Schlechte Infrastruktur bei Neoblase (Verkehrsstau/rezidivierende Infekte)

  • Im Feb, wurde wieder ein CT gemacht, Ergebnis: Kein Hinweis auf das Vorliegen eines Rezidivs oder einer eingetretenen Metastasierung nach Harnblasenkarzinom und Neoblasen-Anlage.

    Neu im Vergleich zu unserer Voruntersuchung von 6/2015 ist eine bilaterale, zweigradige Harnstauung mit geschlängeltem, dilatierten Ureterverlauf bis etwa Höhe Beckeneingangsebene und zartkalibrigen, präanastomisierten, distalen Ureter-Abschnitten. Rechts hier wie gehabt distale Wandverdickung. Eine Ursache für die neu aufgetretene Harnstauung ist morphologisch nicht nachweisbar.


    Daraufhin Ende März eine Nierenszintigraphie mit folgendem Ergebnis:

    Klinische Angaben:

    Z.n. Zystektomie mit Anlage einer Ileum-Neoblase 12/2011. Sonographisch Harnstauungsnieren bds II°. Kreatinin 1mg/dl. Gelegentlich Druckgefühl in der rechten Flanke.

    Befund:Beide Nieren liegen orthotop und stellen sich annährend größenproportional dar.

    Rechts: Verzögerte Perfusion bei deutlich verspäteter Parenchymphase (Tmax: 19 min (n:<5)). Mäßig erweitertes NBKS mit fehlendem spontanen Abfluß (HWZ n.a. (n:<15)). Mäßige Reaktion auf Lasix und unvollständige Entleerung (Retention ca. 70%), insbesondere Retention in der apikalen Kelchgruppe. Harnleiter leicht distendiert.

    Links: Verzögerte Perfusion bei deutlich verspäteter Parenchymphase (Tmax: 15 min (n:<5)). Mäßig erweitertes NBKS mit fehlendem spontanen Abfluß (HWZ n.a. (n:<15)). Mäßige Reaktion auf Lasix und unvollständige Entleerung (Retention ca. 70%). Harnleiter leicht distendiert.

    Korrigierte MAG3-Clearance (Äquivalent zur tubulären Extraktion - TER)Gesamt 117 (ml/min)/1,73 m² Körperoberfläche (Norm > 184)


    Beurteilung:


    1. Obstruktive Harnabflussstörung links (O'Reilly Grad IIIa entsprechend)

    2. Obstruktive Harnabflussstörung rechts (O'Reilly Grad IIIb entsprechend)

    3. Reduzierte TER



    Ich verstehe das ganze nicht, bisher wurde auch noch nicht mit mir gesprochen (kein Arzt-Patienten-Kontakt). Einen Harnstau kann ich ja noch verstehen, aber auch eine Störung in den Nieren? Das eine hat vermutlich mit dem anderen nichts zu tun ... ich weiss es nicht. Jemand mit ähnlichen Erfahrungen?? Einem ähnlich, suboptimal funktionierendem Wasserwerk? Kein Wunder, dass die Wasserpreise steigen...


    Nice evening!

  • Bei mir donnert es gerade, guten Abend!

    Von diesem Problem habe ich auch keine Ahnung, will nur anmerken:

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht - und das scheint Dir zu gelingen.

    Urologischen Gruß!


    Der Humor vergeht mir aber, wenn man mit dem Patienten nicht spricht.

    Jetzt gießt es, was nur herunter kann...

    2011 Urothelkarzinom pTa (G3) ; Resektionen, Blasenspülungen mit BCG; chron. Urocystitis
    2012 TUR-B und RUP und DJ-Einlage links, keine Malignität
    2013 regelmäßige Zystoskopien (ohne HEXVIX), ohne Auffälligkeiten
    2014 Zystoskopien mit unklarem Bild, jedoch ohne weitere Veranlassungen
    2015 Nachweis von pTa (G2) und erstmals Tis; Nachresektion: Blase sauber, doch pTa (G2) im Harnleiter;
    radikale Zysto-Prostatektomie, Lymphadenektomie bds., Anlage einer Ileumneoblase,
    2016 Anastomose-Korrekturen

  • Vorgestern (Di.) wollte ich bei meinem Uro lediglich ein Hilfsmittelrezept für Katheter abholen. Vermutlich machte ich einen obdachlosen Eindruck, jedenfalls bekam ich auch gleich einen Hotelgutschein für ein Krankenhaus (KH-Einweisung) wegen dem Harnstau. Bis heute (Do.) sollte ich berichten, welches Hotel ich genommen hätte und welchen Service man mir anbot und durchführte. Dieser Bericht von mir sollte wahrscheinlich erfolgen, weil die bei meinem Uro genau wissen, dass ich statt Hotel (Mehrbettzimmer) lieber auf ner Parkbank schlafe. Daher bin ich ja auch am 7. Tag nach meiner Zystektomie abgehauen, mit Schläuchen drin.


    Also habe ich in dem Mehrbettzimmeretablissement gestern (Mi.) brav die Sektretärin von Wasserwerk-Chef aufgesucht, mit dem ich schonmal sprach. Chef aber in Urlaub. Man schickte mich dann zur Reception für Menschenmassen (Notaufnahme). Dort bekam ich ein Bändchen uns Handgelenk mit meinem Namen drauf, was ich sehr praktisch fand für den Fall, dass ich meinen Namen mal vergesse. Am anderen Arm klauten die mir Blut und bauten einen Hahn ein, woraufhin ich sagte, dass ich Probleme mit dem Pipihahn habe und nicht mit Blut. Dann wollten die auch noch eine Wasserspende, was ich ablehnen musste, da ich keinen Katheter dabei hatte. Die Zimmerzofe meinte, das mache nichts, sie brauche trotzdem eine Wasserspende und ich solle aufs Klo. Also bin ich aufs Klo und habe dort brav 10 Min. gewartet und kam, natürlich ohne Wasserspende, wieder heraus.


    Nachdem die Zimmerzofe stöhnte habe ich ihr nochmals erklärt, dass ich eine Wasserspende nur abgeben kann, wenn ich einen Katheter habe und dass ich langsam aber sicher ein immer volleres Wasserreservoir (Neoblase) bekomme. Dann einen Ultraschall machen und nach Harnstau zu gucken ist ziemlich unsinnig (wenn eh alles prall gefüllt ist und ich es schon in Bauch und Nieren spüre). Zimmerzofe meinte dann, ich solle warten, der Wasserspezialist des Hauses (Urologe) würde dann bei mir das Wasser ablassen.


    Nach einer weiteren halben Stunde kam die Zimmerzofe wieder und gab mir einen Katheter, Urinbecher, Octenisept und Gleitmittel (und was zum Verbinden!! ernsthaft) und schickte mich wieder ins Klo. Zuvor hatte ich vorgeschlagen schnell nach Hause zu fahren und dort Katheter zu holen, was man aber nicht wollte (wohne um die Ecke des Etablissements). Nunja, das Klo war ein Raum, in dem sich eine Toilettenschüssel und an der Wand aufgehangenes Toilettenpapier befand, sonst nichts. Kein Waschbecken, keine Ablage, nichts. Nicht einmal die Heizung eignete sich als Ablage, denn die war so unters Fenster gebaut, dass man da nichts drauflegen konnte (auch keine Fensterbank). Aber brav wie ich bin startete ich dennoch einen Versuch, der aber sogleich kläglich scheiterte. Erst bekam ich das Gleitmittel nicht rein, dann fiel der Katheter ausm Mund aufn Boden (mit dem Mund hielt ich den Katheter fest). das war also nix!


    Entnervt von dem Hotelservice habe ich mich dann ohne mich abzumelden (dort standen zig Leute an der Massenreception...inzwischen war Mittwochmittag (Arztpraxen alle zu)) auf mein Fahrrad geschwungen und bin nach Hause geradelt. Dort Urinbecher abgefüllt, katheterisiert und wieder in dieses komische Hotel für Kranke. Der Wasserspezialist des Hauses (Uro) rief mich auch gleich auf und beim Ultraschall, ca. 20 Min. nach dem Katheterisieren (max. 30 Min.), stellte er wieder einen Harnstau 2. Grades fest, was mich verwunderte. Aber es ist wie es ist. Er meinte noch, dass man in dem Etablissement momentan kein Bett frei hätte, woraufhin ich sagte, dass ich eh nicht bleiben würde, solange noch nicht einmal die Maßnahmen ausgehandelt sind. Ferner gute Blutwerte, Kreatinin bei 1,1 (da kann man nicht meckern) und sonst normwertig. Also einigten wir uns auf ein Chefarztgespräch für Ende kommender Woche. Nachmittags war ich wieder zu Hause, habe den Namenshinweis am Handgelenk entfernt (nachdem ich mir noch mehrmals meinen Namen sagte) und den blöden Hahn für Blut am anderen Arm rausgezogen.


    Ich weiss, dass einige Teilnehmer hier Harnleiterschienen haben. Dieses könnte eine Option für mich sein (Wechsel alle sechs Monate). Mir ist aber noch niemand begegnet, der/die eine Neoblase und Harnleiterschienen hat. Gibt es da jemanden hier? Ich habe mitbekommen, dass man bei Neoblasen sehr ungerne reingeht, nicht einmal zum Gucken (sei denn sehr wichtiger Grund), da man schnell was verletzt/aufreisst (O-Ton eines Arztes). Und wenn man da ständig Harnleiterschienen auswechselt …. wie lange soll das gutgehen? Es gibt wohl auch die Option einer (größeren) OP, vor der ich mich aber auch scheue, ausserdem entstehen später meist wegen Narbengewebe wieder Probleme.


    Nice evening!

  • Ich hatte kürzlich auch einen Stau aus der Neoblase bis in die Nieren nach einem starken und verschleppten Hanrwegsinfekt. Kratinin jenseits von gut und böse. Durch die Neoblase konnte man keine Schien legen (45 Minuten versucht durch Professor). Dann hat man mir durch den Rücken eine Nierenfistel gelegt. Durch Antibiose ist alles wieder gut geworden. Es wurde aber überlegt, ggf. durch die Fistel einen Schiene von oben einzuführen.

    Frohe Ostern.

  • Nierenfistel ... Schiene

    Oh das klingt ja gar nicht dolle und so scheint man es mir als eine der Möglichkeiten erklärt zu haben (hab's nicht ganz mitbekommen, hörte nur Wortfetzen wie "Nierenfistelung" und "Harnleiterschiene". Spürt man so ne Schiene dann?? Wird das in Vollnarkose oder örtlicher Betäubung oder ohne jede Schmerzdämpfung gemacht?

    Dass der schlechte Ablauf bei Dir Carlo durch einen Infekt ausgelöst wurde, ist ja interessant. Höre ich zum ersten Mal, dass es sowas gibt. Infekt bei mir habe ich auch schon überlegt, aber CRP ist fast normal, Leukos nicht erhöht, keine Symptome und bei Kulturen wird immer Morganella morg morganii gefunden, was man aber wohl gar nicht erst behandelt. Allerdings stinkt mein Pipi seit längerer Zeit richtig ekelhaft, irgendwie ein bisschen wie verbrannt und zersetzt. Diese Stinkeschwaden halten sich auch nach dem Katheterisieren noch meist 10 Min. .... jedenfall in meiner häusl. Toilette.


    Doris: Ja, hab ich mich auch gefragt, was verbunden werden soll aber heute Nacht kam mir die Idee: Vielleicht zum Tupfen gedacht?? Da gibt es aber auch nix zu tupfen, in der Regel. Was soll's......


    Nice friday!

  • Moin zusammen, Moin @Moppel,

    mmhh zur Behandlung oder Nichtbehandlung der Infektionen scheint es unterschiedlichen Ansichten zu geben. uro bei Reha hat keimbefall außer Geruch ohne Symptome behandelt. Mein Uro sagt: keine Symptome, keine Behandlung - dies hat bei mir jetzt zu 4 Nierenbeckenentzündungen in 3 Monaten geführt (dazu schreib ich auch noch in meinem Thread).


    wenn es also schon zum 'Himmel stinkt' ( so war es bei auch, mal Fisch, mal Jauche - keimabhängig? ) stelle ich mal die Theorie auf, dass du evtl. eine leichte - weil CRP fast normal- chronische Nieren/ Nierenbeckenentzündung hast ? Die auch die anderen Werte bei der szinti erklären könnte? Ist da evtl. doch mal die chemische Keule (Antibi) vonnöten ... nur mal so als Theorie.


    Gehst du ins Humboldt Klinikum? Ich überlege derzeit auch, zu Prof. Weikert nochmal Kontakt aufzunehmen, ich hab ja noch eine Rückschlagklappe (schleimhautfalte vor dem Ausgang) die mir das Leben oder besser das Entleeren erschwert - weshalb ich auch 2-3 x täglich zum Katheter greife....

    Ansonsten Einstweilen lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

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