Hallo liebe Forennutzer

  • Ich bin 62 Jahre alt und ich stehe vor einer schweren Entscheidung. Es sollte meine Blase entfernt werden. Die Ärzte haben mir eine Neoblase vorgeschlagen. Ich möchte, dass Ihr euere Erfahrungen mit OP, mit REHA und das Leben mit Neoblase schildert. Ich bin total verunsichert, ich weiß nicht wie meine Zukunft aussieht.

    Ich bin selbstständig, es ist mir auch nicht egal, dass ewentuell meine Familie in Schwerigkeiten kommt. Hier wäre die Frage: wie lange Zeit braucht man, wieder arbeitsfähig zu sein? (ich mache Kopfarbeit, Reparaturen)

    Körperlich bin ich in sehr gutem Verfassung, ich traniere 2-3mal wöchenlich.

    Hat jemand Erfahrungen mit Uniklinik in Mainz?


    LG

    Gabor

  • Moin moin Gabor und herzlich willkommen bei uns im Forum. Der Grund ist immer bedrückend aber ausweichen funktioniert nicht. Bitte gib uns zunächst eine kurze Schilderung zum bisherigen Verlauf der Erkrankung und den Befund der zur Entscheidung der Blasenentfernung geführt hat. Falls Du diesen hier hochladen willst mach bitte vorher die Namen unkenntlich. Die orthotope Neoblase ist der Rolls Royce unter den Ableitungen. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die OP dauert durchaus zwischen sieben und zehn Stunden und der Aufenthalt im KH variiert zwischen zwei und drei Wochen. Danach die AHB weil die Kontinenz im OP bleibt. Diese wirst Du völlig neu erlernen und erarbeiten müssen. Lies Dich zunächst ein im Unterforum Neoblase Männer und Du bekommst einen ersten Eindruck. Letztlich wird die tatsächliche Ableitung immer erst während der OP festgelegt.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Gabor,

    es ist schon schwierig dir ohne genaue Diagnose zu raten. Die Entscheidung zur Neoblase, also zur Blasenentfenung ist anscheinend schon gefallen.

    Familie hin oder her, das man dir zur Blasenentfernung rät hat schon seinen Grund. Ich denke mal das es sich hier schon um etwas Muskelinvasives handelt, also pT2 aufwärtz. Ok.. das ist jetzt rätselraten.


    Zur Op selbst, rechne mit 6 bis 8 Stunden und anschliessend mit mindestens 14 Tagen Krankenhausaufenthalt. Eine Woche zu Hause, dann 3 bis 4 Wochen Anschlussheilbehandlung. Ich denke das du so ca. insgesamt ein viertel Jahr ausser Gefecht sein wirst. Wir haben hier einige, die es unbedingt wissen wollten und so früh wie möglich angefangen haben zu arbeiten, einige von denen weilen leider nicht mehr unter uns.


    So eine Blasenentfernung ist eine echte Hammer Operation, das schwierigste und komplizierteste was es in der Urologie gibt, das macht man nicht so nebenbei.


    Es wäre für uns hilfreich zu erfahren wie dein bisheriger Krankheitsvelauf sich darstellt, nach Möglichkeit mit Diagnose und Histologie der letzten TUR B .


    Gruss Rainer

  • Danke für die erste Informationen.

    Ich habe einen vorläufigen Arztbrief. (TUR-B am 02.10.2017)

    Diagnose: muskelinvasiven Urothelkarzinom der Harnblase pT2, G2-G3, high-grade

    Pathologie:

    mäßig bis schlecht differenzierten Ukarzinom stromainvasives Wachstum mind. pT1

    mäßig bis schlecht differenzierten Ukarzinom beginnend muskelinvasives Wachstum pT2 G2-G3

    schlecht differenzierten papillären Ukarzinom ohne stromainvasives Wachstum mind. pTis

  • Ich denke, über die notwendige Zystektomie ist bei dem Befund nicht mehr zu diskutieren, sie ist unausweichlich. Nun fehlen noch Informationen zu den Auswirkungen. Das sind L für Lymphanschluss oder V für Venenanschluss. Das muss nicht sein, kann aber sein. In diesem Fall würde sich an die OP eine Chemotherapie zwischen vier und sechs Zyklen anschließen.

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


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