Hallo an alle Forenmitglieder.
Grundsätzlich bin ich ein lebensfroher Mensch, der seine Freizeit lieber mir Reisen oder sportlichen Aktivitäten verbringt als vor einem PC zu sitzen.
Leider gibt es aber Ereignisse, die alles verändern.
Seit ca. 20 Jahren gehe ich jährlich zum Urologen zur gründlichen Untersuchung mit privaten Zusatzleistungen. (Vater war 2002 an Prostatakrebs gestorben)
April 2017 war ich bei diesem Urologen wegen reichlich Blut im Urin.
Wurde mit Antibiotika behandelt wegen angeblicher Blasenentzündung.
August 2017 dann Blasenspiegelung wegen Blut im Urin beim gleichen Urologen – da ist alles OK, das Bluten liegt an der vergrößerten Prostata.
Passiert bei sportlichen Aktivitäten. Gab wieder Antibiotika wegen der Spiegelung....
Dezember 2017 bekam ich auf mein Drängen eine Überweisung für ein CT „Beurteilung der Nieren und oberen Harnwege erbeten, Zystoskopie bis auf Prostatabereich o.B.
Die Blase hat sich daraufhin keiner angesehen.
Nebenniereninzidentalom gefunden.
Dezember 2017 komplette Vorsorgeuntersuchung, im Urin angeblich keine Tumor Zellen gefunden, Blut kommt von Prostata.
5. April 2018 wieder beim Urologen, kam mehr Blut als Urin. Ultraschall hat er nichts gesehen, gab mir einen Termin für Spiegelung Anfang Mai.
Alle meine Bedenken und Ängste zu Blasenkrebs wurden ignoriert mit Worten wie
„wenn sie nie geraucht haben, bekommen sie keinen Blasenkrebs“ oder .“Sie brauchen mir nicht erklären, wie eine Blasenentzündung aussieht, das bringt hier nichts...“
Über meinen Hausarzt habe ich eine Empfehlung von einem anderen Urologen bekommen mit Termin am nächsten Tag.
Im Ultraschall großer Tumor deutlich sichtbar. Keine Stunde später Spiegelung und Schock: ein großer blutender Tumor und viele kleine sichtbar.
Am gleichen Tag Termin in einem Krankenhaus. Bei Voruntersuchung war der große Tumor auch bei leerer Blase für Laien sichtbar.
Makroskopie ergab zellhaltiger Urin mit regressiv veränderten, partiell mäßig atypischen Urothellen.
Knappe Woche später OP.
Ergebnis: Blasenboden 4x3x0.5 cm Gewebestücke pT1, G2 (low grade) und rechte Seitenwand 2,5 x 2 x 0,5 cm pTa, G2 (low grade)
War aber so viel in der Blase, dass nicht alles entfernt werden konnte....????
6 Wochen später sollte der Rest entfernt werden und dann Behandlung mit Mitomycin C.
Nervös machte mich, dass ich den OP Bericht nicht bekam und keiner konnte / wollte mir sagen, wie viel noch in der Blase ist.
Habe mir dann eine 2. Meinung in einem anderen Krankenhaus eingeholt und dort,
wie ich glaube; den Arzt meines Vertrauens gefunden. (begnadeter „Handwerker“, geduldig mit sehr viel Erfahrung). Dort wurde mir erklärt, die
2. TUR-B wäre bei ihnen schon spätestens 1 Woche nach OP 1 gemacht worden wenn da noch was drin sein sollte.
Tage später hatte ich dort meine TUR-B, Erklärungen waren für mich einleuchtend.
Ergebnis: Seitenwand rechts CIS, Seitenwand links pTa G3, Blasendach wurden wohl 2 Tumore übersehen, pT1 G3 high grade, Blasenhals CIS,
Blasenboden einige Zellen positiv dargestellt, losgelöst von übrigen Epithelverbänden...usw., was immer das heißen mag.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich mich in diesem Krankenhaus und dem Arzt sehr gut aufgehoben gefühlt habe!!!
Ca 7 – 8 Wochen nach dieser OP soll dann TUR-B Nummer 3 erfolgen und 2 Wochen später mit BCG behandelt werden.
Meine Blase erholt sich nur sehr langsam. Nachts muss ich bis 3 Uhr jede Stunde laufen, danach erst 5 und 7 Uhr.
Liegt auch daran, dass ich dann nichts trinke. Blasenvolumen momentan 0,1 bis 0,2 Liter.
War jetzt etwas ausführlich, soll aber auch mein Misstrauen zu manchen Ärzten erklären.