Nach pT1 G3 + Cis BCG Instillation

  • Hallo @all,

    am ersten Sonntag im August 2017 bekam ich große Probleme beim Urinieren. Es ging nur noch spärlich und unter Schmerzen. Nach Utraschall beim Urologen und der am nächsten Tag durchgeführten Blasenspiegelung kam die Diagnose Blasentumor.

    Der mich behandelnde Urologe führte am 05.09.2017 auch die TUR-B mit PDD im Krankenhaus unter Spinalanästhesie durch.

    Danach Mitomycin-Frühinstillation (40mg).

    Der histologische Befund vom 14.09.2017:

    "Urothelkarzinom der Harnblase, Muskelinvasion nicht sicher nachweisbar. Mind. pT1 G3 + Cis.

    .....

    Fragestellung: Nachresektion vs. frühe Zystektomie, Staging?

    Prozedere: Wir bitten um Vorstellung in unserer Sprechstunde zur Diskussion der Therapieoptionen (Nachresektion vs. Frühzystektomie)

    Dieser Fall wurde in der interdisziplinären urologischen Tumorkonferenz besprochen und das o.g. Prozedere festgelegt."


    Der mich behandelnde Urologe plädierte für die Frühzystektomie.

    Ich war total überfordert.

    In der Sprechstunde im Krankenhaus wurden mir ausführlich die Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten erklärt.

    Dennoch rauschten die Informationen nur so an mir vorbei.

    Da ich einen Hinweis auf die S3-Leitlinie bekommen hatte, las ich diese und die damit in Zusammenhang stehenden Dokumente.

    Dann entschied ich mich für die blasenerhaltende Variante.

    Am 08.11.2017 Nachresektion TUR-B. Auf meinen Wunsch vom Chefarzt der Urologie durchgeführt.


    Histologie: Anteile der Harnblasenschleimhaut mit dem Bild einer deutlichen granulierenden Entzündung sowie mit überwiegend stark denudiertem Epithel, dieses zeigt, soweit beurteilbar, keine Dysplasien. Keine weiteren Anteile des vordiagnostizierten Tumors nachweisbar.


    Die 1. BCG-Instillation erfolgte am 28.11.2017 - keine Nebenwirkungen.

    Die folgenden drei Instillationen waren mit Brennen beim Wasserlassen, Schüttelfrost und Fieber in den ersten 24 Stunden verbunden.

    Dann folgten die Weihnachtsferien und die nächste Instillation sollte am 03.01.2018 erfolgen. Doch zum Jahreswechsel hatten sich bei mir immer stärkere Gelenkschmerzen eingestellt, die mir das Stehen und Gehen fast unmöglich machten, Fenstergriffe konnte ich nicht mehr drehen. Der Weg zum Urologen am 03.01. war eine Quälerei, die Entzündungswerte im Urin veranlassten eine Verschiebung der 5. Instillation um eine Woche. Dazu traten mir aus den Oberschenkeln bis in die Kniekehlen die dicken Krampfadern heraus. Sowas hatte ich noch nie!

    Die 5. Instillation wurde mit einem blockbaren Katheter durchgeführt und darüber nach 2 Stunden die Spülung wieder abgelassen. Das wäre wegen der größeren Menge Restharn bei mir nötig. Die Nebenwirkungen waren ähnlich wie bei den anderen Spülungen.

    Wegen der Blasenentzündung bekam ich jetzt ein Antibiotikum und gegen die Gelenkschmerzen ein Kortisonpräparat.

    Zusätzlich wurde ich wegen des Verdachts auf BCGitis geröntgt.


    Jetzt erst suchte ich im Internet und fand dieses hervorragende Forum. Hätte ich es nur füher getan! Das Trinken muß ich trainieren.


    Am 22.01.2018 erfolgte die 6. BCG-Instillation - auf meinen Wunsch auf normalem Weg. Die Nebenwirkungen entsprachen den vorherigen Malen.

    Die Schmerzen in den Gelenken sind zum Glück verschwunden.

    Ich bin 67 Jahre und war schon immer schlank. Doch jetzt wiege ich bei 1,67m nur noch 53kg. Jede OP kostet etwa 3kg, die nicht zurückkommen. Ich mache mir Sorgen.


    Puh, war das viel Text.

    Liebe Grüße an alle Leser von Hans-Georg.

  • Hallo Hans-Georg


    bitte lese den Beipackzettel von BCG. So wie ich das verstandene habe, schließen BCG und Kortison sich aus. Bei Gelenkschmerzen bitte um ein anderes Mittel sich bemühen. Das Problem mit den Genkschmerzen habe ich auch. Doch hinsichtlich "Empfehlungen" halte ich mich aus gutem Grund da mal lieber zurück.

    Die andere Nebenwirkungen Schüttelfrost, Übelkeit, Kopfschmerzen, heftigste Krämpfe und Schmerzen mit permanenten Urindrang machen mir die Tage der Behandlung zur Qual.

    Deine Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen.

    In einem Buch von Dr. Johanna Budwig werden viele Rezepte vorgestellt, wie Krebspatienten bei Gewichtsverlust/Schwäche sich ausreichend ernähren können.

    Wünsche Dir, auch weiterhin gute Besserung.

    02/15 Blasentumor pT1 G 2 - 3, 04/15 TUR-B, kein Malignitätsnachweis, 07/15 MMC, nach der 3. Installation – Abbruch wegen starken Nebenwirkungen, 05/17 und 07/17 Blasen-NPL CIS, 09/17 6-malige BCG-Installationen, 01/18 1. Zyklus BCG, 05/18 2. Zyklus BCG, 05/18 Brustkrebs;OP und 26 Bestrahlungen, 11/18 3. Zyklus BCG

  • Grüß Dich,

    da hast Du ja schon so einiges durchgemacht mit der BCG Installation. Aber scheint ja zu Helfen.

    Klar die Nebenwirkungen sind schon heftig aber wenn du Glück hast kannst du Deine Blase behalten. Bei mir waren die Nebenwirkungen auch ziemlich heftig. Und die 11 kg die ich durch die OPs usw.abgenommen habe sind wie durch ein Wunder wieder an Ort und Stelle. ;)

    Verliere nicht den Mut und lass Dich nicht unterkriegen :thumbup:


    Gruß Dieter

    22.01.16 TUR-B pT1,G2
    09.03.16 TUR-B unter PDD,Nachweis CIS
    April-Mai 16 Instillationstherapie 6mal BCG
    16.06.16 TUR-B Nachweis CIS,high risk
    25.08.16 Radikale Zystoprostatektomie und Anlage einer Neoblase
    22.11.16-13.12.16 Reha in Ratzeburg

  • Danke für die guten Wünsche.

    Da meine Erfahrungen mit Ärzten sehr gering sind, fehlt mir wohl das gesunde Misstrauen in die Anweisungen des Arztes.

    Um mein Körpergewicht wieder zu erhöhen, habe ich einige Wochen 800kcal täglich zugefuttert, erfolglos.

  • Hallo zusammen,

    hier hatte ich davon berichtet, daß mir der Urologe gegen meine starken Gelenkschmerzen Prednisolon verschrieb. Da gab es dann hier und im anderen Thread Wortmeldungen, die aus dem BCG-Beipackzettel ein Nein zu Kortison entnommen hatten. Das hatte mich stark verunsichert und den Urologen verstimmt, als ich ihn daraufhin ansprach. So fragte ich direkt bei der Firma medac GmbH nach und bekam bereits am folgenden Tag die Antwort:

    Vom Hausarzt habe ich Etoriax 90mg bekommen und eine Überweisung zum Rheumatologen.

    In 14 Tagen findet das Mapping statt. Jetzt kann ich mir auch wieder die Daumen drücken :).


    Lieben Gruß an alle Mitlesenden


    Hans-Georg.