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Hallo liebes Forum,
ich suche Erfahrungsberichte des Umgangs mit Cranberry-Saft im Zusammenhang mit einer BCG-Instillation. Nach meiner gestrigen Instillation bei derzeit täglichem Trinken des Cranberry-Saftes hatte ich kaum eine spürbare Nebenwirkung. Kann dieser Saft kontraproduktiv sein oder vorteilhaft?
Vielen Dank im voraus für Ihre/Eure Erfahrungen.
Lieber Wolms,
erstmal Willkommen in unserem Forum, ich habe deinen Beitrag verschoben und ein neues Thema für Dich eröffnet - sodass du hier deine Fragen zum Thema Blasenkrebs, BCG-Therapie usw. stellen kannst.
Es wäre schön von Dir, wenn du etwas über deinen Befund sagen könntest und uns auch sagst, wie oft du bisher die BCG-Instillation bekommen hast und welche Nebenwirkungen dabei bei Dir aufgetreten sind.
Grundsätzlich ist eine Blasenentzündung eine "Gewünschte Nebenwirkungen" der BCG-Therapie und somit sollte man vermeiden Getränke oder Medikamente einzunehmen, die diese Blasenentzündung abschwächen bzw. unmöglich machen. Daher sehe ich Cranberry-Saft schon als nicht "zielgerichtet" an.
Gruss
AndreasW
Lieber Andreas,
vielen Dank für Deine prompte Rückmeldung. Nachfolgend einige Informationen und weitere Fragen:
-Erstdiagnose Tumorklassifikation pTa, G2-3/high grade in 02/2017
-TUR-Blase in 02/2017
-TUR-Blase-Nachresektion in 03/2017
-Tumorfrei Stand 03/2017
-Start BCG-Therapie am 17.05.17
-Keinerlei Nebenwirkungen (bis auf leichtes Brennen in der Harnröhre am Behandlungstag) in der Folgezeit. Nicht einmal besonderen Harndrang.
Seit gut einer Woche nehme ich morgens allerdings Cranberry-Saft pur ein. Sollte ich ihn für die gesamten 6 Wochen der Instillation weglassen?
Parallel nehme ich zu mir:
- jap. Grüntee Sencha Uchiyama (1x tgl.), soll angeblich gut sein gegen Blasenkrebs
-Vitamin D3 und Selen (beides höherdosiert - zur Immunsystemsteigerung - nach Empfehlung meines Hausarztes)
Mein Urologe hat mir so gut wie keine Informationen gegeben. Weder zur vorteilhaften Nahrungsaufnahme noch zum Cranberry-Saft, trotz gezielter Fragen. Zum BCG-Verbleib in der Blase empfiehl er ca. 45-60 Minuten und das trotz allgemeiner Empfehlung von 2 Stunden. Ich fühle mich deshalb ziemlich desinformiert.
Gibt es aus Deiner oder anderer Forumsteilnehmer Sicht Tipps auch zum positiven/negativen Einfluss von "Essen und Trinken" oder Nahrungsergänzungsmitteln?
Das sollte es für heute gewesen sein. Ganz herzlichen Dank für jeden hilfreichen Rat.
Gruss,
Wolms
Nun Wolms,
das du bisher kaum (keine) Nebenwirkungen der BCG-Therapie hast, ist erstmal vollkommen normal. Die ersten Instilltaionen verlaufen bei den meißten vollkommen problemlos, die Nebenwirkungen werden ab der 3. bis 4. Istillation deutlich spürbarer.
Warum dein Urologe dir empfiehlt, das BCG nur 45 - 60 Minuten in der Blase zu belassen, kann ich erstmal so nicht nachvollziehen. Die Empfehlung des Herstellers wie auch der meißten Urologen sagt hier eindeutig, dass das BCG für ca. 2 Stunden in der Blase belassen werden sollte - nur dann kann eine ausreichende Immunreaktion stattfinden und somit das rezidiv bzw. progressionsrisiko minimiert werden.
Allerdings, ist dabei auch dein Alter zu berücksichtigen, denn schon für wesentlich jüngere Patienten ist die BCG-Therapie eine qual - insofern ist es eine Gradwanderung.
Von Nahrungsergänzungsmitteln halte ich persönlich nicht viel, durch eine ausgewogene Ernährung nehmen wir alle Vitamine etc. auf, die wir benötigen - wirkliche Mangelerscheinungen gibt es im europäischen Raum nicht mehr. Auch Seelen nehmen wir auf, indem wir Fisch, Fleisch, Spargel, Spinat, Tomaten usw. essen.
Die empfohlene Tagesdosis von Selen (70µg/Tag) hat man z.b. schon erreicht, wenn man 150g Hering oder 200 g Rinderfleisch verzehrt.
Gruss
AndreasW
Hallo Andreas,
hatte heute die 3. BCG-Instillation, wieder ohne besonderen Nebenwirkungen. Ich hoffe, ich bin nicht immun gegen Nebenwirkungen, die ja vorteilhaft sind.
Aus den vielen Forumsbeiträgen habe ich viele gute und interessante Infos bezogen. Dadurch konnte ich mir weitere Fragen ersparen. Trotzdem fallen mir noch zwei ein:
- Bei meinen bisherigen jährlichen urologischen Untersuchungen wurde jeweils ein Blasenkrebstest namens NMP22 durchgeführt. Zuletzt in diesem Jahr. Alle Ergebnisse waren jeweils ohne Befund - trotz eines im nachhinein bestätigten Tumors seit Anfang März letzten Jahres als die Blutungen begannen. Diesen Test und die Kosten dafür könnte man sich eigentlich sparen!!? Gibt es ähnliche Erfahrungen?
- Gibt es irgendwelche negativen Einflüsse eines mässigen Alkoholgenusses vor oder nach Instillationen?
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten im Rahmen des Forums!
Gruss,
wolms
Lieber Wolms,
egal ob es nun der NMP22 oder auch andere "Tumormaker" wären, kein Test ist so aussagekräftig, das damit z.B. eine Blasenspiegelung ersetzt werden könnte. Somit kann man sich das Geld für derartige Test´s ruhig sparen.
Jetzt nachdem du an Blasenkrebs erkrankt bist, muss eh aller 3 Monate eine Blasenspiegelung durchgeführt werden (min. die nächsten 24 Monate, danach aller 6 Monate und ab dem 5. Jahr einmal im Jahr). Somit machen Tumormaker keinerlei Sinn mehr.
Zwecks Alkohol:
Es gibt Mitglieder im Forum, die am Instillationstag ein Hefeweizen getrunken haben z.B. dann zum Abendessen. Ich selbst kann dazu wenig sagen, denn Alkohol trinke ich extrem selten.
Gruss
AndreasW