Abbruch von Mitomycin

  • Hallo,

    ich bin neu hier im Forum und schreibe wegen meines Mannes.....Befund pt1G3. Er hat 13 Mitomycingaben bekommen und nun eine schwere Blasenentzündung, die zum Abbruch führte.

    Er geht in der Nacht 6/7 mal zur Toilette und am Tag alle Stunden. Hat jemand Erfahrung, ob die Blase sich wieder erholt???? Was jetzt wir, ohne Behandlung wissen wir nicht. BCG geht aus anderen Gründen nicht,

    wegen Allergien.


    Lieben Gruß

    Anne

  • Liebe Anne,


    jede Instillationstherapie bei Blasenkrebs hat gewisse Nebenwirkungen, oftmals wird der Betroffene Patient auch nicht wirklich gut aufgeklärt. Gerade ältere neigen dann dazu während der Instillationstherapie wenig zu trinken - sodass dann die Nebenwirkungen nocht verstärkt werden.

    Leider weiss ich nicht, ob dein Mann durch seinen Urologen wirklich aufgeklärt wurde, dass die Blase nach jeder Instillation (Therapie) ordentlich gespült werden muss.

    Wir empfehlen hier, ca. 1 1/2 Stunden nachdem das Mitomycin in die Blase gegeben wurde, Anfangen mit reichlich Trinken.

    Ca. 1 Liter pro Stunde und dies sollte dann für mindestens 4 Stunden durchgehalten werden, danach kann die Trinkmenge etwas reduziert werden - es ist aber besser, wenn man auch am Folgetag noch etwas mehr Flüssigkeit zu sich nimmt.


    Tut man das nicht - so wird die Blase auch mehr geschädigt.


    Bei deinem Mann hat sich also nun eine Blasenentzündung entwickelt - wie wird diese denn durch den Urologen therapiert, welche Medikamente bekommt er und was wird getan, damit sich die Blase "etwas entspannt"?


    Denn, letztlich muss man hier wirklich aufpassen, dass sich keine Schrumpfblase entwickelt - diese Gefahr besteht.


    Was jetzt wird:

    Gerade in diesem hohen Alter (79) ist es schwierig. Bei einem pT1 G3 wäre die BCG-Therapie die richtige Wahl, aber in diesem Alter wahrlich nicht zu empfehlen - bei einer Mitomycin-Therapie dagegen ist man eigentlich "untertherapiert" aber Aufgrund der etwas geringeren Nebenwirkungen in diesem Alter sicherlich vertretbar.

    Was man jetzt tun kann, eigentlich gibt es nur zwei Optionen:


    1. man beläßt es bei einer engmaschigen Kontrolle per Blasenspiegelung und entfernt per TUR-B eventuell auftretende rezidive

    oder

    2. man enternt die Blase und legt ein Urostoma an


    Aufgrund des Alters, wäre ich für die erste Möglichkeit, dies ist aber meine ganz persönliche Meinung.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Lieber Andreas,

    vielen Dank, für deine Antwort. Viel Trinken, hat der Urologe schon gesagt, aber nicht in dieser Menge. Am letzten Freitag, stellte der Urologe Blut usw. im Urin fest, er machte gar nichts. Nachdem ich im Internet einiges gelesen habe, sind wir einfach hin gefahren mit einigen Unterlagen. Er verschrieb Levofloxacin….5 Tabletten!

    Ansonsten, gab es keine Hinweise, auf etwas ….wie du sagst...zur Entspannung der Blase. Leider wissen wir nicht, was noch zu tun wäre.

    Das ewige "Toilettenrennen", Tag und Nacht, nimmt ihn ganz schön mit.

    Auch wir sind deiner Meinung und bleiben zunächst bei Kontrollen. Ich weiß nicht einmal, wie lange man mit dieser Diagnose leben kann.


    Ganz lieben Gruß zurück

    Anne

  • Moin Anne, unbehandelt kann es sich schnell dramatisch verschlechtern. Behandelt, ggfs mit dem Urostoma können da schon noch einige nette Jahre hinzukommen. Wie von AndreasW schon beschrieben, es gibt zwei Optionen.


    Gruß Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Liebe Anne,


    das konnte ich mir schon denken, dass der Urologe zwar sagt, viel trinken - aber nichts dazu sagt, wieviel es denn sein sollte.


    Blut im Urin:

    Nun, das kann durch die Blasenentzündung kommen, ja auch dann kann es zu Blutbeimengungen im Urin kommen - daher wird er das Antibiotikum Levofloxacin verschrieben haben.

    Aber es wäre eben auch möglich, dass sich ein neuer Tumor entwickelt hat - sobald die Blasenentzündung abgeklungen ist sollte dann eine Blasenspiegelung durchgeführt werden.


    Weiterhin kann man mit dem Urologen darüber reden, Spasmex zu verschreiben. Dies ist zwar ein Medikament für die Prostata - wirkt aber blasenentspannend.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Danke an Wolfgang ,für die Antwort. Ihr seid wirklich nett hier.


    Lieber Andreas,

    eine Blasenspiegelung ist vor 4 Wochen gemacht worden und die war ok. Ebenfalls wurde Urin auf Zellen untersucht, auch ok. Jetzt wird alle 4 Wochen auf Zellen untersucht und Ultraschall gemacht. Es wurde nur eine Wundheilungsstörung festgestellt. Das werden wir natürlich pünktlich machen und wegen Spasmex, werde ich mit ihm reden. Danke für den Tipp. Habt alle einen schönen Abend......und dich grüße ich herzlich Andreas.

    Anne

  • Dieses Thema enthält 26 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.