Katrin - pTa G1 Nov. 2016

  • Liebe Forumsmitglieder!

    Längere Zeit lese ich schon still mit.

    Zu mir: Weiblich, 64 Jahre, mit Anfang 20 beruflich blasenkrebserzeugenden Chemikalien für ca. 15 Jahre ausgesetzt.

    Vor ca. 3 Jahren bekam ich häufigerBlasenentzündungen, Diagnosen von Hausärztin oder Frauenärztin. Wurde dann zum Urologen geschickt, der stellte im Urin und Ultraschall nichts fest. Aufgrund meiner Vorgeschichte machte er eine Blasenspiegelung. Einweisung ins Krankenhaus, Tur-B unter PDD. Das war November 2016. Drei Tage Krankenhaus, alles gut gelaufen. PTaG1, ein kleines Karzinom <1cm. Danach Kontrollspiegelungen und Urinzytologie alle 3 Monate, alles gut. Berufsgenossenschaft wurde direkt im Krankenhaus informiert. Antrag auf "Unfallrente"gestellt. Die BG hat meinen ehemaligen Arbeitgeber um Stellungnahme gebeten, das hat fast 1 Jahr gedauert, bis von dort Auskunft kam. Danach ging es schnell, Anfang 2018 bekam ich die Anerkennung als Berufskrankheit.

    Monatliche Rente, Nachzahlung seit Sept. 2016, ein "Trostpflaster"! Wird aber Ende des Jahres überprüft, d.h. wenn nichts mehr auftritt, wird gekürzt oder gestrichen.

    Jetzt zu meiner Frage:

    Bei der letzten Kontrollspiegelung im Juni sagte mir mein Urologe, es seien neue Leitlinien herausgekommen. Die besagen, dass in meinem Fall nur noch 1× im Jahr eine Spiegelung stattfinden soll, statt die ersten 2 Jahre vierteljährlich, die nächsten 3 Jahre halbjährlich, nach 5 Jahren jährlich.

    Er war auch nicht zufrieden damit, wir haben jetzt einen Termin in einem halben Jahr gemacht, dann sind 2 Jahre seit der Tur-B um. Wohl ist mir dabei nicht!

    Wie seht ihr das, wie sind eure Erfahrungen?

    Liebe Grüße, Karin

  • Moin Karin,


    leider hat dein Urologe Recht.

    Nach S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms vom Nov. 2016 (nachzulesen unter "Broschüren" S-3-Leitlinien),

    10.1.2.1. Nachsorge des Low-risk :

    Patienten mit einem low-risk nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom sollten nach Erstdiagnose und transurethraler Resektion eine Zystoskopie nach 3 und 12Monaten erhalten. Bei Rezidiv-Freiheit sollte das Zystoskopie-Intervall auf einmal pro Jahr erweitert werden. Wird kein Rezidiv festgestellt, sollte die urologische Nachsorge nach 5 Jahren beendet werden.


    Die Rente der BG dürfte demnach auch für längstens 5 Jahre gewährt werden. Den Schwerbehindertenausweis gibt es bei dieser Diagnose auch nur für 2 Jahre Heilungsbewährung.

    Nach Zufallsfund 2006: pTa G2 (high grade) 5 x TUR-B und 30 x Mitomycin nun jährliche Kontrollzystoskopie mit Urinzytologie und PSA-Test

  • Hallo Blasius,

    danke für deine Antwort. Sowas hatte ich befürchtet. Sparmaßnahmen? Werde bei der nächsten Kontrolle Ende des Jahres das weitere Vorgehen mit meinem Urologen besprechen. Ich hatte dieses Jahr schon 2 Spiegelungen nach den alten Leitlinien.

    Kann der Urologe das denn abrechnen, wenn ich die nächsten Jahre halbjährlich zur Kontrolle möchte?

    Die Behandlungskosten laufen über die BG.

    Wenn ich hier lese, dass auch nach 2 Jahren und länger Rezidive auftreten...

    Schwerbehindertenausweis habe ich, wird Ende des Jahres überprüft. Konnte dadurch früher in Rente, wenn er dann weg ist, trifft mich das nicht so sehr.

    Liebe Grüße, Karin

  • Hallo Karin ,


    ich bin in diesem Jahr ins 6. gerückt und somit ist nur eine Spiegelung im Jahr geplant.

    Nach einem Gespräch mit meinem Urologen war es für ihn kein Thema, die Spiegelung

    zweimal im Jahr durchzuführen und dies bei der Krankenkasse verantworten zu können.

    Man fühlt sich einfach sicherer!


    LG

    Andreas

    10/2012 1. TUR-B mit Perforation des Blasendachs - 12/2012 2. TUR-B Nachresektion - 03.2013 3. TUR-B erstmals mit HEXVIX - Dazwischen 6. Instillation mit BCG --- nach 03/2013 volles Programm BCG

  • Hallo zusammen

    Ich kann mich Andreas schmittex nur anschlueßen.

    Hab ja auch schon 6 Jahre hinter mir (davon 3 Jahre mit Mito) und der Urologe wollte nun auch auf jährliche Intervalle umstellen.

    Mit Hinweis auf meine weitere Krebserkrankung war das schnell von Tisch und es geht weiterhin im halbjährlichen Turnus.

    Auch alle anderen Vorsorgeuntersuchungen werden in Absprache und z.T. auch auf Anraten der entsprechenden Fachärzte in kürzeren Abständen als üblich vorgenommen.

    Ich meine, das ist etwas, was wir selbst einfordern sollten, wenn es nicht angeboten wird.

    Mehr als auf uns zu achten und hellhörig zu werden, können wir nicht tun. Auch wenn manches Zipperlein dann doch nichts zu bedeuten hat.

    In diesem Sinne

    Achtet alle auf euch

    Kalif

  • Schon vor 1 1/2 jahren habe ich folgendes geschrieben:


    Nachsorgeplanung nach den S3 - Leitlinien



    nachsorge pta+pt1.jpg


    gerade bei oberflächlichen low Risk (pTa G1) Tumoren kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung in der Nachsorge. Im ungüstigsten Fall hätte ein Rezidiv nach dem neuen Nachsorgeschema jetzt ein Jahr lang Zeit in der Blase zu wachsen. Hier muss man aber schauen, ob der eigene Urologe diesem Nachsorgeschema folgt, oder nicht doch eine engmaschige Untersuchung bevorzugt.

    Auf jedemfall sollten sich Betroffene jetzt etwas kritischer mit diesem "neuen Nachsorgeschema" auseinander setzen, sofern es der eigene Urologe so umsetzen will.


    Ich greife hier nochmals auf die Eigenverantwortung der Betroffenen auf, das man immer die Behandlungs - und Nachsorgeschema kritisch hinterfragt und sich ebenso durch den Arzt begründen läßt.

    So läßt sich dieses "neue Nachsorgeschema" als unzureichend für den Betroffenen darstellen, wenn man auf die Rezidivwahrscheinlichkeit in den ersten bei beiden Jahren verweist.


    Für alle anderen Tumorstadien + Grading´s gibt oder gab es keine Änderungen in der Nachsorgeplanungen in des S3 - Leitlinien.



    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

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