7 Jahre Neoblase,jetzt mehrere Tumore im Harnleiter

  • Hallo an alle, die diesen Beitrag lesen!
    Ich bin neu hier, deswegen kenne mich nicht so gut aus.
    Erstmal möchte ich unsere Geschichte kurz beschreiben. Bei meinem Mann ( 66) wurde im Oktober 2008 Blasenkrebs festgestellt. Er hatte 2 mal TUR. Diagnose: PTa G3 und Ca in Situ. Der Arzt sagte dass einige Kollegen würden die Blasenentfernung vorschlagen, er würde aber gerne abwarten, vielleicht schaffen wir es auch ohne. Jede 3 Monate geht mein Mann zur Kontrolle: MRT und Blasenspiegelung, noch im Dezember 2009 was alles ok:kein Rezidiv. Gestern hatte er wieder Blasenspiegelung: lt. Arzt ist die Blase tumorfrei aber im linken Harnleiter hat er eine Rötung gesehen, was das ist kann er nicht sagen. Am Freitag haben wir wieder MRT und nächste Woche möchte er Gewebeproben entnehmen. Ich habe hier gelesen, dass man nach TUR auch Chemo bekommt, bei meinem Mann wurde es nicht gemacht. Ich hatte den Arzt daraufhin angesprochen, er meinte: Die Blase wurde zu 70% befallen und die Wunde sei zu groß, damit würde er die gesunde Schleimhaut verstören oder verletzen. Was sagt ihr dazu?


    Gibt es hier jemanden der nach Blasencarzinom auch Harnleitertumor hatte? Welche Untersuchungen wären dann ratsam? Auf was soll man bei der Ernährung achten? Mein Mann raucht seit 3 Jahren nicht mehr. Ich hoffe sehr dass mir hier geholfen wird. Bis dann.
    LG an alle.
    Natalie

  • Liebe Natalie,


    willkommen in unserem Blasenkrebsforum.


    Dein Mann hatte immer ein sehr aggressives Karzinom, denn ein CIS ist auch immer ein G3.
    Ist denn ausser den Untersuchungen seit 2008 keinerlei Therapie durchgeführt worden, wie z.B. Instillation von Mitomycin oder BCG ? Das wäre nämlich unbedingt erforderlich gewesen; nur bei einem pTa G1 ist sogenanntes "Watchful Waiting" angesagt.


    Die Harnleiter und das Nierenbecken sind mit der selben Schleimhaut, dem Urothel, ausgekleidet wie die Blase. Deshalb ist es durchaus möglich, dass das Karzinom in den oberen Harntrakt hinaufgewandert ist. Gefährlich wird das im weiteren Verlauf dann auch für die Niere.
    Ich sehe hier unbedingt Handlungsbedarf, denke jedoch, dass sich da unsere Experten, die noch ihre Blase haben, melden werden.


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • Hallo Natabu,


    wenn Du meine Geschichte Werdegang vom Nierenstein zum Urostoma liest erfährst Du das ich ein Harnleiterkarzinom pta G 2 hatte. Er wurde gekürzt aber 2 Jahre später bei der grossen OP mit der Niere entfernt da weitere Karzinome aufgetreten waren und die Niere bereits auch vorgeschädigt wurde durch Stauungen die zwar gering aber stetig waren. Endergebniss waren auch pta G2 im Harnleiter.


    Mehr kann ich Dir leider nicht dazu schreiben, vielleicht solltet Ihr Euch noch eine 2. Meinung woanders einholen.


    Gruss
    Annette

  • HALLO Hexe, hallo Annette!
    Danke für die Antwort. Außer TUR-B wurde bei meinem Mann nichts gemacht!! Und das beunruhigt mich sehr. Mal schauen was morgen bei MRT rauskommt .
    LG Natalie

  • Ich würde mir auf jeden Fall mindestens noch eine, wenn nicht auch 2 Meinunge einholen. Die Wunden der TUR-B verheilen, es bleibt ja nicht für immer wund, meine Laienmeinung ist, dass man hätte behandeln sollen/müssen.


    Alles Gute und liebe Grüße

  • Hallo Natalie,


    dein Mann gehört mit einem pTa/G3-Tumor und einem begleitenden CIS (Carcinoma in situ) zur Hochrisikogruppe und hätte nach den aktuellen Empfehlungen unbedingt eine Instillationstherapie mit BCG erhalten haben müssen, und zwar eine sog. Erhaltungstherapie über mindestens 1 Jahr :raufen: . G3-Tumoren sind sehr aggressiv, dazu noch das CIS, was ebenfalls sehr aggressiv ist, das heißt, das Risiko, dass der Tumor in den Muskel weiterwächst (Progression) ist hoch. Ein CIS kann auch in der prostatischen Harnröhre und im oberen Harntrakt auftreten.


    An eurer Stelle würde ich sofort den Urologen wechseln (alle Befunde und Bilder kopieren lassen, ihr habt ein Recht darauf) und mich in einer guten Uniklinik vorstellen, z.B. in Tübingen. Da kann man jedenfalls davon ausgehen, dass dein Mann zukünftig korrekt behandelt wird.


    Was der Urologe bzgl. großflächer Wunde gesagt hat, mag für eine Frühinstillation zutreffen, aber nicht für eine spätere BCG-Instillationtherapie, die ja sowieso erst 2 Wochen nach der TUR-B beginnen darf.


    Hier der sog. Bladder Calculator, mit dem man Rezidiv-und Progressionsrisiko berechnen kann sowie die empfohlene Behandlung sieht:
    http://bladdercalculator.de/html/home.html


    Leider wurde mein Vater auch lange Zeit nicht korrekt behandelt (das CIS wurde über ein Jahr lang vom Urologen nicht erkannt!). Als mein Vater sich dann endlich wegen zunehmender Beschwerden an einer Uniklinik vorstellte, war der Tumor schon so weit fortgeschritten, dass die Blase entfernt werden musste :unmöglich: .


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

  • Dieses Thema enthält 85 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.