Muskelinv. kleinz. neuroendokr. Karz. der Harnblase, mind. pT2a.

  • Hallo,

    Muskelinvasives kleinzelliges neuroendokrines Karzinom, mindestens pT2a und papilläres Urothelkarzinom pTa high - Grade, Somastatin Färbung im Vorbefund beschriebenes kleinzelliges, neuroendokrines Carzinom der Blase negativ, das ist die Diagnose. Ein OP Termin wurde heute vom leitenden Oberarzt abgesagt, mit der Bemerkung, die Pathologin sei der Auffassung, daß vor der OP eine Chemo oder Bestrahlung wegen der neoendokrinen Variante bessere Aussichten wegen der Überlebensrate bedeuten würde.

    Der leitende Oberarzt war bei der maßgeblichen Tumorkonferenz nicht anwesend, war jedoch in dem Telefonat heute mit dem Patienten erkennbar auf seiner Seite und

    favorisierte die OP an erster Stelle.


    Nachdem das die dritte Klinik war, mit der wir gesprochen hatten und keine der vorherigen Kliniken von einer vorangehenden Chemo oder Bestrahlung vor der OP gesprochen hatte, sind wir von dem heutigen Telefonat der Klinik total überrascht worden und sind dringend auf die Meinung von Dritten angewiesen. Wir sind völlig verunsichert. Für uns, wie für alle Anderen, war bisher klar, bei dem Befund muss die Blase raus.


    Vielen Dank

  • rainer

    Hat den Titel des Themas von „Muskelinv. kleinz. neuroendokr. Karz. der Harnblase, mind. pT2a und papilläres Urothelkarz. pTa, high -grade, Somastatin-Färbung im Vorbefund beschriebenes kleinzelliges, neuroendokr.Carcinom der Blase negativ“ zu „Muskelinv. kleinz. neuroendokr. Karz. der Harnblase, mind. pT2a.“ geändert.
  • Hallo @Frieda 018 ,

    so wie ich das lese, handelt es sich nicht um dich sondern um eine Angehörige die 79 Jahre alt ist, ist das richtig so ?


    Das die Blase raus muss ist hier jedem klar, daran besteht kein Zweifel. Ob nun vorher eine Chemo und eine Bestrahlung, also eine Radiochemotherapie bessere Aussichten auf Heilung bringen, sorry, dazu sind wir nicht die Fachleute. Wenn sich die Urologen und Pathologen bereits darüber streiten können wir erst recht nicht darüber seriös raten.


    Ich denke da etwas anders. In Anbetracht der Tatsache das die Patientin das stolze Alter von 79 Jahren erreicht hat wäre eine RadioChemo schon mal ein erheblich belastender Faktor. So eine RadioChemo steckt man nicht mal so eben einfach locker weg. dabei kann es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen die den Patienten weiter schwächen und eine Operation hinterher in Frage stellen könnte.


    Meine Meinung ist die das die Blase mit den Tumoren so schnell wie möglich entfernt werden sollte. Eine solche Operation mit einem Stoma als wahrscheinlicher Harnableitung ist für eine 79 jährige Patientin belastend genug. Eine solche OP dauert in der Regel 4 bis 5 Stunden.


    Kleinzelliges neuroendokrine Tumore sind denen ähnlich die in der Lunge vorkommen sie sprechen gut auf Chemo und Betrahlung an. Trotzdem, Tumore, die auf die Blase beschränkt sind, sollten je nach Eindringtiefe mit TUR oder Blasenentfernung behandelt werden. Erst bei Metastasierung (in Lymphknoten, Blut, Leber , Knochen) sollte die

    Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt werde. (Standard: Cisplatin / Carboplatin plus Etoposid).


    Lese mal bitte hier: NeT und Bestrahlung (Zwar nicht genau gleich aber artähnlich)


    Gruß Rainer

    (Bitte sprechen sie immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker), wir sind keine Ärzte und haben hier nur eine unverbindliche Meinung.

  • Hallo Frieda,

    willkommen, wenn auch aus bescheidenem Anlass.

    Neuroendokrine Tumoren in der Blase sind recht selten und führen wohl zu einer gewissen Unsicherheit mangels Erfahrungen bei den Behandlern. Nun sind wir hier eben auch keine Ärzte ... Betroffen von dieser Tumorart war hier bei uns die Elbfrau - ich denke, sie wird sich melden bzgl. Ihrer Behandlung. Sie hat auf jeden Fall ein Urostoma und hat m.E. auch eine Chemo erhalten.

    Letztlich wird es eure Entscheidung bleiben...

    Lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebe Frieda,

    hier bin ich schon.

    Wie du in meinem Footer lesen kannst, hatte ich vor 6 Jahren einen kleinzelligen, schnellwachsenden Neuroendokrinen Tumor in meiner Blase.

    Anders als bei deinem Angehörigen (Vater? Mutter? ) war mein Tumor zwar mit 3 cm recht groß, aber nicht muskelinvasiv.

    Er wurde mittels zweier TUR-B ganz und gar herausgeschnitten.

    Eine Blasenentfernung stand da nicht zur Diskussion.

    Aber eine Chemotherapie, 4 Zyklen Cisplatin und Etoposid.

    Die diente dazu, alle vielleicht noch frei herumzirkulierenden Krebszellen zu zerstören.

    Quasi eine Cruise Missile mit Ziel Krebszelle.

    Die Blase bin ich erst eineinhalb Jahre später wegen eines CIS, das BCG restistent war, losgeworden.


    Zur Chemo:

    Die ist heftig. Wirklich ohne Spaß: sie ist sehr, sehr kräftezehrend und ich war erst 58 und gut in Schuß.

    Die Blasenop in 2013 war dann auch alles andere als ein Spaziergang, es hat nur nicht so lange gedauert, wieder auf die Füße zu kommen.

    Wie das alles mit 79 ist kann ich mir nicht ausmalen.


    Das Problem, das die Kliniken haben, ist: es gibt keine Studien zu den neuroendokrinen Blasentumoren, die Fallzahl ist viel, viel zu klein.
    Hier in Hamburg hatte noch keiner meiner behandelnden Ärzte sowas gesehen und beim Tumorboard im UKE kannten sie das auch noch nicht.

    Eine ist eben immer die erste :)

    Die Fallberichte, die es gibt, handeln immer von metastasierten Tumoren, hast du keine Metastasen, bildet es deine Erkrankung nicht ab.

    Die Therapie ist deswegen try and error.

    Eben weil es keine Studien, keine Leitlinien und ganz, ganz wenig Erfahrung gibt.

    Das bedeutet: am Ende müßt ihr euch entscheiden, wem ihr euch anvertraut.


    Ich selbst habe ganz, ganz viel Glück gehabt und bin dem Tod bis jetzt von der Schippe gesprungen.

    Es gibt hier im Forum leider auch andere Verläufe.

    Krebs ist eben immer ein A*******.


    Zum Stoma: Dafür habe ich mich bewußt entschieden.

    Eine Neoblase ging wegen der befallenen Harnröhre nicht und einen Pouch wollte ich nicht.

    Ich will nachts durchschlafen können und habe die Vorstellung, ein Stoma auch im Alter noch richtig

    pflegen zu können.


    Bitte, frag mich alles, was du magst, ich beantworte gern das, was ich weiß.


    Herzliche Grüße

    Elbfrau

    2012 Neuroendokriner kleinzell. CA, TUR,4 x Chemo Cisplatin + Etoposid, CIS, 2013 BCG Vers. Zystekt.