Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit meinem Rentenberater, der mir empfahl, einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen, um ohne
Abschlag in Rente gehen zu können. *30.08.1954
Die Fakten:
Am 04.08.17 wurde bei mir eine Zystoskopie durchgeführt und dabei ein tubulärer Rasen festgestellt. Durch die OP am 17.08.17 stellte sich ein
Urothelkarzinom der Harnblase pTa G2 Rx Ostium ureteris links heraus. (pTa,G2 Ostial links). Eine Ureterschiene wurde gelegt. - Diese führte im
Verlauf zu Dauerentzündungen mit ständig wechselnden Antibiotika-Gaben, ich konnte kaum noch laufen und mir ging es sehr schlecht.
Am 18.10.17 wurde planmäßig ein Nierenunterkelchstein links mittels Dormia-Schlinge entfernt. Dabei konnte dann endlich die DJ-Schiene entfernt
werden, diese war verstopft und am Harnleiter festgewachsen. Innerhalb dieser OP wurde dann nur noch eine kurz liegende Schiene gelegt.
Die OP-Narbe innerhalb der Blase war verheilt.
Danach ging es mir relativ gut, bis ich in ein großes Loch fiel. Ich hatte mich anfangs sehr "zusammen gerissen", weil ich dachte, ich habe so ein
großes Glück, dass der Krebs in einem so frühen Stadium erkannt worden ist und ich als ehrenamtliche Sterbebegleiterin schon mit so vielen
Schicksalen konfrontiert worden bin, müsste ich das doch mit links schaffen! Hinzu kam, dass mein Lebensgefährte seine Ehefrau vor einigen
Jahren an Krebs verloren hatte, also musste ich jetzt stark sein, um ihm nicht zur Last zu fallen. Jetzt hat mich die Depression mit voller Wucht
erwischt!
Ich habe mich in die Hände eines Neurologen begeben, der anfangs sehr verständnisvoll reagierte und meinte, ich brauche Zeit, um diese
Diagnose zu verarbeiten. Er hat mich weiterhin wegen einer schweren depressiven Episode und einer akuten Belastungsreaktion au geschrieben.
Als ich ihm nun berichtete, dass ich auf Empfehlung meines Rentenberaters einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen wolle, hat er sehr
ungehalten reagiert. Er meinte, dass es ja wohl unmöglich sei, dass sich einfach jeder aus dem Topf bedienen könne, es ginge ja schließlich darum,
ob man im Alltag eingeschränkt sei. Er selbst mache die Gutachten für diese Schwerbehinderungen. Da habe ich wohl ins Fettnäpfchen getreten!!!!
Glücklicherweise hat mein Hausarzt anders reagiert und meinte, er wolle mich in allen Belangen unterstützen, schließlich hätte ich einen Anspruch
darauf!
Ich habe mich hier im Forum schon umgesehen und bin sehr froh, dass es euch gibt!!! Wenn man so viele Geschichten liest, von Schicksalen, die
so viel schlimmer sind, wird man wieder demütig! Ich wünsche allen Mitgliedern ganz viel Kraft und Mut, sich gegen die Krankheit zur Wehr zu
setzen.
Wie sehen konkret die Chancen für mich aus, einen GdB von 50 zu bekommen?