Welche Therapie ????

  • Guten Tag,

    ich lese nun schon einige Wochen in diesem Forum.

    Es geht um meinen Vater. Er hat Zucker und muss regelmäßig zur Urinkontrolle. Vor einigen Wochen sagte der Hausarzt er hätte Blut im Urin. Nicht sichtbar. Keine Probleme oder ähnliches.Er verschrieb ein Antibiotika. bei der nächsten Kontrolle war alles okay. So etwa kurz nach Silvester nun sichtbar Blut im Urin. Darauf hin zum Urologen zu Spiegelung. Danach Einweisung ins KH. Es wurde die1. Tur gemacht, mit folgendem Befund: T1/G3.

    Die dringende Empfehlung, Entfernung der Blase. Wir holten uns eine Zweimeinung ein. Uniklinik. Dort wurde gesagt, 2. Tur.

    Weshalb ich mich an euch wende, was soll man nun machen?

    Mein Vater ist 75 Jahre und hat schon 2x Krebs( Darmkrebs vor 4,5 Jahren- alles gut und einen bösartigen Hautkrebs auch alles gut)

    Ich habe Sorge, dass er die BCG-Installation nicht verträgt. Zumal sie ja auch das Risiko nur verringert.

    Seine körperliche Verfassung ist nicht gut.

    Aber die Blase raus? Eine riesige OP.

    Ich habe so viele Nächte wach gelegen. Er hat sich immer auf meine Vorschläge eingelassen. Damals beim Darmkrebs wollten sie unbedingt Chemo machen. Ich habe abgeraten, da sein körperlicher Zustand ganz schlecht war.

    Wir sind regelmäßig zur Kontrolle mit CT. Röntgen und Sono, alles gut.

    Jetzt ist am Freitag die 2. Tur. Ich hoffe von Herzen für meinen Vater, dass der Befund nicht schlechter, bestenfalls besser wird. Und dann die Frage, wie soll die Therapie aussehen.

    Vom Gefühl her würde ich sagen, regelmäßige Kontrollen. Keine BCG.

    Mein Vater hat große Angst, die kann ich ihm aber leider nicht nehmen.

    Ich hoffe das Beste.

    LG Marie

  • Moin Marie und herzlich willkommen bei uns im Forum. Die Situation Deines Vaters ist durch die Vorerkrankung nicht einfacher aber ich denke eher, dass er sich auf eine neuerliche Behandlung einrichten muss. Das Ergebnis der 2. TUR-B wird hier die Richtung bestimmen. Ich, ich ganz persönlich, glaube nicht, dass eine engmaschige Kontrolle ausreichen wird. Der Blasenkrebs ist leider von einer sehr großen Rezidivquote begleitet und so kann ich im Moment nur die Daumen drücken für ein gutes Ergebnis.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Liebe Marie,


    beim T1G3 scheiden sich die Geister, die einen sagen "Blase raus", die anderen "Versuch Blasenerhalt", es ist ein Grenzfall. Ist der Tumor an einer oder an mehreren Stellen aufgetreten und wo genau in der Blase?


    Wichtig ist die 2. TURB, um die Ausgangssituation genau einschätzen zu können UND CT (mindestens Abdomen, besser inkl. Lunge) UND Röntgen der harnableitenden Wege (also Niere bis Blase mit Kontrastmitteln). Damit soll ausgeschlossen werden, dass der Tumor in den Harnleitern angefangen hat zu wachsen UND dass es bereits Metastasen gibt (die Wahrscheinlichkeit bei einem T1G3 ist gering, aber leider nicht null). Wenn diese Befunde zusammen sind (bitte flink machen), kann eine sinnvolle Empfehlung gegeben werden.


    Ich hatte die gleiche Diagnose mit 45 Jahren, da war ich über die 2. Variante froh und es ist mit einer 3-jährigen Mitomycinprophylaxe (die Leitlinien sagen BCG, aber mein Professor = Klinikleiter hat diesen Vorschlag gemacht) bis heute gut gegangen. Wenn die Ausgangssituation passt, ist es vlt. einen Versuch wert, da die Mitomycininstillationen nach den Berichten hier nicht so belastend sind wie die BCG-Instillationen. Die andere Variante ist die OP und da ist die Stomavariante die am schnellsten umzusetzende.


    Aber wie gesagt, erst einmal alle Befunde sammeln. Von der 2. TURB hängt viel ab.


    Ich drücke Euch die Daumen

    Melinda

    T1G3 - 11. Blasengeburtstag :)

  • Hallo und einen guten Tag,


    nun heißt es abwarten. Mein Papa hatte heute die 2. TUR. Hoffe , dass die Histo schnell geht. Dann sehen wir weiter. Was haltet ihr von einen Misteltherapie?


    LG,

    Marie

  • Was haltet ihr von einen Misteltherapie?

    Hallo Marie.


    das mag jetzt hart klingen, aber ich persönlich halte nichts von solchen Therapien. Ich habe mich ganz alleine, mit dem bestmöglichem Erfolg, in die Hände der Ärzte begeben. Der ein oder andere hat das evtl. schon probiert und evtl. auch den ein oder anderen kleinen Erfolg gehabt. Für mich ist dass ehr ein verzeifelter Griff nach einem Strohhlam, nur um was zu tun und viel. das Gewissen beruhigen soll/kann. Über solche "Therapien" gab es hier schon endlos Dikusionen, die teilweise nicht schön endeten. Hoffentlich jetzt nicht wieder.


    Gute Ärzte wissen was sie tun.

  • Hallo @Marie22 ,

    liebe Marie,


    wie Jürgen schon schrieb, gab es hier schon unschöne Diskussionen bzw. Abschiede aus

    dem Forum, weil die Mehrheit hier nichts von solchen Therapien hält.


    Ich persönlich halte diese alternativen Therapien für nicht ausreichend bzw. wenig probat für eine

    Krankheit wie Krebs. Mal abgesehen von der Misteltherapie (die ja inzwischen einen gewissen "Ruf"

    hat) treiben sich dermaßen viele Scharlatane im Internet herum, die an der Angst der Patienten

    nur Kohle machen wollen und sogar Schaden am Patienten in Kauf nehmen, nur um ihre Kassen zu

    füllen. Es geht hier nicht um einen Schnupfen oder eine Magenverstimmung, welche man super mit

    alten Hausmitteln oder alternativen Methoden bekämpfen kann, sondern hier geht es um unser

    aller Leben.

    Unterstützend können solche Therapien sicher hilfreich sein, jedoch nur nach Absprache mit den

    behandelnden Ärzten, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen eintreten, bzw. der Schuss nicht

    nach "hinten" losgeht, da irgendein Mittel kontraproduktiv wirkt.


    LG Andreas


    PS: Ich kannte etliche Freunde der Lehre von Dr. Rudolf Steiner - der Anthroposophie, die trotz

    Misteltherapie, durch Steine gereinigtes Wasser, Vegetarismus etc. etc. den Kampf gegen den

    Krebs verloren. Leider!

    10/2012 1. TUR-B mit Perforation des Blasendachs - 12/2012 2. TUR-B Nachresektion - 03.2013 3. TUR-B erstmals mit HEXVIX - Dazwischen 6. Instillation mit BCG --- nach 03/2013 volles Programm BCG

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