Ich bin eine Neue!

  • Guten Abend,

    ich heiße Nicole, 55 Jahre alt, lebe in Bremen, 3 Kinder und 3 Enkelkinder. Im Dezember 2017 wurde ein Blasentumor bei mir entdeckt. Am 03.01.2018 wurde die erste TUR-B im Klinikum Oldenburg durchgeführt mit dem Ergebnis: Ta G3 high grade 0,5 cm. Am 09.03.2018 war die Nachresektion zum Glück ohne weiteren Befund. Letzten Sonntag wurde ich entlassen allerdings mit einem leichten Nierenstau rechts, der mir aber bisher keine Schmerzen bereitet. Das Thema Chemotherapie steht noch im Raum, die Klinik gibt dafür keine Empfehlung, da der Tumor “nur“ oberflächlich war, mein Urologe ist für eine Chemo. Aber erst einmal muss meine Niere wieder in Ordnung kommen und alles verheilen, dann wird über die Chemo gesprochen.

    Ich muss hier nicht schreiben, wie groß die seelische Belastung in mir ist, das können hier alle selbst nachvollziehen!

    Seit Dezember letzten Jahres lese ich in diesem Forum und viele Beiträge haben mir bei der Verarbeitung der Diagnose geholfen. Ein großes Dankeschön dafür!!!


    Ich wünsche allen einen schönen Abend! Ihr werdet wieder von mir lesen!

  • Hallo Nic1962..

    sei gegrüßt in unserem Blasenkrebs Forum. Die Diagnose Krebs schockt erst einmal jeden, egal ob Blase oder ein anderes Organ betroffen ist. Viele 10.000 Menschen im Jahr erkranken im Jahr an unterschiedlichsten Krebserkrankungen wobei der Blasenkrebs in vielen Stadien noch sehr gut behandelbar ist.


    Was ist mit deiner Niere, ein Nierenstau kommt nicht so allein daher, das muss eine Ursache haben. Sass der Tumor nahe der Harnleiter und in Oldenburg haben kräftig und tief gearbeitet so das es jetzt Schwellungen gegeben hat die den Nierenstau verursachen ?


    Gut, ein pTa G3 ist zwar noch sehr oberflächlich, trotzdem aber auch noch brandgefährlich weil diese gerne Rezidive hervorbringt. Ich gebe deinem Urologen recht wenn er sagt das noch eine BCG-Instillation notwendig ist. Wollen die in der Klinik warten bis ein Rezidiv aufgetaucht ist.. ?


    Anhand des Bildes siehst du selbst wie dieser Tumor definiert ist. Tumorstadien.jpg


    Es folgt nach Abheilung der Niere eine 6 malige BCG-Instillation 4 Wochen nach TUR, 4 Wochen nach Abschluß der Instillation Überprüfung der Harnblase, falls tumorfrei 1/4-jährliche zystoskopische Kontrollen; falls weiterhin Nachweis Rezidiven ein weiterer Zyklus BCG (6 x).


    Gruß Rainer


    Falls Du Fragen hast, stell sie einfach hier drunter..


    PS: Schwiegermuttern wohnt in Tarmstedt (mußte doch kennen.. oder ?)

  • Hallo Rainer,

    ja, der Tumor saß sehr nah am rechten Harnleiter und sie waren dort sehr gründlich und tief am Werk. Das hat man mir auch als Grund für den Nierenstau erklärt. Falls ich Schmerzen und Fieber bekomme, soll ich sofort ins Krankenhaus und dann wird eine Harnleiterschiene gesetzt. Jetzt sitze ich wie auf Kohlen und achte auf jedes zwicken in meiner rechten Flanke. Oldenburg würde erst auf ein rezidiv warten.


    Klar kenne ich Tarmstedt, wir hatten dort sogar vier Jahre einen Platz auf dem Campingplatz :)


    Gruß zurück Nicole

  • Treckerfest.. ich war 12 Jahre in Westertimke stationiert.. Campingplatz, kenne ich alles aus dem FF..


    Nun zu Oldenburg.. Ich würde nicht warten sondern nach Abheilung der Niere /Harnleiter mit einer BCG Therapie anfangen. Ist zwar lästig, man kann sich aber hinterher nicht vorwerfen das man nicht alles getan hätte. Sollte nach der BCG doch noch ein Rezidiv auftauchen wäre noch eine zweite und weitere Behandlungen möglich, aber warum soll ich auf etwas schreckliches warten wenn ich es bereits im Vorfeld vernichten kann.


    Nicole, ich denke du hast die allerbesten Chancen den Krebs loszuwerden. pTa = oberflächlich, G3 = High Risk und sehr Rezidivfreudig aber mit BCG bekommt man ihn klein.


    Gruß Rainer

  • Liebe Nicole,

    herzlich willkommen, wenn der Grund auch bescheiden ist. Eine lokale chemo - Instillation, bei der das Medikament in die Blase gegeben wird, ist auf jeden Fall erforderlich. Bei G3 m. E.sollte es aber die BCG - Behandlung sein! Dabei werden lebende Tuberkulose- Bakterien in die Blase gegeben und lösen dort eine Entzündung aus. So soll dein immunsystem angeregt werden die Krebszellen zu bekämpfen. Ich denke, darüber hast du hier schon öfter gelesen.

    Bitte frag, was immer du noch wissen möchtest. Wir versuchen dir zu helfen... lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebe Barbara,

    ja, dank eures Forums, wusste ich schon vor der ersten Op nicht nur was auf mich zukommen kann, ich wusste auch im KH worüber die Ärzte sprechen, was das alles für mich bedeutet usw.

    Ich hatte im Jahr 2000 bereits Gebährmutterhalskrebs und trotz dieser Diagnose sehr viel Glück. Damals bin ich durch Zufall an den neuen Chef unserer Frauenklink geraten, der die notwendige Op selbst und gut gemacht hat. Es war so früh erkannt worden und so minimal, dass ich keine Chemo oder Bestrahlung benötigte. Wenn es allerdings nach der Stationsärztin gegangen wäre, so hätte sie mich “auf Verdacht“ bestrahlt!

    Und nun hoffe ich wieder auf ein kleines bisschen Glück im Unglück.

    Und es tut mir gut von euch zu lesen. Danke!

    Gruß Nicole