene Diskussion genau zu meiner Frage und zu meinen Verhältnissen fand.
    Einige wissen ja, dass ich vor einem Jahr eine Neoblase gelegt bekommen habe und nun natürlich an meiner Kontinenz arbeiten muss, die vor allem nachts noch nicht gut ist. Es hat sich als nützlich erwiesen, spät abends vor dem Zubettgehen einen Katheter zu legen, um den Harn zu entleeren, der abends auf natürliche Weise nicht mehr so gut raus will, wie tagsüber.
    Wegen vorübergehender Probleme an der Anastomose rieten mir die Ärzte, es mit einer Tiemann-Spitze zu versuchen, weil die sich um ein mögliches Hindernis "herumwinden" könne und etwas flexibler sei. Nun, aalglatt sind die Beschichteten von Lofric schon, die ich bevorrate, aber sie sind vorne nicht so flexibel, wie z.B. der IQ 3204.14 von Sauer, sondern eher starr. Umso mehr frage ich mich, und nun eben Euch mit Euren Erfahrungen, was man falsch machen kann, wenn man sich die "krummen Dinger" einführt.
    Coloplast, ein anderer Hersteller, schreibt für seinen SpeediCath mit Tiemann-Spitze, man solle ihn so einführen, dass die gebogene Spitze nach oben zeigt. Das Weitere mit einer Riffelung als Indikator, dass der Katheter richtig geführt wird, ist für mich unverständlich. Manchmal wünschte ich mir, man könnte einfach jemanden rufen, der oder die es einem praktisch zeigt. Doch haben diese HelferInnen alle irgendwie Terminschwierigkeiten und es ist auch keine einfache soziale Situation, eine Fachfrau in Zivil im eigenen Badezimmer zu haben, die es mir hautnah zeigt... (Im KH lässt man ja nolens volens jede/n ran). :huh:
    Also, welche Erfahrungen habt Ihr, wie kommt Ihr mit dem Tiemann-Patent zurecht? Ich wäre dankbar, praktische Hinweise zu bekommen.
    Herzlich grüßt euch
    Uro Thelius

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Lieber @Uro Thelius,
    Ich belasse es mal als extra Thema, ggf. kann man den Thread ja später an den mit der Neoblasenentleerung anhängen....
    Zu deiner Frage melden sich hoffentlich die katheternden Herren, mir fallen dabei zuerst @Mannyb und
    @eckhard11 ein - denn diesbezüglich hab ich es als Frau mal einfach einfacher - außer beim finden des Eingangs :S
    Lieben Gruß, lass dich nicht verdrießen - es wird immer besser und sei es nur durch die Gewöhnung :rolleyes:
    Schönen 2. Advent wünscht Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Also, normal schiebt man die Tiemann Spitze so ein, dass die gebogene Spitze nach oben zeigt, es ist da ja auch eine Markierung am Auslauf.Auch bei den Nelaton Kathetern, also bei den Runden gibt es diese Markierung. Allerdings ist es bei keinem dieser beiden Typen zwingend nötig sich daran unbedingt zu halten. Wichtig ist was man selbst fühlt und dass man recht vorsichtig, eben mit Gefühl dieses Teil einführt.
    Ich benutze beide Sorten, zumeist die ganz einfachen Nealton Spitzen mit Gleitgel, manchmal aber auch die Astra Lofric, also den sogenannten Porsche unter den Kathetern. Die Einführsituation ist bei mir nicht immer gleich, sondern oft verschieden. Je nachdem wie das ist benutze ich immer mal einen anderen Typ,übrigens auch eine andere Grösse, manchmal geht der CH 14 locker durch, zumeist aber besser der CH12. Die Tiemann Spitze sollte allerdings besser nach oben zeigen und mit ein wenig Korrektur, wenn Du an der Anastomose hängen bleiben solltest, etwas vor, etwas zurück etc. dann klappt das sicher bei Dir auch.


    Ich hab, wie gesagt, überhaupt keine Probleme damit und haue mir seit einigen Jahren, so ein Ding, wenn es denn sein muss, auch auf einem Marathondixikloo bei km 18 rein.Ich hatte bisher dadurch weder eine Infektion noch irgendwelche anderen Probleme. Doch, ich war 5 Minuten langsamer als die anderen, weil ich mehr Zeit zum "Auspacken" brauchte:-)
    Also, Uro, mit viel Gefühl und ein wenig Mut packst Du es auch Deine Katheter sinnvoll zu verwenden.


    Liebe Grüsse und viel Glück


    Manny


    Welche Katheterstärke benutzt Du denn?

    Gebt niemals auf!!

  • Hallo Manny,
    allmählich bekomme ich - auch Dank Deiner Einlassungen - ein Gefühl für den richtigen Gebrauch. Den wirklich kritischen Punkt hast Du angesprochen, wenn man auf die Verbindungsstelle mit ihren nicht einsehbaren Besonderheiten stößt. Da wird es wohl richtig sein, dem Katheter, den man mit der Spitze nach oben einführt, beim geringsten Widerstand ein wenig Spiel zu lassen, dass er sich links oder rechts herumwinden kann... Ich nehme einen 14er Lofric Origo, von dem ich einen größeren Vorrat habe, denke aber (auch in wirtschaftlicher Hinsicht), für Zuhause noch einen anderen, geraden zu bevorraten.
    Durch meine "Nachbesserungen" seit der großen OP (zweimal mit Narkose) bin ich ein wenig übervorsichtig geworden, deshalb versuche ich mich auch über Euch abzusichern.
    Für Deine Marathons empfehle ich Dir den SpeediCath Compact, da gewinnst Du bestimmt zwei bis drei Minuten! Das Teleskopgerät ist im Nu ausgepackt.
    Dank und Gruß
    Uro

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Lieber Uro,
    ich danke dir für Dein freundliches Feedback und freue mich sehr, dass ich Dir ein wenig helfen konnte. Auch ich hatte damals eine Mordsangst vor dem ersten Katheter und war übervorsichtig das ist normal und auch gut so. Mit der Zeit bekommt man wirklich ein Gefühl dafür, wie man am besten mit sich umgeht und später, wie wie fast alles im Leben, wird Routine daraus.
    Ich benutze unter anderen Kathetern sehr gerne den Lofric Primo CH 12 und favorisiere bei den anderen, den günstigeren Kathetern, auch die grösse 12. Nur sehr selten, um einfach den Eingang etwas offener zu halten, benutze ich CH 14. Ich empfehle Dir sehr, es einmal mit dem Lofric CH 12 zu versuchen, Du wirst sehen , es wird Dir viel leichter fallen diesen einzuführen. Ich vermisse hier auch eine Einlassung von Ecke, der hat ja inzwischen auch so seine Erfahrungen mit dem Kathetern.


    Für die Empfehlung des SpeediCath Compact hab herzlichen Dank lieber Uro, ich denke, ich werde ihn nicht benötigen :) Inzwischen sind meine Laufzeiten bei einem Marathon schon wieder so passabel, dass ich auf einen Toilettenbesuch , bevor ich im Ziel bin, getrost verzichten kann :D:D


    Liebe Grüsse und alles Gute


    Manny

    Gebt niemals auf!!

  • Moin,
    Auch wenn ich ein wenig spät dran bin auch von mir noch ein paar Erfahrungen.
    Ich habe wirklich nach der letzten RehaCare, die ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann, sehr viele verschiedene Kathether ausprobiert und bin jetzt beim Lofric Origo mit Tiemann-Spitze hängen geblieben. Ich muss sagen ich komme damit super zurecht und es hilft ungemein, aber das gehört ins andere Forum.
    Das Problem einführen war bei mir, das der Kathether sich oftmals ein ganz klein wenig verdreht wenn man die Anfasshilfe zum fixieren nimmt. Daher achte ich im Moment wirklich darauf, dass die Spitze beim Einführen nach oben guckt und führe dann vorsichtig nach. Manchmal hilft es auch wenn es hakt - ich setzte mich immer zum einführen - einmal kurz aufzustehen oder mal kurz zu husten und schwups ist er drin.


    Ich hoffe das hilft dir. Ich benutze wie o.a. auch die CH14.


    LG Markus

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