Neoblase geplant, Mutter 57

  • Hallo an alle,

    Ich habe mich hier angemeldet um für mich sowie füe meine mutter ein wenig wissen über dieses ganze thema zu bekommen und um leute mit den selben Erfahrungen zu finden.


    Meine Mutter (57 Jahre) hat im Mai eine scharbung mit anschl. Spülung der Blase bekommen, Sie hatte einen Pt2 G3 tumor IN der Blase sitzen. 1,5 cm tief. Dieser wurde erfolgreich entfernt jedoch ist die Gefahr bei einem G3 tumor sehr groß, dass dieser wieder auftaucht und somit soll sie sich eine Neoblase einsetzten lassen. Auserdem soll die Gebärmutter inkl. Eierstöcke entnommen werden.

    Ihre rechte Niere ist gestaucht und bisher verbessert sich der zustand nicht somit ist es möglich, dass diese ebenfalls entnommen werden muss.


    Ihre Ärztin sagte uns heute, wir müssen nach einem Krankenhaus schauen, dass diese Operation häufig bei Frauen durchführt. Meine 1. Frage somit: habt ihr gute Erfahrungen damit in Hessen? Nähe Wiesbaden?


    Außerdem macht sie sich große Sorgen wie Ihr Leben mit Neoblase aussehen wird, ob sie wieder Dicht wird, wie lange die "Heilung" dauert und bis sie sich wieder relativ normal in ihren alltag zurecht finden kann. Wie sind eure Erfahrungen?


    Meine Mutter ist Selbstständig und weiss nicht wie sie mit einem langen ausfall ihrer Arbeitskraft zurecht kommen soll.


    Ich wäre über jede Antworten sehr dankbar.


    LG

  • Liebe Yvonne @Yvonne 123 ,


    willkommen hier bei uns, auch wenn der Anlass bescheiden ist. Hier das Wichtigste in Stichpunkten:

    • Wenn Befund bereits seit Mai mit pT2 bekannt ist, solltet ihr schnell handeln, dass ist schon verdammt lange und bis ein OP Termin steht, kann es nochmal 3-4 Wochen dauern. ich könnte nur Krankenhäuser in Berlin empfehlen, ich hoffe, da melden sich noch Leute aus Hessen. Ich glaube die Uniklinik Mainz käme infrage....
    • Für Neoblasen bei Frauen schau doch gern schon mal ins Unterforum Neoblase Frauen: Klickst du hier
    • Die Auszeit dauert absolut Minimum 3 Monate, wenn sie keine körperlich anstrengende Arbeit macht, wenn alles perfekt läuft und keine Chemo erforderlich ist (2-3 Wochen Krankenhaus. 1-2 Wochen zu Hause , 3-4 Wochen Anschlussheilbehandlung, dann noch etwas Erholung). Ja, wir haben hier auch Leute, die selbstaändig einen körperlich leichten Bürojob haben und schon vom Bett aus gearbeitet haben. Aber das ist sehr individuell und ich rate davon ab...
      Ich würde eher mit 6 Monaten rechnen (ohne Chemo)
    • Der normale Alltag spielt sich ab dem 2. Jahr wieder ein, es kann immer wieder Infektionen geben, man ist noch schlapp, die ganze Leistungsfähigkeit kehrt so nach und nach zurück. Aber insgesamt muss man schon etwas kürzer treten und mehr auf seinen Körper hören.

    hier noch ein kurzer Überblick über die Ableitungen:

    • Neoblase: hier wird aus einem Stück Dünndarm eine neue Blase geformt. Bei Frauen wird diese Blase möglichst durch ein Netz gestützt, damit sie nicht nach hinten abknickt. Dann müsste man sich Kathetern. Solch eine Neoblase haben z.B. Mandelauge und ich und es geht uns gut. Wir sind beide Kontinent. Ich muss ab und zu Kathetern. Meist kann ich aber normal Wasser lassen. Man kann auch inkontinent werden, aber meist klappt es nach einiger Zeit und Übung. Man sollte alle 3-4 Stunden, auch nachts entleeren.
    • Pouch: auch hier wird aus Darm eine Blase geformt, aber der Ausgang liegt am Bauchnabel und muss immer kathetert werden. Es kann zu Verwachsungen am Zugang kommen. Auch hier sollte alle 3-4 Stunden entleert werden. Das haben z.B. G.Dezember und Löwe und sind auch sehr zufrieden.
    • Urostoma: das ist die schonendste OP. Dabei wird mit Hilfe eines kleinen Darmstücks ein Ausgang auf dem Bauch geschaffen, auf den ein Beutel aufgeklebt wird. Das ist die einfachste, aber sicherste Variante und später im Alter gut zu Händeln. Ein Stoma haben Elbfrau, phrixos, Wolfgang und es geht Ihnen gut,

    Mit allen 3 Möglichkeiten kann man gut leben, Startschwierigkeiten z.B. mit dem durchtrennten Darm kann es überall geben, aber meist wird es im Laufe der Zeit immer besser. Wichtig ist, der Krebs ist raus und man arrangiert sich mit seiner Ableitung.

    Bei uns Frauen wird bisher in der Regel die Gebärmutter mit entfernt ggf. auch die Eierstöcke - durch die OP entstehen Verwachsungen und es wird später schwierig, nochmals mit einer großen OP in den Bauch zu gehen, falls im gynäkologischen Bereich eine Notwendigkeit entsteht. Inzwischen wird das aber unterschiedlich gehandhabt. Die Eierstöcke entfernt man nicht mehr so gern, Frau wird ja quasi in die Wechseljahre katapultiert.


    Schau mal hier noch mit rein, Andi hat sich auch gerade angemeldet für ihre Freundin mit einer ähnlichen Diagnose: Andis Thema

    Bitte frag, was immer ihr wissen möchtest, wir versuchen in allen Belangen zu helfen!

    Einstweilen lieben Gruss von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • bar65

    Hat den Titel des Themas von „Neoblase, Mutter 57“ zu „Neoblase geplant, Mutter 57“ geändert.