Während bei unkomplizierten Harnwegsinfekten die gebräuchlichen Therapien noch funktionieren, bereiten die komplizierten, im Krankenhaus erworbenen Harnwegsinfektionen zunehmend Sorgen. Neu entwickelte Antibiotika verschaffen im Kampf gegen die resistenten Keime eine kleine Atempause.
Für unkomplizierte Blaseninfekte sind die «alten» Antibiotika wie Fosfomycin, Nitrofurantoin, Pivmecillinam und Nitroxolin noch immer ausreichen und werden empfohlen und angewendet.
Für komplizierte, im Krankehaus erworbene Infekte braucht es dagegen neue Antibiotika. In der Entwicklung werden dazu folgende Strategien verfolgt: Kombinationen von Betalaktamasehemmern mit Cephalosporinen und Carbapenemen, Vertreter davon sind zum Teil bereits registriert. Siderophore, das heisst eisenbindende Antibiotika, sind in Entwicklung, ebenso wie neue Aminoglykoside, neue Fluorochinolone und neue Tetrazykline.
Neue Antibiotika bei komplizierten Harnwegsinfektionen
neues Cephalosporin (Ceftolozan) + «alter» Betalaktamasehemmer (Tazobactam) = das Präparat Zerbaxa®
altes Cephalosporin (Ceftazidim) + «neuer» Betalaktamasehemmer (Avibactam) = das Präparat Zavicefta®
Meropenem + Vaborbactam = Vabomere®
Noch in Arbeit, Studien noch nicht abgeschlossen:
Imipenem + Relebactam in Phase 3 noch nicht abgeschlossen
Siderophore Cephalosporine: Cefiderocol in Phase 2
Aminoglykoside:z.B. Plazomicin in Phase 3
Fluorochinolone:z.B. Finafloxin, Delafloxin in Phase 2
Tetrazykline:z.B. Eravazyklin, Omadazyklin in Phase 3