Hallo liebe Mitbetroffene im Forum.
Möchte mich kurz vorstellen:
Gerade mal 64 Jahre alt geworden, verheiratet, seit 2 Jahren Pensionär, Wohnort bei Köln.
Meine medizinische Vorgeschichte:
2008 Prostataentfernung nach PT2c G3 (Gl.C.3+4) im Malteserkrankenhaus Bonn.
2008 Reha Bad Wildungen
2009 Rezidiv mit anschließender Bestrahlung (danach PSA-Wert wieder unter Nachweisgrenze)
2009 Reha Bad Dürkheim
2010 Blasenstein Entfernung
Juni 2016 heftige Blasenentzündung. Anschließende Blasenspiegeling ergab Polyp im Blasenboden (pathologicher Befund pT1 G3)
August 2016 TUR-Blase im Malteserkrankenhaus Bonn (pathologischer Befund Carcinoma uroth. in situ TNM: pTis)
Danach 6 wöchige BCG-Therapie mit nur leichten Nebenwirkungen (Fieber 37-38 C°, jeweils 3 tägige Entzündung)
Dezember 2016 TUR-Blase Malteser-KH Bonn (pathologischer Befund Harnblasenboden u. Hinderwand 2 Proben mit
kleinherdigen Anteilen eines Carcinoma in situ - pTis (jedoch nicht invasiv).
Empfehlung der Urologen in Klinik, Haus-Urologe sowie 2. Meinung baldige Zystektomie meiner Blase mit
Anfertigung einer Neoblase.
Geplante Termine:
6. Februar Einweisung ins Malteser-KH Bonn zwecks Tystektomie + Neoblase
23.01. Termin für Beratungsgespräch bei Prof. Heidenreich UK Köln.
Bin mir jetzt nicht sicher, in welchem KH ich die OP machen lassen soll.
Nach den Fallzahlen hier auf einer Forums-Exel-Datei liegen beide KH mit der Neoblase im unteren Bereich.
Eine Entscheidung für eine Klinik fällt mir sehr schwer.
Neoblase wohl unausweichlich
- Joerg
- Erledigt
-
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Hallo Jörg,
Willkommen hier bei uns im Forum, wenn der Grund auch bescheiden ist...
Du hast deine Geschichte und Befunde ja schon ausführlich dargestellt, da gibts kein wenn und aber - die Blase muss raus....
Du fragst nach dem Krankenhaus - aktuell ist auch @Sascha38 in deiner Region am Suchen gewesen und hat sich entschieden für Prof. Rhode im Malteser Krankenhaus Köln Lindenthal. Wichtiger als das Krankenhaus ist aber der Operateur - er sollte schon ein paar neoblasen gemacht haben! Es zeichnet sich immer mehr ab, dass das Ergebnis mit einem guten Operateur steht und fällt, aber immer sollte die vollständige Entfernung des krebsbefalls im Vordergrund stehen. Ggf. wird es dann ein Pouch oder ein Stoma, aber auch damit kann man ein gutes Leben führen.
Lies dich hier weiter ein, ich denke es werden sich hier noch die Herren melden. Frage gern, was immer du wissen möchtest, ob medizinischer oder seelischer Natur, wir werden dich gern unterstützen!
Einstweilen lieben Gruß von Barbara -
Hallo Joerg,
bei mir war es so das ich auch nach den TUR - Operationen totales Vertrauen in das Ärzteteam hatte.Es war mir auch egal ob vor dem Namen ein oder zwei Doktortitel stehen.Oder andere medizinische Bezeichnungen.Dazu fehlten mir auch Fachkenntnisse aus dem uroligischen Bereich.Aus anderen Bereichen bestimmt auch noch.Die Vorgespräche mit Dr.Laabs haben mir und meiner Frau dafür mehr geholfen um die Entscheidung für das Elbeklinikum Stade zu treffen.
Für mich war es der richtige Schritt.Aber das weiß man(n) sowie so erst nach der OP.Die Zeit vor der Entscheidung ist lang und voller Zweifel.Aber auch die überstehst Du,glaub mir.
Ich wünsche Dir alles Gute
Gruß Dieter
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Genau..., dass mit den Fallzahlen über den durchführenden Operateur ist mein Problem.
Die Fallzahlen hier in der Exel-Datei beziehen sich nur allgemein auf die Urologie des betreffenden Krankenhauses.
Sehr oft wird die OP durch einen Oberarzt durchgeführt. Bei einer Uni-Klinik bin ich mir selbst hierbei nicht sicher
ob man nicht auch einen "Lehrling" an mich drann läßt. Ich habe die Möglichkeit als Privatpatient selbst eine
Chefarztbehandlung zu wählen. Aber was nützt mir das, wenn der Chefarzt mir lediglich bei der Visite persönlich die Hand schüttelt.
Letztendlich geht es für das KH auch um sehr viel Geld.
Ich weiß immer noch nicht..... -
Ich habe die Möglichkeit als Privatpatient selbst eine
Chefarztbehandlung zu wählen. Aber was nützt mir das, wenn der Chefarzt mir lediglich bei der Visite persönlich die Hand schüttelt.Wenn du mit dem Krankenhaus eine Chefarztbehandlung und eine OP Durchführung vom Chefarzt vereinbarst, muss auch der Chefarzt operieren.
Siehe dazu eine Urteil des Bundesgerichtshof: AZ: VI ZR 75/15
Der Bundesgerichtshof urteilte, dass der Eingriff rechtswidrig gewesen sei. Es habe an einer wirksamen Einwilligung des Patienten für die Operation gefehlt. Der Kläger habe ausdrücklich eine Chefarztbehandlung vereinbart. Ein anderer Arzt dürfe dann den Eingriff nicht vornehmen. Laut Verfassung habe jeder ein Recht auf körperliche Integrität und könne sich auf sein Selbstbestimmungsrecht berufen.Dieses Urteil stammt aus dem August 2016 - ist also aktuell.
Gruss
AndreasW
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Hallo Jörg,
generell ist es schon so, dass die Anlage einer Neoblase recht prestigeträchtig zu sein scheint und auch bei Kassenpatienten gern vom Chefarzt übernommen wird. Natürlich werden immer Assistenzärzte dabei sein, lernen müssen sie es ja schließlich. Ich hatte die Assistenzärztin die mit operiert hat auch vorher kennengelernt und auch hinterher mit ihr gesprochen - und auch zu ihr hatte ich absolutes Vertrauen. Wer tatsächlich wieviel der OP bei mir übernommen hat bleibt letztlich offen. Aber ein guter Chef wird dafür sorgen und ggf. Eingreifen damit ein bestmögliches Ergebnis rauskommt. Dieses Vertrauen muss nach dem Vorgespräch da sein - wenn nicht würde ich (für mich) nicht von vertrauen sprechen. Hol dir ggf. noch eine weitere Meinung ein - wenn es um eine Neoblase geht bekommt man meist recht schnell einen Gesprächstermin - Kontaktdaten infrage kommender Krankenhäuser am besten über die hauseigene Internetseite...
Im übrigen: ein Chefarzt, der nur noch gelegentlich operiert kann schlechter sein als ein Oberarzt, der jeden Monat 2-3 Neoblasen baut.
Lieben Gruß von Barbara -
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