Hallo an alle!
ich bin in aktiver Form ganz neu hier im Forum, auch wenn ich dieses als Besucher schon länger von "aussen" beobachte.
Ich möchte zunächst einmal meinen tief empfundenen Respekt an alle Betroffenen und die Angehörigen aussprechen! Wenn ich so manchen Erfahrungsbericht lese und vor meinem eigenen Hintergrund darüber nachdenke, wird mir schon teilweise etwas flau im Magen.
Nichtsdestotrotz möchte ich in Anbetracht meiner eigenen Erfahrungen auch dazu beitragen, allen die meinen Beitrag lesen etwas Mut zu geben.
Bei mir wurde im Mai diesen Jahres die Diagnose Harnblasenkrebs gestellt, nachdem ich mit den üblichen Beschwerden bei einer sehr netten und umsichtigen Urologin in Essen vorstellig geworden bin. Daraufhin wurde bei mir nach wenigen Wochen im Juni stationär eine TUR-B im evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr durchgeführt. Bei der histologischen Untersuchung stellte sich heraus, daß es sich um einen breitflächig gestielten ca. 2 cm grossen bösartigen Tumor in Situ handelte( pT1 G3), welcher zum Glück noch nicht erkennbar ins Muskelgewebe eingewachsen war. Nach dieser TorTUR wurde ich erst einmal nach Hause entlassen mit der Ankündigung, daß bei dieser Diagnose nach WHO Klassifikation eine erwartete Rezidivrate von mindestens 70% wahrscheinlich sei und engmaschige Kontrollen im Sinne von Zystoskopien und Nachresektionen im Takt von 3 bis 6 Monaten unausweichlich seien.
So weit so schlecht.
Über meinen Gemütszustand zu diesem Zeitpunkt vor dem Hintergrund der Erfahrung, daß alle meine männlichen Vorfahren früh an Krebsleiden verschieden sind, könnte ich ein eigenes Buch schreiben, in dem das Verhalten einiger hochwohlgeborener sogenannter Professoren ein ganzes eigenes Kapitel in Anspruch nehmen würde. Darüber später vielleicht mehr.
Der eigentliche Grund, warum ich vom "Zuhörer" zum "Erzähler" werden will, sind meine Erfahrungen aus den letzten Wochen und Monaten, die mein Leben noch einmal um 180 Grad ins positive gedreht haben und die ich mit allen, die es betrifft, teilen möchte.
Zu meinem Hintergrund: Ich bin Zahnarzt in bestem Alter. Ich rauche nicht und trinke nur selten (1mal im Monat ein Glas Bier oder Wein). Ich treibe (1 bis 2-mal die Woche) leichten Sport.
Bei meinen intensiven Recherchen zu dieser relativ häufigen und schwerwiegenden aber unbekannten Krankheit (Jeder kennt Lungenkrebs, Brustkrebs. Leukämie etc., aber niemand aus meinem Bekanntenkreis kannte Blasenkrebs) haben mich zwei Dinge stutzig gemacht: zum einen die relativ hohe Rezidivquote und zum anderen das Fehlen einer medikamentösen Behandlung begleitend zur chirurgischen Therapie. In meinem Fachgebiet wäre eine Behandlung, bei der nicht einmal 30% Prozent der initialen Behandlung mit einem Therapieerfolg endet, gar nicht als Behandlung zugelassen. Erst ab über 50 Prozent, ja eigentlich erst ab deutlich über 90 Prozent Erfolgsquote kann man in der Zahnmedizin von etablierter evidenzbasierter Medizin sprechen. Alles andere ist in den Augen seriöser Zahnmediziner Hokus Pokus und wird logischerweise auch von den Krankenkassen nicht bezuschusst.
Ganz einfach! Nun ist es bei einem Tumor der in einem Weichgewebe wächst naturgemäss nicht so einfach wie z. Bsp. mit einem schmerzenden Zahn der gefüllt oder entfernt wird. Deshalb habe ich monatelang entsprechende Quellen im Internet analysiert und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Die Annahme, daß in einem Hohlorgan wie der Blase allein mit chirurgischer Intervention ein hochaggressives Zellwachstum dauerhaft gestoppt werden kann hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte als Trugschluss erwiesen, wie man den Verlaufsstatistiken zu dieser Erkrankung entnehmen kann. Auch die eingesetzten Chemotherapeutika wie das BCG oder das Schlitzschnecken-Hämocyanin beeindrucken mehr durch die potentiellen Nebenwirkungen als durch erwiesene Wirksamkeit in Studien.
Ich stand nach der TUR-B erst einmal hilflos vor einer Mauer der Unwissenheit und Ratlosigkeit auf seiten der Patienten und Ärzte, was mich dazu bewogen hat, weitergehende Recherchen anzustellen. Dabei bin ich nach Umwegen und Irrwegen auf die Theorien eines deutschen Medizin Nobelpreisträgers gestossen, der sich Anfang des letzten Jahrhunderts grundlegende Gedanken über Krebs gemacht hat und dafür zu Recht mit dem höchsten Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde den es gibt.
Es handelt sich um Otto Heinrich Warburg der bei seiner Grundlagenforschung zu diesem damals noch sehr neuen und unerforschten Gebiet der Medizin ganz unvoreingenommen durch die molekularbiologischen Erkenntnisse der letzten vierzig Jahre festgestellt hat, daß Krebszellen sich in einem sauren Milieu wohl fühlen und wachsen. Im Umkehrschluss heisst das aber auch, daß sich Krebszellen in einer basischen Umgebung nicht so gut entwickeln können. Daraufhin habe ich mir ein pH Messgerät von Conrad (Keine Werbung) gekauft und angefangen den Säuregehalt meines Urins regelmassig (4-5 mal pro Tag) zu protokollieren. Bei den zahlreichen Messungen habe ich festgestellt, daß mein Urin pH Wert zu 99% im sauren Bereich lag. Teilweise sogar massiv unter pH 5. Man sagt, daß eine gesunde Person Schwankungen von ca. pH 5 bis pH 8 im Laufe jeden Tages durchlebt. Morgens eher sauer (pH5) - abends eher basisch (pH8).
Ich muss dazu erklären, daß ich ab ca. 6 Wochen nach der OP erneut zunehmend Anzeichen der Erkrankung wie vermehrter Harndrang, massives nächtliches Schwitzen und dieser stechende Geruch des Urins verspürte. In diesem Moment wusste ich, daß ich ein Rezidiv habe und mich erneut operieren lassen müssen würde.
Diese allgemein akzeptierte Beziehung von pH Wert zu Tumorzellen liess mich aber nicht mehr ruhen, sodass ich über eine Möglichkeit nachsann nichtinvasiv den Tumor mit einer eher basischen Umgebung zu versehen um meiner Körperabwehr den Kampf zu erleichtern.
Nach diesen grundlegenden Überlegungen suchte ich ein Medikament welche den pH Wert im Urin erhöht. Diese Fragestellung stellte sich Apothekern bisher aber nicht, weshalb es so ein Medikament zur Zeit auf dem Markt nicht gibt. Das Problem der Übersäuerung ist in der Medizin aber durchaus bekannt. Gerade bei COPD Patienten (chronische Lungenkrankeit) führt eine Übersäuerung des Blutes zu schwerwiegenden Problemen. Diese Übersäuerung wird mit Hilfe von Tabletten abgepuffert. Diese Erkenntnis machte ich mir für einen Trick zu Nutzen.
Nun sind die Nieren für die chemischen Eigenschaften des Blutes zuständig und filtrieren und modulieren die Blutflüssigkeit unablässig den ganzen Tag und bei Nacht. Überschüssige Basen wie Säuren werden durch die Nieren erkannt und über die Harnblase abgeleitet. Diese Eigenschaft habe ich mir zu Nutzen gemacht und Rezeptfrei erhältliche Tabletten gekauft und nehme sie seit etwa 2 Monaten regelmässig ein.
Die Folge: etwa eine Woche nach Beginn der Einnahme stellte sich subjektiv eine massive Besserung meiner Beschwerden ein. Das nächtliche Schwitzen (für mich ein Indiz für die Anstrengung meiner Körperabwehr) war nach ca. 3 Tagen vorbei. Der üble Geruch des Urins wurde immer flüchtiger und war nach zwei Wochen komplett verschwunden.
Ich traute dem Braten aber nicht und wollte meine subjektive Wahrnehmung durch eine Untersuchung durch meine Urologin abklären lassen, was ich vor 3 Tagen auch tat. Diese schimpfte erst einmal mit mir, warum ich keine vorschriftsmässige Nachresektion 3 Monate post OP habe durchführen lassen. Daß ich zu diesem Zeitpunkt keinen Anlass wegen fehlender Beschwerden hatte, habe ich natürlich nicht erwähnt. Sie führte dann eine Zystoskopie durch, um mir dann erstaunt mitzuteilen, daß sie keine sichtbaren Spuren des Tumors, ja noch nicht einmal eine normalerweise sichtbare Narbe durch die Operation erkennen könne. Auch die anschliessende Laborauswertung meiner Urinprobe ergab keinen Hinweis auf Blut- bzw. Tumorspuren. Sie teilte mir freudig erregt am Telefon mit, daß ich jetzt als Tumorfrei gelte mit der dringenden Empfehlung in naher Zukunft ein sogenanntes Blasenmapping durchführen zu lassen. Meinen Hinweis auf meine selbst durchgeführte Medikation überhörte sie elegant.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, daß ich vor Freude und Erleichterung bitterlich geweint habe. Auch jetzt gerade bei dem Gedanken daran wird mir wieder ganz komisch. Mir ist auch bewusst, daß sich durch die Operation oder durch Migration Metastasen in anderen Organen (v.a. Darm) gebildet haben könnten, weshalb ich im Moment nicht ganz so euphorisch durch die Gegend laufe.
Versteht mich bitte nicht falsch: ich behaupte nicht, daß ich meinen Tumor durch ein Wundermittel geheilt habe. Ich bin sehr vorsichtig, wenn es um Heilsversprechen geht.
Ich möchte ein bisschen Hoffnung und positive Energie verbreiten auf dem Leidensweg den wir alle durchmachen müssen.
Vielmehr geht es mir auch darum, auf diesem Wege vielleicht einen neuen Pfad einzuschlagen, um die bisher enttäschenden Ergebnisse der konventionellen Therapien zu ergänzen und zu verbessern. Ich habe versucht, Kontakt mit dem Universitätsklinikum Essen aufzunehmen um vielleicht eine klinisch validierte Studie zu starten. Dies ist mir mit entsprechenden Stellen bisher nicht gelungen. Ich werde es aber weiter versuchen und euch auf dem Laufenden halten. Falls jemand einen Facharzt kennt, der Nebenwirkungsfrei evtl. Neuland betreten möchte, bitte mich zu kontaktieren.
Bis dahin allen Betroffenen alles Gute.
Von Herzen
Frohnhauser