Hallo ich bin jetzt auch dabei

  • Hallo zusammen

    ich möchte mich kurz vorstellen.

    Mein Name ist Thomas, ich bin 59 Jahre alt, bin seit 38 glücklich mit ein und derselben Frau verheiratet und gemeinsam haben wir 2 erwachsene Kinder.

    Seit dem 25.04.2017 ist die Welt nicht mehr so, wie sie war. Stimmt nicht ganz, es fing ja eigentlich schon 14 Tage früher an.

    2 Tage hatte ich aus heiterem Himmel Blut im Urin. Bin bis dahin regelmässig zur Vorsorge gegangen ( zuletzt im Februar 2017 ). Ausser einer altersentsprechend vergrösserten Prostata immer ohne Befund. Trotzdem bin ich am dritten Tag sofort zu meinem Urologen und der stellte bei einer Blasenspiegelung etwas in der Blase fest, was da nicht hingehört. Schock!

    Eine TUR B wurde am 20.4., also vor etwas mehr als einer Woche durchgeführt. Ich habe heute noch mit den Folgen zu kämpfen, d.h. Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch. Ich habe von meinem Urologen Antibiotika bekommen und hoffe, dass es bald besser wird.

    Vorgestern kam dann der nächste Schock. Das histologische Ergebnis lautet: pTa G 3.

    Mein Urloge meint, das ich Glück im Unglück gehabt hätte. Tja, so kann man es auch sehen. Ich schwebe im Moment zwischen Wut, Trauer und viieel Angst.

    Das weitere Vorgehen ist in der Form geplant, dass in ca. 6 Wochen eine 2. TUR B durchgeführt wird, hoffentlich verschlechtert sich da das Ergebnis nicht noch weiter. Nach weiteren 6-8 Wochen soll die 3 jährige Instillationstherapie mit BCG durchgeführt werden.

    Bei meinen Recherchen bin ich auf das Forum gestossen und muss sagen, das ich dankbar darüber bin Euch gefunden zu haben. Es liegt glaube ich ein weiter und vor allem neuer Weg vor meiner Familie und mir und ich werde Eure Hilfe benötigen.

    Darf ich mich direkt mit 2 Fragen an Euch wenden?

    1. Ist aus Eurer Sicht die Behandlung mit BCG das sinnvollste in meiner Situation oder sollte etwas anderes probiert werden?

    2. Ist es sinnvoll und ratsam, meinen Körper jetzt vor den absehbaren Behandlungen durch die Gabe von Naturheilmitteln ( nach Robert Franz ) zu stärken.

    Ich hoffe, dass es für einen ersten Aufschlag nicht zuviel war und bin für jeden Rat dankbar.

    Gruss Thomas

  • Guten Morgen Thomas,

    herzlich willkommen hier bei uns im Forum trotz der schwierigen Ausgangslage.


    Du beschreibst es recht klar und deutlich. Ein Oberflächentumor wurde nachgewiesen und diesen gilt es nun zu behandeln. Bisher verläuft es in Deinem Fall so, wie es die Leitlinien Vorsehen. Es gilt nun aus meiner Einschätzung, die BCG Therapie nach der zweiten TUR-B einzuleiten.


    Zumindest hast Du eine Chance das Monster zu bekämpfen.


    Liebe Grüße

    wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • 1. Ist aus Eurer Sicht die Behandlung mit BCG das sinnvollste in meiner Situation oder sollte etwas anderes probiert werden?

    2. Ist es sinnvoll und ratsam, meinen Körper jetzt vor den absehbaren Behandlungen durch die Gabe von Naturheilmitteln ( nach Robert Franz ) zu stärken.

    BCG ist in dieser Situation sicher der Goldstandard. Ich würde das durchziehen (BCG ist anderen Mitteln, wie z.B. MMC (Mitomycin) überlegen).


    Mit Naturheilmitteln das ist so eine Sache ... was genau meinst Du denn??

    Grundsätzlich ist es so, dass auch Naturheilmittel schaden können!! Ich habe z.B. MMC als Instillationsbehandlung erhalten und eine Heilpraktikerin wollte mich mit der Gabe bestimmter Substanzen (u.a. Vitaminen) "aufpäppeln". Zufällig wurde mir (hier übers Forum) bekannt, dass bestimmte Stoffe für eine Wirkungslosigkeit des MMC sorgen. Leider weiss ich nicht mehr, welcher Stoff das war. Oder denk mal an das inzwischen berühmte Johanniskraut (Hypericum) ... viele Medikamente verlieren bei gleichzeitiger Einnahme ihre Wirkung, vor allem über die Leber verstoffwechselte Substanzen.

    Bei BCG wird auch diskutiert, ob die gleichzeitige Gabe von Vitamin D den Behandlungserfolg signifikant verbessert. Das ist aber alles nicht spruchreif und am besten man fragt seinen Urologen. Die Frau meines Urologen ist wohl naturheilmittelmäßig tätig .... so jemand wäre ein guter Ansprechpartner.


    Du hattest vermutlich "nur" einen Tumor und nicht mehrere .... das ist schonmal gut (wie auch das pTa "gut" ist). Und wenn der Tumor < 3cm war, ist as auch gut.....


    Sicher melden sich noch andere .... all the best,


    Nice sunday

  • Lieber @thomas57 ,


    herzlich Willkommen in unserem Forum, dem besten seiner Art.


    Zu deine medizinischen Fragen wurde dir schon geantwortet, ich antworte dir nun auf die Fragen, die du (noch) gar nicht gestellt hast. *lächel*


    Du lebst - was selten genug heutzutage ist - in einer langjährigen und glücklichen Ehe. Um dieses Glück nicht auf die Probe zu stellen, solltest du deine Frau und deine Kinder mit einbeziehen in deine Krankheit und in die Behandlung, denn wir haben es hier oft genug erlebt, dass die Angehörigen am Schweigen der Patienten verzweifeln. Solltest du zu denen gehören, die partout alles mit sich alleine ausmachen wollen, dann solltest du zumindest deiner Frau und deine Kindern von diesem Forum erzählen und sie sich entweder selbst anmelden oder wenigstens mitlesen lassen. Wir haben hier immer wieder Ehepartner oder (erwachsene) Kinder, die im Thread des Patienten mitschreiben oder sich selbst anmelden und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man als Angehöriger hier auch sehr viel Mut und Wissen schöpfen kann und hier sowohl die Patienten als auch deren Angehörige in schwierigen Phasen nicht alleine gelassen werden.


    Ansonsten gilt eines: Lies dich hier duchs Forum, wir haben ein Lexikon und viele mutmachende und aufbauende Geschichten. Und stelle Fragen, die dir auf der Seele brennen.



    Liebe Grüße und alles Gute


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

  • Moin Thomas,

    ich denke meine Vorschreiber haben alles geschrieben. Glück im Unglück, Leitliniengerecht. Alles wird seinen Weg gehen und ein ta ist noch recht gut zu behandeln. Die Rezidivmöglichkeit eines G3 ist allerdings recht hoch, deshalb bei der BCG Behandlung nicht schlampen sondern klotzen.


    Nun, von diesen Ergänzungsmitteln halte ich nicht viel, wer sich ansonsten gut und richtig ernährt hat eigentlich alles was der Körper braucht. Wenn du so etwas zusätzlich zur Unterstützung nehmen möchtest, sprech es mit Deinem Arzt ab, nicht das sich da was ins Gehege kommt.


    Gruss

  • Hallo zusammen

    vielen Dank für Eure schnellen und hilfreichen Antworten.

    An Chris, nein bei uns gibt es kein Schweigen. Wir themathisieren das auch in der Familie.

    Ich werde weiter berichten.

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