Blasenentfernung mit Urostoma

  • Hallo, ich bin neu hier. Habe vor 6 Wochen meine Diagnose Blasenkrebs erhalten. Am 12.1.18 Blasenmapping. Befund TaG3 und mehrere Karzinome in Situ. Am 7.2. TURB. Befund T1G3 und mehrere Karzinom in Situ. Die Ärzte hatten mir nach dem 1. Befund gesagt, alles nicht so schlimm. Bräuchte nur 1 Chemo, nach der 2. OP hiess es dann, bräuchte wohl doch noch mehrere Chemos, da schon wieder was nachgewachsen war seit der letzten OP. Nach dem 2. Befund heisst es nun, Rat Blasenentfernung, da der Krebs so aggressiv ist und so schnell nachwächst. Chemo würde ich wohl nicht durchhalte , da ich seit ca. 7 Jahren ständig Schmerzen und Entzündungen in der Blase habe. Habe mich jetzt entschieden für Blasenentfernung, dann ist der Scheisse Krebs raus. Muss aber jetzt noch bis 22.3. auf OP warten. Hab echt Angst, dass bis dahin wieder was nachwächst und weitet vordringt. Habe jetzt auch ständig Schmerzen und beim Wasserlassen kaum auszuhalten. Aber das kenne ich seit Jahren nicht anders. Ist die Zeit bis 22.3. Ok? Die Ärzte sagen ja, ist große OP, muss vorbereitet werden. LG Aseg

  • Lieber Aseg,


    erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Ich gehe jetzt mal schrittweise vor:


    1. bei einem pTa G3 + CIS:

    Auch hier wäre es nicht bei einer Frühinstillation mit Mitomycin geblieben, denn bei diesen Tumorstadium + Grading wäre eine 3 - jährige BCG-Therapie dringend erforderlich gewesen.

    Was Dir hier die Ärzte gesagt haben ist totaler "Schwachsinn" und vollkommen an den "Leitlinien zur Behandung von Blasenkrebs" vorbei.


    2. Bei der Nachresektion hat man dann also neben mehreren CIS auch ein pT1 G3 gefunden:

    Da zwischen beiden TUR-B normal vielleicht 4 bis 6 Wochen liegen, muss man hier sehr genau schauen - hat man bei der ersten TUR-B vieles "Übersehen" und war nicht gründlich genug - oder ist es innerhalb so kurzer Zeit zu Neuansiedlungen gekommen.

    Dies ist insgesamt schwierig von hier aus zu Beurteilen, sollten es sich aber wirklich um Neuansiedlungen innerhalb von 4 bis 6 Wochen handeln, dann wäre es besser wenn man eine Blasenentfernung durchführt.


    3. Zur Blasenentfernung:

    Eine Wartezeit auf die OP von bis zu 4 Wochen ist noch vollkommen okay, weil für diese OP ein "gesamter OP-Tag" eingeplant werden muss und dadurch auch langfristig geplant werden muss.


    4. Zu deinen jetzigen schmerzen in der Blase:

    Du hast eine relativ große Wunde in der Blase und der Urin darf nicht zu sehr konzentriert sein, da es dann zu "Blasenkrämpfen" kommt. Hier hilft wirklich sehr sehr viel trinken und am besten dafür geeignet ist "stilles Mineralwasser oder Tee´s". Von Kohlensäurehaltigen Getränken, viel Kaffee, Säften würde ich dir abraten, da eben diese den "Urin" zu sauer machen, was die Wundheilung negativ beeinflußt und zu einem brennen in der Blase führen kann.

    (Bsp: Leg Dir mal eine Scheibe Zitrone auf eine kleine Schnittwunde)


    5. Krankenhauswahl für die Blasenentfernung:

    Hier sollte man sich informieren, wie groß denn die Erfahrungen und die Fallzahlen sind.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Liebe Aseg,

    ich habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen und wünsche Dir für die bevorstehende OP alles Gute und gutes gelingen. Wahrscheinlich steht mir

    auch so eine OP bevor. Im März wird bei mir zum vierten Mal eine TUR-B gemacht und der Urologe hat mir schon mitgeteilt, daß wohl in naher

    Zukunft eine Neoblase nötig sein würde, da der Krebs sehr agressiv sei. Dir wünsche ich die Kraft die nötig ist um diese Krankheit zu

    überwinden.

    Liebe Grüße

    Ingeborg

  • Liebe Aseg,

    herzlich willkommen auch von mir, wenn der Anlass auch bescheiden ist. Nun steht ja bei dir schon fest, die Blase muss raus - schwere Entscheidung aber sicher Erleichterung, nachdem sie getroffen war. Ich habe mich seinerzeit wie du entschieden und bin bis heute froh drüber. Ich lebe gut mit meinerNeoblase. Es hat viel Geduld und Zeit gekostet, bis sich alles eingespielt hat aber nun lebe ich sehr gut damit und tatsächlich viel bewusster! Übrigens hab ich seinerzeit 6 Wochen auf die OP gewartet, da die Sommerferien reinspielten. Es muss halt ein großer OP Saal und Team für einen ganzen Tag reserviert werden.

    Welche Ableitung ist denn bei dir geplant? Soll es eine Neoblase werden? Klar, was geht kann erst während der Op entschieden werden, aber man hat mir dir sicher die geplante Ableitung besprochen?

    Bitte frag, was immer du wissen möchtest, wir versuchen dir nach Kräften zu helfen!

    Einstweilen lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebe Aseg

    Möchte Dir auch Mut machen zu Deiner baldigen Blasen.OP.

    Hatte die OP 2010 und habe jetzt ein Urostoma.

    Das wichtigste ist der operierende Arzt.

    Meine erste OP im Klinikum in Garmisch-Partenkirchen war laut Gutachten handwerklich sehr schlecht und ich wurde nochmal in München nachoperiert.

    Ansonsten keine Probleme bei der OP

    Aber wie schon gesagt.Du brauchst einen super Operateur mit viel Erfahrung

    Wünsch Dir schon heute Alles Gute und ich drück Dir beide Daumen

    Wird scho wieder wern,sagt Frau Kern

    Liebe Grüße von Dieter:)

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.

    Bei mir ist eine Neoblase nicht möglich, da der Krebs auch am Blasenausgang sitzt. Wird wohl ein Urostoma werden, vom Pouch würde mir von mehreren Seiten abgeraten. Soll öfters undicht sein und gibt wohl mehr Probleme als Urostoma. Man müsste dann ja auch alle 3 Stunden entleeren. Urostoma ist für mich ein Alptraum, bleibt mir aber nichts anderes übrig. Soll man ja mit klar kommen, wird gesagt.

  • Dieses Thema enthält 14 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.