Auslandsurlaub trotz Ablehnung durch die Krankenkasse

  • Hallo zusammen,


    ich befürchte, das ist nicht der richtige Ort für meine Frage. Hab aber nichts geeigneteres gefunden.

    Also verschiebt es bitte.


    Meine Krankenkasse hat meinen Urlaubsantrag nicht genehmigt (bin ja immer noch krank geschrieben).

    Mir ist klar, dass ich den Anspruch auf Krankengeld verliere, wenn ich nun trotzdem fahre.

    Aber wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Besteht der dann ebenfalls nicht?


    Es wäre schön, wenn jemand etwas genaueres weiß.


    Viele Grüße


    Pamira

    pT3a, pN2 (3/32), L0, V1, Pn0, R0; Magnilitätsgrad: G3, Radikale Zystektomie mit Anlage einer Neoblase am 14.03.2016, Uniklinik Köln
    Chemotherapie 6-9/2016, 4 Zyklen (Gemcetabin/Cisplatin). Schließen einer Blasen-Scheiden-Fistel am 29.12.2016, Uniklinik Tübingen

  • Moin Pamira,

    ich fürchte, Du gefährdest den Schutz der Versicherung falls Du ohne Zustimmung die Reise antrittst. Besteht nicht eher die Möglichkeit, durch den Arzt eine Befürwortung für die Urlaubsreise zu bekommen und einen Widerspruch einzulegen?


    Liebe Grüße

    Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Liebe Pamira,


    das mit dem Versicherungsschutz weiß ich leider nicht. Aber kannst du nicht nochmal mit deinem Arzt sprechen, was der dazu sagt (mit dem Auslandsurlaub)? Bei uns ist es so, dass wenn der Arzt den Urlaub befürwortet, dann sind wir als Arbeitgeber auch einverstanden. Und anscheinend sind dann die Krankenkassen auch einverstanden (zumindest habe ich nie etwas anderes von meinen KollegInnen gehört).


    Es ist ja so, dass man lediglich nichts tun darf, was der Heilung entgegensteht. Und ich habe jetzt nicht ganz genau im Kopf, für was genau du gerade krankgeschrieben bist. Aber wenn du sagst, dass du auch aus seelischen Gründen (wegen der Krebserkrankung) mal raus musst aus deinem Alltag, vielleicht kann der Arzt das dann befürworten. Ich würde es lieber noch einma auf diese Weise versuchen und dadurch irgendwie die Krankenkasse mit ins Boot holen.


    Ich drücke dir die Daume, dass du unbeschwert deinen Urlaub antreten kannst und ich hoffe, dass dir hier noch andere Tipes wegen des Versicherungsschutzes geben können.



    Liebe Grüße und frohe Osterfeiertage


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

  • Danke, Christina und Wolfgang.


    Was den Widerspruch angeht, so läuft mir die Zeit weg.

    Ich muss da etwas weiter ausholen.


    Diesen Urlaub habe ich bereits im Oktober gebucht, also lange, bevor ich wusste, was noch auf mich zukommt - erneute OP etc. (Darauf habe ich die Krankenkasse auch schriftlich hingewiesen).

    Damals habe ich gedacht, okay, gutes halbes Jahr noch. Das sollte gehen.

    Es kam ja dann alles anders.


    Nach der OP Ende Dezember in Tübingen hat sich meine Inkontinenz schon um einiges verbessert (aber letztlich funktioniert das alles nur wirklich mit den Tampons). Am 28.03. hatte ich einen weiteren Kontrolltermin in Tübingen. Da ist dann auch ein TVT-Band vorgeschlagen worden.

    Mir wird keine Wahl bleiben, als das in Tübingen machen zu lassen (mein Urologe hatte mir vorher schon gesagt, ich würde so schnell keinen anderen Arzt finden, der das macht).

    Nach meiner Rückkehr aus Tübingen hatte ich am 31.03. einen Termin beim Urologen. Mit ihm habe ich dann wegen der für Mitte Mai geplanten Wiedereingliederung gesprochen (vorher soll besagter Urlaub stattfinden). Mein Urologe meint, eine Wiedereingliederung dann macht keinen Sinn, wenn ich Anfang Juli schon wieder ausfalle (früheren Termin bekomme ich nicht in Tübingen).


    Ich habe noch am selben Tag vergeblich versucht, meinen Sachbearbeiter bei der Krankenkasse zu sprechen. Hab dann eine Mail geschickt, in der ich den Sachverhalt beschrieben habe. Montags bekam ich Antwort, ich solle doch bitte darlegen, wann ich wie lange wohin fahre und Atteste der Ärzte beibringen.

    Wohin etc. habe ich sofort erklärt. In dieser Mail habe ich auch darauf hingewiesen, dass sich mein Leben seit mehr als 1 Jahr fast nur noch um OPs, Chemotherapie mit allen Nebenwirkungen und Inkontinenz dreht,ich psychisch ziemlich am Ende bin und seit Monaten vergebens versuche, einen Therapieplatz zu bekommen.

    Ist der gar nicht drauf eingegangen.

    Die Atteste vom Urologen und Onkologen habe ich drei Tage später per Mail geschickt.


    Vorgestern hat mich mein Sachbearbeiter angerufen. Der Medizinische Dienst habe meinen Antrag abgelehnt.

    Begründung: wenn ich vier Stunden fliegen kann, warum kann ich dann nicht arbeiten?

    Es ist einfach lächerlich, aber pure Gehässigkeit.


    Dieser Urlaub dient nur der Erholung. Ich kann wegen meiner Inkontinenz vorher Vorkehrungen treffen und die Flugzeit steht in keinem Verhältnis zu den zwei Wochen Erholung anschließend.


    Auf meinen Einwand, dass aber aber fünf Stunden mit dem Auto nach Tübingen fahren dürfe, bekam ich zu hören: "Das ist der nächste Punkt."

    Warum ich eigentlich vorher nicht arbeiten könne.

    Auf meine Antwort, dass ich psychisch ziemlich am Ende bin, hat er gar nicht reagiert.


    Ich hab ihn dann gebeten, er möge mir das alles in schriftlicher Form geben.


    Das Schreiben kam heute. Dem kann ich gar nicht widersprechen.

    Ich kann nur den Sachverhalt aus meiner Sicht darstellen, dann bekomme ich einen Bescheid von denen und dem kann ich dann widersprechen!


    Die Zeit habe ich nicht. Wir fliegen heute in 2 Wochen.

    Gestern habe ich noch gedacht, dann war es das eben. Er hat mir eh alles vermiest.

    Nach dem Schreiben heute sehe ich das alles etwas anders und denke, jetzt erst recht.

    Der will mir nur einen reinwürgen!!!!


    Ich finde es so mies. Seit 1979 bin ich dort krankenversichert. Zum ersten Mal bin ich in einer Situation, dass ich Krankengeld beziehe.


    Großes Pech, dass ich wegen der Feiertage so gar nichts machen kann.


    EDIT:

    Meinen Urologen kann ich leider nicht fragen. Der ist im Osterurlaub.

    Dienstag werde ich versuchen, einen Anwalt zu finden.


    Sobald mir jemand sagt, dass ich doch krankenversichert bin, werden wir fahren. Dann kann sich die Krankenkasse das Geld sonst wohin stecken.

    pT3a, pN2 (3/32), L0, V1, Pn0, R0; Magnilitätsgrad: G3, Radikale Zystektomie mit Anlage einer Neoblase am 14.03.2016, Uniklinik Köln
    Chemotherapie 6-9/2016, 4 Zyklen (Gemcetabin/Cisplatin). Schließen einer Blasen-Scheiden-Fistel am 29.12.2016, Uniklinik Tübingen

  • Die Aussage der KK und die Bewertung vom MDK sind an Unverfrorenheit kaum zu überbieten. Das ist ein Fall für den Anwalt. Vielleicht reagiert man seitens der KK schneller wenn ein Jurist schreibt. Ich drücke Dir die Daumen. Der Anwalt muss jetzt schnell handeln, dann klappt es vielleicht doch noch einvernehmlich.


    Liebe Grüße

    Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Pamira,

    leider hast du das Pferd von hinten aufgeräumt. Erst hier fragen :)

    dann zum Arzt, dann zur Kasse.

    Du kannst dich nur über die Psyche retten, Druck jeglichen Schriftverkehr, Email Kontakt mit der Kasse aus. Ein Anwalt muss vorher wissen, wie du was begründet hast. Außerdem brauchst du ein Attest das deinen körperlichen und psychischen Erholungsbedarf bestätigt. Auch im Hinblick auf erneute Op.

    Wenn die Antwort (Zusage) der Kasse verschleppt wird, riskierst du wirklich Versicherungsschutz.


    Hast du vielleicht einen Auslandskrankenschutz? Der sollte aber auch nicht jetzt erst abgeschlossen werden.


    Viel Glück, Ricka

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