Vorstellung Fridolin - Beginn BCG ab 09/2018

  • Guten Tag

    ich stelle mich vor:

    69 Jahre alt, männlich. Bei einer Routineuntersuchung im Mai wurden im Ultraschall Tumore sichtbar. Eine Blasenspiegelung bestätigte den Eindruck. Die TUr-B entfernte zwei Tumore pT1 high-grade.


    Bei der Nachresektion am 1.8. 2018 wurde an anderer Stelle ein neuer Tumor pTa high-grade festgestellt und entfernt.

    Eine große Prostata (64g, 50ccm) stört im Moment sehr. Der Druck, den die Blase aufbaut um den Urin loszuwerden ist mit starken Schmerzen verbunden, insbesondere in der Nacht. Naproxen 500 dämpft das ein wenig. Nun steht die PCB Therapie an. Donnerstag erfolgt die erste Spülung.

  • Hallo Fridolin,


    herzlich willkommen bei uns im Forum, wenn der Grund auch nicht schön ist. meine Prostata

    ist auch zu groß und drückt auf die Harnröhre so das ich immer zu viel Restharn i der Blase habe.

    Letzten Donnerstag war ich im Kranken haus zur Voruntersuchung, die Prostata sollte ausgeschält

    werden, mit der heißen Schlinge. Ich sollte heute operiert werden, doch nach der Ärzterunde am

    Donnerstag Nachmittag, hieß es es wird mit dem Laser operiert, wegen der immer wiederkehrenden

    Tumore. Jetzt warte ich auf den Anruf aus dem Krankenhaus. Ich wünsche dir alles Gute.


    LG Epi

  • Lieber Fridolin,


    erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Nun steht die PCB Therapie an. Donnerstag erfolgt die erste Spülung.

    Hier musst du Dich verhört haben, die Therapie heißt BCG - Therapie.

    Bei dieser Therapie werden lebendige Tuberkulose-Bakterien in die Blase (per katheter) gegeben und müssen dann für 2 Stunden in der Blase verbleiben. Durch diese Therapie mit den BCG-Bakterien soll es zu einer Immunreaktion + Blasenentzündung kommen - sodass Krebszellen in der Blase dadurch bekämpft werden sollen.


    Nun weitere Informationen zu der BCG-Therapie, damit du in etwa erahnen kannst, was dich bei einer BCG-Therapie erwarten kann hier mal meine Informationen dazu:


    Nun aber zur BCG-Therapie:

    Die BCG-Therapie ist eine enorm anstrengende Therapie die sich über 36 Monate erstreckt und dabei ca. 27 mal lebendige Tuberkulosebakterien in die Blase gegeben werden - die dann eine "gewollte" Blasenentzündung und eine Immunreaktion auslösen. Daher nennt man diese Therapieform auch "Immuntherapie mit BCG".

    Warum sage ich, dass die BCG-Therapie eine enorm anstrengende Therapie ist, ca. 50 % aller Patienten, bei denen eine Therapie über 36 Monate geplant ist, halten diese auch durch - sodass es zu vielen Therapieabbrüchen kommt. Daher ist diese Therapie wirklich nicht zu unterschätzen und körperlich wie auch seelisch sehr fordernd.


    Informationen zur BCG-Therapie:

    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.


    Therapieplan wird sich wie folgt aufteilen:

    1. eine 6 wöchige Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche


    2. der Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht.


    Nebenwirkungen:

    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).

    Die ersten paar Instillationen werden recht Problemlos und mit kaum Nebenwirkungen vorüber gehen, unsere Erfahrung zeigt, dass ab der dritten bis vierten Instillation mit den ersten deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist - die sich dann von Behandlung zu Behandlung noch steigern können.


    Hygiene:

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus eigener Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.

    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Nach der Instillation:

    ca. 1 1/2 Stunden nach der Instillation kann man beginnen mit trinken, das Beste sind Tee´s oder stilles Mineralwasser. Kohlensäurehaltige Getränke können die Blase zusätzlich reizen. Je mehr man trinkt, je besser wird die Blase gespült, Anhaltspunkt ist ein Liter Flüssigkeit pro Stunde das sollte man dann ca. 4 Stunden lang machen und ab dann kann weniger getrunken werden.

    Gönne Dir am Tag der Instillation + dem Folgetag ruhe, auch wenn du wahrscheinlich nach den ersten Instillationen kaum Nebenwirkungen verspüren wird, werden die Nebenwirkungen von Behandlung zu Behandlung mehr werden, teilweise kann es auch Aufgrund der Nebenwirkungen zu einem Therapieabbruch kommen.

    Ebenso muss der Arzt bei der Instillation aufpassen, dass z.B. die Harnröhre nicht verletzt wird und somit BCG in die Blutbahn kommt, denn dann kann es zu einer Bcgitis kommen (Tuberkulose).


    MedacBCG-Fachinformationen


    Ließ Dir diese Fachinfo wirklich sehr gut durch - um dann auch die Nebenwirkungen einschätzen zu können. Vorallem aber sollte der Urologe über die Nebenwirkungen informiert werden (vorallem dann, wenn sie verstärkt auftreten).


    weitere Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)


    • Schwere systemische BCG-Reaktion/-Infektion, BCG-Sepsis (weitere Informationen finden Sie weiter unten)


    • Mangel an Zellen im Blut (Zytopenie)


    Anämie (Abnahme des Hämoglobins im Blut)


    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)


    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)


    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)


    Leberentzündung (Hepatitis)


    • Hautabszesse


    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).


    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.


    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)


    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase


    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)


    Bei Männern zusätzlich noch:


    • Entzündung der Hoden (Orchitis)


    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)


    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • sorry, war mein Schreibfehlet. Danke für die Hinweise.

    Lassen sich die Schmerzen bei der Blasenentzündung mit Schmerzmitteln in Schach halten? Oder ist das kontraproduktiv?

  • ich hatte bisher vier Spülungen. Einführen des Katheters kaum spürbar. Nehme Schmerzmittel Naproxen 500, Am Tag der Spülungen 4 -5 l getrunken, Frequenz Toilette: ca 20 Minuten, nachts 30 bis 40 Minuten am Behandlungstag

    Reaktion des Körpers:

    1. Spülung

    kaum Befindlichkeitsstörung

    2. Spülung

    leichtes Brennen in der Harnröhre

    3. Spülung

    Mattigkeit, Müdigkeit, Symptome der Blasenentzündung, gelegentlicher stechender Schmerz von Blase zum Darm, 37.6 Temperatur

    2, 3., Tag nahezu schmerzfrei, keine Schmerzmittel nötig, auch nachts nicht, 4 und fünfter Tag: Schmerzen beim urinieren einschl. heftigem Brennen in der Harnröhre, 6. und 7. Tag Beschwerdefrei

    4. Spülung

    sehr unangenehm, keine Schmerzen beim urinieren, aber Schmerzen zwischendurch in Blase und Harnröhre, Mattigkeit, Naproxen 500 eingenommen, insbesondere in der Nacht

    2. und folgende Tage, nahezu beschwerdefrei, tagsüber keine Schmerzmittel

  • AndreasW

    Hat den Titel des Themas von „ich bin neu hier Vorstellung“ zu „Vorstellung Fridolin - Beginn BCG ab 09/2018“ geändert.
  • habe die 6. Spülung vor einer Woche gehabt. Der Verlauf der Nebenwirkungen war erträglich. Gegenwärtig leichte Schmerzen in der Blase und Brennen in der Harnröhre. Teststreifen zeigt das Blut im Urin ist. Nun meine Frage: wie lange darf das sein?

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