Nachblutungen nach TUR-B (Vater)

  • Hallo liebes Forum,
    ich bin ganz neu hier. Mein Vater (Ende 70) hatte vor ca. 2 Wochen eine Ausschabung der Blase nach dem Befund eines Harnblasentumors. Er hat die OP gut überstanden und war auf ganz gutem Weg. Daher wurde er nach ein paar Tagen (4 Tage nach OP, meiner Meinung nach recht früh) entlassen. Zuhause bekam er nach einem Tag Nachblutungen und wurde unter großem Schmerz zum Urologen gefahren, einen Tag später, nach erneuten Blutungen, die alles verstopften, wieder zurück ins Krankenhaus. Dort ging es ihm rasch wieder besser. Er bekam jeden Tag Spülungen, die am Sonntag bzw. den Tagen davor schon zeigten, dass der Urin ganz klar war. Gestern kam er nach Hause. Wir telefonierten und er klang sehr fit. Abends ging es ihm dann nicht so gut und heute früh rief er mich an, dass er sehr schlimme Schmerzen hatte und wieder stark geblutet hat. Er wurde per Krankenwagen ins KH gebracht.
    Leider hat er sich gestern daheim sehr überanstrengt, man muss dazu sagen, er lebt allein und seine Lebensgefährtin ist zur Zeit selbst in ärztlicher Behandlung. Ich liege mit Influenza flach über 100 km entfernt. Er hat dann erstmal eine Weile Holz gehackt.. mir fehlt hier ein "Fassungslos-Smiley"... :-/ nachdem er mir das am Telefon berichtete, habe ich ihn vorgewarnt, dass er das nicht dürfe. Er war jedoch stur und maß dem ganzen keine Bedeutung zu, selbst heute morgen, unter größten Schmerzen, meinte er, dass das nichts mit der Holz-Hack-Aktion zu tun habe.
    Nach einem Telefonat mit seinem Arzt teilte dieser mir mit, dass sowas selbstredend streng verboten sei.
    Wie seht Ihr das? Wie kann ich ihm klar machen, dass er sich so selbst schadet? Außerdem habe ich nun ständig die größten Sorgen um ihn.. es kann ja nicht sein, dass er alle paar Tage zurück ins KH muss.. oder kann das noch andere Ursachen haben? Montag haben sie noch Ultraschall gemacht etc und alles sah gut aus.
    Er will auch nicht nur eine Minute länger als nötig im KH bleiben.. daher wurde er meiner Meinung nach auch nach der OP schon zu früh entlassen..
    Ich wollte hier nur einmal nach Euren Erfahrungen mit diesen Blutungen/Verstopfungen durch geronnenes Blut fragen.. wie gefährlich ist so etwas und was sind die Ursachen?
    Danke schon einmal vorab..

  • Liebe Lili,


    die Blase ist ein Muskel, der ständig in Bewegung ist sodass es ganz im allgemeinen noch 14 Tage bis 3 Wochen nach der OP zu Blutbeimengungen im Urin kommen kann. Wie nach jeder OP, hat man eine Narbe - nur ist diese eben nach einer TUR-B nicht äusserlich sichtbar, sondern innerhalb des Körpers.
    Durch Überanstrengung "platzt" diese Narbe wieder auf (z.B, auch die Adern die während der OP verödet werden) - sodass es dann auch zu größeren Nachblutungen kommen kann.
    Weiterhin sollte dein Vater in den nächsten Wochen sehr viel trinken, Tee´s + stilles Mineralwasser - dadurch wird der Urin verdünnt, ist weniger Sauer und die Blase hat somit die Möglichkeit etwas schneller zu verheilen.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Lieber AndreasW,
    danke Dir für die schnelle Antwort.. ja, das mit dem Trinken hält er halbwegs ein. Immerhin ;)
    Erst einmal bin ich froh, dass es hier eine Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen...bin doch etwas überfordert mit allem, da die Ungewissheit ja auch noch über allem "schwebt", wie es nun weitergeht.

  • Wie es weiter geht, könnten wir Dir nur anhand des Befundes (Histologie) beantworten.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Er hat dann erstmal eine Weile Holz gehackt.. mir fehlt hier ein "Fassungslos-Smiley"... :-/ nachdem er mir das am Telefon berichtete, habe ich ihn vorgewarnt, dass er das nicht dürfe. Er war jedoch stur und maß dem ganzen keine Bedeutung zu, selbst heute morgen, unter größten Schmerzen, meinte er, dass das nichts mit der Holz-Hack-Aktion zu tun habe.

    Doch! Nach der TUR-B ist 3 Wochen jede körperliche Anstrengung zu vermeiden!

    05/2010 Harnblasenkarzinom mit Infiltration der prostatischen Harnröhre: Pt2b, G3-4, L1. 09-10/2010 Radiochemotherapie, 02/2011 Lungenmetastase, 05/2011 Cyberknife Therapie

  • Ich wollte hier nur einmal nach Euren Erfahrungen mit diesen Blutungen/Verstopfungen durch geronnenes Blut fragen.. wie gefährlich ist so etwas und was sind die Ursachen?

    Die Ursachen sind ja nun klar (z.B. nach TURB holzhackende Patienten od. großflächigere Wunden)...


    Sag ihm mal, dass die entstehenden Koagel durchaus die Harnröhre blockieren können (> Tamponade) und er sich dann womöglich unter Schmerzen krümmend fragt, warum die Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn doch noch so lange dauert. Das muss alles nicht sein und die Nieren (Stau!) lieben es auch, es kann zum bleibenden Schaden kommen.

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